Obwohl Deutschland nicht sehr durch Erdbeben gefährdet ist, sind Erschütterungen möglich. Forscher haben untersucht, welche Gefahr von Vulkanen unter der Eifel ausgeht.
- Erdbeben entstehen durch die Reibung zweier Erdplatten
- Auch durch Vulkanausbrüche kann es zu Beben kommen
- 800 Vulkane in der Eifel
- Wissenschaftler*innen untersuchen die Aktivität der Eifel-Vulkane
Deutschland zählt zwar nicht zu den neuralgischen Regionen, was Erdbeben betrifft, leichte Erschütterungen können dennoch vorkommen. Die Erde bebt, wenn zwei Krustenplatten der Erde aufeinandertreffen. Die Bundesrepublik liegt mitten auf der eurasischen Platte. Wenn es bebt, liegt der Grund in der Aktivität der afrikanischen Platte. Diese schiebt sich stetig in Richtung Norden - im Mittelmeer wenige Millimeter im Jahr. Eine andere Ursache für Erschütterungen sind sogenannte vulkanische Beben. Wissenschaftler des Deutschen GeoForschungsZentrums (GFZ) am Helmholtz-Zentrum Potsdam untersuchen in einer aktuellen Studie, wie aktiv die Jahrmillionen alten Vulkane unter der Eifel noch sind.
Erdbeben in Deutschland: Unter der Eifel brodelt es seit 60 Millionen Jahren
Die vulkanischen Beben entstehen durch Gasexplosionen im Magmaherd oder im Vulkanschlot. Auch wenn sich Magma durch Förderkanäle bewegt, kann das an der Erdoberfläche zu spüren sein.
Montag, 14. Februar 2011, ein verregneter Valentinstag - 13.53 Uhr: Im Eifel-Städtchen Nassau an der Lahn gehen bei der Polizei und beim Landesamt für Geologie und Bergbau Rheinland-Pfalz in Mainz zahlreiche Anrufe besorgter Anwohner*innen ein. Die Erde bebt. Seismolog*innen stellen eine Stärke von 4,4 auf der Richterskala fest. Erschütterungen dieser Stärke gelten als leichtes Erdbeben. Schäden entstehen nicht.
In der Eifel sind Erdbeben nichts Ungewöhnliches, auch wenn sich nicht immer zu spüren sind. Denn in der Region zwischen Rheinland-Pfalz und Nordrhein-Westfalen gibt es rund 800 Vulkane, die vor rund 60 Millionen Jahren entstanden sind. Heute zeugen noch die bei Tourist*innen beliebten Schlackenkegel, Maare und Krater von der unruhigen Vorzeit. Obwohl der letzte Ausbruch des Vulkans am heutigen Laacher See rund 13.000 Jahre zurückliegt, brodelt es tief unter der Erdoberfläche noch. Wie heftig, wollen die Wissenschaftler*innen jetzt herausfinden. Bislang ist noch nicht gelungen, die Magmakammer dieses Vulkans seismografisch abzubilden.
Vulkane in der Eifel: Forscher*innen gehen von weiteren Aktivitäten aus
Die Wissenschaftler*innen untersuchen den Untergrund in den Landkreisen Mayen-Koblenz und Ahrweiler an 350 Messstellen mithilfe sogenannter Geofone. Wie Mikrofone Schallwellen einfangen, registrieren die Instrumente seismische Wellen.
Obwohl Ergebnisse des Projektes erst Ende des Jahres vorliegen werden, gibt es bereits Erkenntnisse über vulkanische Aktivitäten in der Region. Durch Navigationssatelliten-Messungen haben Forscher*innen festgestellt, dass sich das Rheinische Schiefergebirge im Umfeld der Eifel hebt. Die Vulkanolog*innen beruhigen aber: Obwohl es von Zeit zu Zeit rumort, besteht aktuell keine Gefahr eines Vulkanausbruches.