• Was haben die Wissenschafler*innen untersucht?
  • Wie sind sie bei der Studie vorgegangen?
  • Was wurde bei den Versuchstieren beobachtet?
  • Wie gefährlich ist ungesunde Ernährung von Vätern vor der Zeugung für Kinder?

Dass Ernährung und Lebensweise von werdenden Müttern sowie Umweltfaktoren die Gesundheit des Kindes beeinflussen können, weiß man. Auch dass Veränderungen in den Genen außerhalb der Erbsubstanz zu langfristigen Schädigungen von Nachkommen führen können, haben Wissenschaftler*innen inzwischen nachgewiesen. Laut der Medizinischen Klinik der Universitätsmedizin Mannheim (UMM) kann es beim Nachwuchs beispielsweise zu Herz-Kreislauf- und Nierenerkrankungen kommen. Neu ist die Erkenntnis, dass es durch ungesunde Ernährung des Vaters oder sogar des Großvaters zu Nierenschädigungen des Kindes, im Speziellen bei Mädchen, kommen kann. Ihre Erkenntnisse haben die Forscher*innen im Fachmagazin "The Faseb Journal" veröffentlicht.

Studie: Wie haben die Wissenschaftler*innen die Erkenntnisse gewonnen?

Ein internationales Forschungsteam hat im Rahmen einer tierexperimentellen Studie untersucht, ob es auch durch ungesunde Ernährung von Vätern, beziehungsweise Großvätern, zu Nierenerkrankungen bei deren Kindern und Enkelkindern kommen kann. Beteiligt waren auch Wissenschaftler der Medizinischen Klinik der Universitätsmedizin Mannheim.

Zu Forschungszwecken haben die Forscher*innen zwei Generationen männlicher Ratten einer ungesunden Diät unterzogen. Diese enthielt große Mengen Fett, Kohlenhydrate und Salz. Auf den Menschen übertragen, kann man die Zusammensetzung mit der von Fast Food vergleichen. 

Um die gesundheitlichen Auswirkungen auf die Nachkommen zu analysieren, haben die Studienautor*innen anhand der sogenannten glomerurären Filterungsrate (GFR) deren Nierengesundheit überprüft. Der Glomerulus ist der Filter der Niere, durch den das Blut fließt. Durch die GFR lassen sich nach der Analyse des Urins Aussagen zur Filtrierungsleistung der Nieren treffen. Zweiter Parameter war die Ausscheidung des Proteins Albumin. Ein erhöhtes Aufkommen im Urin kann ebenfalls auf eine Nierenschädigung hinweisen.

Ergebnis: Nieren von weiblichen Tieren über zwei Generationen geschädigt

Bei der ersten Generation der Nachkommen waren sowohl die GFR als auch die Albuminausscheidung nicht auffällig. Bei den weiblichen Nachkommen der zweiten Generation allerdings stellten die Wissenschaftler*innen eine höhere Ausscheidung des Proteins fest. Und die GFR war signifikant verringert.

Die morphologische Analyse, also die Betrachtung äußerlicher Veränderungen der Nieren, und biochemische Untersuchungen der betroffenen Tiere ergaben endgültig: Die Nieren waren tatsächlich geschädigt.

Die Ratten entwickelten eine Nierenfibrose und eine Sklerose des Glomerulus. Eine Fibrose ist die Vernarbung eines Organs, unter Sklerose verstehen Mediziner*innen die Verhärtung eines Organs oder Gewebes.

Fazit: Das schließen die Forscher*innen aus der Studie

Die Wissenschaftler*innen konnten somit nachweisen, dass eine ungesunde Ernährung des Vaters vor der Zeugung zu Nierenerkrankungen der Tochter über zwei Generationen hinweg führen kann. 

Inwiefern die Erkenntnisse von Tieren auf Menschen übertragen werden können, will das Forschungsteam jetzt in weiteren Studien überprüfen.

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