• Vorbereitung auf den Tod.
  • Was ist zu tun?
  • Wie kannst du dich selber darauf vorbereiten?

Er ist unvermeidbar: der Tod. Benjamin Franklin schrieb dazu: "Nur zwei Dinge auf Erden sind sicher: der Tod und die Steuer." Schon bei unserer Geburt ist das Ende absehbar. Für die einen kommt er plötzlich, ohne Vorwarnung. Andere hingegen erhalten eine Nachricht, die das Ende aufzeigt. Und wieder andere haben viele Jahre Zeit, um sich darauf vorzubereiten. 

Doch kannst du dich überhaupt auf den Tod vorbereiten? Und was kannst du tun, um dich mit dem Unabwendbaren abzufinden? 

Was ist zu regeln?

Mit jeder Sekunde, die vergeht, kommt der Zeitpunkt des Todes näher. Du verdrängst es, willst es nicht wahrhaben. Und doch ist es unvermeidbar. Vielleicht bekommst du bei einem Arztbesuch die Tatsache vor Augen geführt, dass deine Lebenszeit sich dem Ende nähert. Spätestens jetzt wird es dir bewusst, dass das Leben endlich ist. Aber kannst du dich wirklich auf deinen Tod vorbereiten?

Zunächst einmal ist es wichtig, bestimmte Dinge zu regeln. Was geschieht nach dem Tod? Ist alles geregelt? Hier hilft ein 7-Punkte-Plan:

  • Dokumente übersichtlich ablegen: Versicherungspolicen, Stammbuch, Bankunterlagen und auch eine Liste der Passwörter für Online-Banking, soziale Netzwerke oder andere Online-Konten.
  • Ein Testament verfassen: Notar oder handschriftlich. Dieses sollte, sofern handschriftlich, zu den Dokumenten gelegt oder amtlich verwahrt werden.
  • Einen Willensvollstrecker einsetzen: Hiermit ist eine Person gemeint, die das Testament umsetzt. 
  • Die Beerdigungswünsche angeben: Wie möchtest du beerdigt werden? 
  • Tier-Erbe angeben: Wenn du ein Haustier hast, wer soll sich nach dem Tod darum kümmern? 
  • Gegenstände zu Lebzeiten vermachen: Am besten in einer Gesprächsrunde bereits festlegen, wer was bekommen soll. 
Hilfe und Dienstleistungen im Trauerfall: Unter trauer.inFranken.de

Der letzte Wille

In jungen Jahren denkst du nicht daran. Doch wenn du stirbst, hinterlässt du einiges. Oft genug führt dies zu Streit. Da kann ein Testament Abhilfe schaffen. Es kann sinnvoll sein, es schon eher früh im Leben zu verfassen. Dabei gilt es einiges zu beachten. Zunächst einmal muss es nicht zwangsläufig von einem Notar verfasst werden, du kannst es selber schreiben. Doch musst du hier bestimmte Regeln einhalten. Und was sind die Vor- bzw. Nachteile? 

Das handschriftliche Testament 

  • kann allein verfasst werden. Es ist keine andere Person nötig.
  • kann jederzeit und überall verfasst werden. Es entstehen keine Kosten.
  • kann zu Hause aufbewahrt oder beim Amtsgericht verwahrt werden (ca. 75,00€).
  • kann jederzeit geändert, vernichtet oder widerrufen werden.
  • ist möglicherweise unklar formuliert oder gar ungültig, da von einem Laien verfasst.
  • kann verloren gehen, nicht gefunden oder gefälscht werden.

Das notarielle Testament:

  • Rechtsberatung und rechtssichere Erstellung durch einen Notar.
  • Ein Termin beim Notar ist notwendig.
  • Das Dokument wird amtliche verwahrt.
  • Eine Änderung ist durch einen Notar möglich. Ein Widerruf erfolgt durch Rücknahme aus der amtlichen Verwahrung.
  • Es fallen Notarkosten für die Erstellung und Änderung an.
  • Durch amtliche Verwahrung wird sichergestellt, dass das Testament gefunden und nicht gefälscht wird.

Bei größeren Vermögenswerten oder wenn die Gefahr von Erbstreitigkeiten besteht, empfiehlt sich das notarielle Testament. Eine Besonderheit ist auch das "Berliner Testament". 

  • Ehepaare können für den Erbfall ein gemeinsames Testament aufsetzen.
  • Am häufigsten wählen Paare mit Kindern das sogenannte Berliner Testament: Demnach erbt der länger Lebende zunächst alles. Erst nach dessen Tod erben die Kinder.
  • Falls der Erblasser sehr vermögend ist, kann das Berliner Testament steuerliche Nachteile haben.

Wie bereitet man sich selber auf den Tod vor?

Aber wie kannst du dich seelisch auf den Tod einstellen? Es spielt dabei keine Rolle, ob du eine Nachricht über das nahende Ende bekommen hast.

  • Akzeptiere, dass du sterben wirst. Es ist sinnlos, mit dem Schicksal zu hadern. Vielleicht denkst du, es ist unfair, vor allem, wenn du die Nachricht bekommst, dass du möglicherweise nicht mehr lange zu leben hast. Du musst zu der Erkenntnis gelangen, dass jeder stirbt. Daran ist letztlich nichts unfair. 
  • Nutze deine Zeit. Überlege, was du wirklich möchtest. Gehe zu Orten, die du sehen möchtest, triff dich mit Menschen, die du liebst. Ist es wirklich wichtig, noch mehr Überstunden zu machen, nur um dir Dinge zu kaufen, die du nicht brauchst? 
  • Beseitige Missverständnisse. Denk daran, vielleicht siehst du gerade in diesem Moment jemanden zum letzten Mal. Vergib all denen, die dir Unrecht getan haben. Bitte alle um Verzeihung, die du vielleicht verletzt hast. 
  • Genieße. Es kann immer das letzte Mahl sein, der letzte Kaffee, der letzte Whiskey. Erlebe es bewusst. 
  • Wenn du dich zum Schlafen hinlegst, sei dir darüber bewusst, am nächsten Morgen könntest du nicht mehr aufwachen. Reflektiere deinen Tag. Warst du zufrieden damit? Schließ die Augen, atme bewusst. Rieche, fühl die Bettwäsche, lausche den Geräuschen der Nacht. Und wenn du wieder aufwachst, sei glücklich darüber. Denk nicht an das, was dich erwartet an diesem Tag. Denk dir, du bist wieder neu geboren. Nimm dir den Augenblick. 
  • Die Welt, in der du aufwachst, wird nicht ewig bestehen. Erfreue dich an ihr. An allem, was sie dir zu bieten hat. Wenn du dir ein neues Buch kaufst, lies es bewusst. Ein neuer Stift? Es kann sein, dass du ihn heute zum letzten Mal benutzt. Schätze die Menschen und die Dinge um dich herum. Alles ist vergänglich.

Der Tod kommt zu uns allen. Wir können es nicht aufhalten, aber wir können beeinflussen, ob er uns ängstigt oder letztlich das ist, was er eigentlich sein sollte: der Abschluss eines Lebens.