Weihnachtsbaum-Wucher? So teuer werden Nordmanntanne und Co. dieses Jahr

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Verbraucher müssen in diesem Jahr mit Preiserhöhungen bei Weihnachtsbäumen rechnen. Innovative Alternativen und deren Umweltauswirkungen sorgen für Diskussionen.

Anfang November hat offiziell die Weihnachtsbaumsaison gestartet. Wie Jörg Engler, Vorsitzender der Arbeitsgemeinschaft der Weihnachtsbaumproduzenten Schleswig-Holstein, gegenüber dem NDR erklärt, haben die Weihnachtsbäume in diesem Jahr "eine gute, dunkelgrüne Qualität". 

Doch ein schöner Baum hat seinen Preis. Am beliebtesten bei den Deutschen ist die Nordmanntanne, gefolgt von der Blaufichte. Laut ersten Prognosen der Weihnachtsbaumproduzenten liegen die Preise für Nordmanntannen zwischen 22 und 30 Euro pro Meter. Blaufichten sollen 14 bis 19 Euro kosten, Rotfichten 11 bis 16 Euro pro Meter.

Von Nordmanntanne bis Blaufichte: Verbraucher müssen für Weihnachtsbäume bald mehr zahlen

Höhere Lohn- und Sachkosten, sowie eine zunehmend unwirtschaftliche Erlösstruktur und Arbeitskräftemangel würden ursächlich für den Preisanstieg sein. 

Schwierig sei laut Engler auch die Suche nach Betriebsnachfolgern. Zahlreiche Produktionsbetriebe sind familiengeführt. Aufgrund der fehlenden Nachfolger kommt es vermehrt zu einer Reduzierung der Anbauflächen. Dadurch steigen die Preise im Groß- und Zwischenhandel. "Und das in ganz Europa", so Engler gegenüber dem NDR

In Deutschland stammen nach Informationen der Schutzgemeinschaft Deutscher Wald Bundesverband e.V. 90 Prozent aller Weihnachtsbäume auch aus Deutschland. Das sind bis zu 25 Millionen Bäume jedes Jahr.

Alternative aus Kunststoff: Gar nicht mal so ökologisch?

Eines der wichtigsten Importländer ist Dänemark mit einem Anteil von 10 Prozent. Vor allem große Bäume ab vier Metern Höhe kommen von dort. Wo noch vor zehn Jahren rund ein Viertel aller Bäume nach Deutschland importiert wurde, exportiert Deutschland heutzutage etwa eine Million Weihnachtsbäume in Nachbarländer wie die Schweiz, Frankreich, Österreich oder Polen, wie der Verband informiert. 

Wer überlegt, sich anstelle eines "echten Weihnachtsbaumes" einen Kunststoffbaum zuzulegen, sollte wissen, dass der echte Baum tatsächlich eine bessere Ökobilanz vorweist, als einer aus Kunststoff. Wo Nordmanntanne, Blaufichte und Co. kurze Transportwege haben, werden Plastik-Weihnachtsbäume häufig in Asien hergestellt, haben somit weite Strecke zu überbrücken und weisen nicht selten Giftstoffe auf. 

Möglich ist alternativ auch eine Tanne im Topf. Wobei hier vorab überprüft werden sollte, ob diese nach Weihnachten tatsächlich einfach im Garten gepflanzt werden kann. Die Nordmanntanne, die Blau- oder Rotfichten können nach den Feiertagen meist an Sammelstellen entsorgt werden, auf dem eigenen Kompost oder auf Wertstoffhöfen.

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