Nach 13 Jahren ist Schluss: Penny stampft sein Eigenmarken-Zugpferd ein. Kunden müssen sich wohl aber nur minimal umstellen - und der Schritt soll in Zukunft für mehr Durchblick im Sortiment sorgen.
Der Discounter Penny stellt seine Eigenmarke "Penny" ein. Nach 13 Jahren verschwindet die Basismarke, die bisher quer durch alle Warengruppen angeboten wurde, schrittweise aus den Regalen. Darüber berichtete die Lebensmittelzeitung (LZ) am Freitag (18. Juli 2025) unter Berufung auf den Discounter.
Stattdessen werden die rund 400 Artikel in bestehende Eigenmarken wie "Bäckerkrönung" für Backwaren, "San Fabio" für italienische Produkte oder "Lindenhof" für Käse integriert. Wie die LZ berichtet, sei es das Ziel von Penny, das Sortiment übersichtlicher zu gestalten und den veränderten Kundenansprüchen gerecht zu werden. Penny musste übrigens erst kürzlich eine Schlappe vor Gericht einstecken - es ging dabei um undurchsichtige Rabatte.
Penny verabschiedet sich von Eigenmarken-Zugpferd - Kunden müssen aber auf nichts verzichten
Die Entscheidung markiert eine Zäsur für Penny. Die Basismarke wurde dem LZ-Bericht zufolge 2012 eingeführt, um den Namen des Discounters als Synonym für günstige Preise zu etablieren. Doch mit der Zeit stieß das Konzept auf Kritik – auch innerhalb des Unternehmens. Kunden könnten glauben, dass nur "Penny"-Produkte günstig seien, während andere Artikel im Sortiment preislich weniger attraktiv wirken, bemängelten Kritiker. Zudem sei die Vielzahl der Artikel unter dem Markennamen für viele Kunden unüberschaubar geworden.
Mit der Integration der Produkte in die jeweiligen Kompetenzmarken soll mehr Klarheit geschaffen werden. Das Penny-Logo wird künftig nur noch klein als Hinweis auf den Absender auf den Verpackungen stehen. Wichtig für Verbraucher: Die Preise der Produkte sollen auch nach der Umstellung stabil bleiben, betonte ein Unternehmenssprecher gegenüber der LZ. Zuletzt gab es Kritik, dass viele Eigenmarken von Supermärkten und Discountern gar nicht so günstig sind.
Die Umstellung erfolgt fließend, um bestehende Verpackungen aufzubrauchen und unnötige Abfälle zu vermeiden. Es wird noch mehrere Monate dauern, bis die letzten Produkte unter der Marke "Penny" verschwunden sind. Die Rewe-Tochter beendet damit ein Konzept, das kein anderer Discounter übernommen hat. Wettbewerber wie Aldi oder Lidl setzten von Anfang an auf klar strukturierte Eigenmarken statt auf eine zentrale Basismarke.
Kein Sorgenkind mehr - Penny wieder in stabilem Fahrwasser
Trotz steigender Kosten rechnet Penny laut der LZ auch 2025 mit positiven Ergebnissen. Im vergangenen Jahr konnte der Nettoumsatz um 3 Prozent auf 9,8 Milliarden Euro gesteigert werden. Die Umstellung der Eigenmarkenstrategie ist Teil einer langfristigen Neuausrichtung, die nicht nur die Kundenorientierung verbessern, sondern auch die Marktposition des Discounters sichern soll.
Mit der Abschaffung der Eigenmarke "Penny" verabschiedet sich der Discounter von einem einst innovativen, aber zunehmend unübersichtlichen Konzept – zugunsten einer klareren Struktur und besseren Übersicht für die Kunden.