Heizen mit Holz steht für Behaglichkeit und Naturnähe: Ein gemütlich knisterndes Kaminfeuer, angenehmer Geruch, wohlige Wärme. Doch wie umwelttauglich ist Holz als Brennstoff eigentlich?
- Holz: nachwachsender Rohstoff und CO₂-neutral
- Hoher Schadstoffausstoß beim Verbrennen
- Richtiges Heizen
- Wälder sind Treibhausgas-Speicher
- Alternative Heizmöglichkeiten
In Deutschland werden etwa 30 Prozent der Kohlendioxid (CO₂)-Emissionen von Gebäuden verursacht. Ein Großteil davon entfällt auf das Heizen. Holz zu verbrennen, gilt als klimaneutrale Heizmethode. Denn Holz ist ein nachwachsender Rohstoff und hat eine gute CO₂-Bilanz: Beim Verbrennen wird nur so viel Kohlendioxid freigesetzt, wie die Bäume während ihres Lebens aus der Luft aufgenommen haben. So gut für die Umwelt sind Holzöfen aber trotzdem nicht. Gerade im Moment steigt - aufgrund der hohen Energiekosten - die Nachfrage nach dem Brennstoff Holz extrem an.
Holz zum Heizen: Hoher Schadstoffausstoß durch Verbrennen
Holz und Holzpellets erzeugen beim Verbrennen vergleichsweise viel Kohlenmonoxid, Stickoxid und Feinstaub. Feinstaub kann über die Atmung tief in unsere Lungen gelangen und zu Bronchitis und Asthma führen. Er gilt als krebserregend und steht im Verdacht, für viele weitere Krankheiten verantwortlich zu sein. Außerdem hat Feinstaub auch Auswirkungen auf das Klima. Die winzigen Partikel gelangen über Luftströmungen bis zu den Polen und Gletschern, beschleunigen dort das Schmelzen des Eises und tragen so zu weiterer Erwärmung bei.
Ältere Holzöfen blasen mehr Schadstoffe aus. Kaminöfen, die vor 1994 gebaut wurden, sind laut Bundesimmissionsschutzverordnung daher nicht mehr zulässig oder müssen mit entsprechenden Filtern nachgerüstet werden. Neue Öfen haben dank verbesserter Filtertechniken einen reduzierten Ausstoß an Feinstaub. Achte beim Kauf eines neuen Kaminofens auf das Umweltsiegel "Blauer Engel". Mit solchen modernen Filteranlagen ist das Problem Feinstaub zwar reduziert, aber nicht beseitigt.
Das Umweltbundesamt erklärt: "Beispiel Feinstaub: Ein neuer Kaminofen üblicher Größe emittiert, wenn er bei Volllast betrieben wird, in einer Stunde etwa 500 mg Staub. Das entspricht ca. 100 km Autofahren mit einem PKW der Abgasnorm Euro 6."
Auch eine Frage des Heizmaterials
Die Klimaverträglichkeit deiner Heizung hängt auch davon ab, welches Holz du verwendest. Auf keinen Fall solltest du behandelte Holzreste von beispielsweise alten Möbeln verbrennen. Denn dabei entstehen schädliche Abgase und Aschen. Heizt du mit regionalem Holz, entfallen schon mal weite Transportwege. Außerdem sollte das Brennmaterial aus zertifizierter, nachhaltiger Forstwirtschaft stammen. Deshalb achte beim Holzkauf auf entsprechende Gütesiegel wie FSC oder PEFC. Pelletheizungen gelten als sauberer und effizienter als Kaminöfen.
Du kannst staatliche Fördergelder erhalten, um alte Heizsysteme auf Pellets umzurüsten. Besonders, wenn damit Ölheizungen ersetzt werden. Aber auch hier ist die Frage, woher die Pellets stammen. Die Stäbchen werden normalerweise aus Spänen und Reststoffen gepresst und schonen so die Wälder. Doch es sind auch Pellets aus Frischholz im Handel, die nicht zu empfehlen sind.