Im Zuge der Energiekrise wird immer diskutiert, ab wann man die Heizung anschalten sollte und welche Raumtemperaturen für Menschen noch okay sind, um Energie zu sparen. Aber bei welcher Temperatur fühlen sich eigentlich Hund, Katze und andere Haustiere wohl?
Das Umweltbundesamt weist darauf hin, dass Heizen nicht nur teuer sei, sondern auch der größte CO₂-Verursacher und größter Energieverbraucher. Zu wenig heizen sei aber auch nicht zu empfehlen. Denn dadurch werde es ungemütlich und die Gefahr von Schimmel steige. Mit der richtigen Art und Weise zu heizen und zu lüften, könne man aber Schimmel vermeiden, die Umwelt schonen und Heizkosten senken.
Die Raumtemperatur sollte dem Umweltbundesamt zufolge nicht höher als 20 Grad sein. Denn "jedes Grad Raumtemperatur mehr verteuert die Heizkostenrechnung." Daher wird eine Temperatur von 18 Grad in der Küche und 17 Grad im Schlafzimmer empfohlen. Letztendlich kann man die Raumtemperatur aber an die "individuelle Behaglichkeitstemperatur" anpassen. Aber wie sieht es eigentlich bei Tieren aus? Welche Temperatur ist ihnen am liebsten?
So fühlen sich Haustiere am wohlsten
Der Tierschutzbund weist darauf hin, dass Tiere generell empfindlich gegenüber Zugluft sind. Vögel können zum Beispiel durch "dreiseitig geschlossene Haltungseinrichtungen" vor Zugluft geschützt werden. Kleintiere brauchen vor allem Rückzugsmöglichkeiten und ein gut strukturiertes Gehege. Dieses sollte nicht direkt vor einem Fenster oder zwischen zwei Türen stehen.
Meerschweinchen und Kaninchen könnten das ganze Jahr über draußen gehalten werden. Voraussetzung dafür ist aber, dass sie frühzeitig die Außentemperaturen gewohnt sind. In den Gehegen sollten außerdem gut isolierte "Schlafhäuser" vorhanden sein, um die Tiere vor der Kälte zu schützen. Auch Heu oder Streu sollten in den trockenen Ställen für die Tiere zur Verfügung stehen. Halter*innen sollten zudem, ihren Nagern Vitamin-C-reiches Obst und Gemüse zu geben und vereistes Wasser regelmäßig auszutauschen. Kranke Tiere sollten den Winter nicht draußen verbringen. Dünne und ältere Tiere sollte man beobachten und eventuell eher im Haus behalten.
Nager, die in der Wohnung leben, leiden dem Tierschutzbund zufolge unter der Heizungsluft. Denn die kann ihre Schleimhäute austrocknen. Deshalb sollte man Luftbefeuchter, kleine Schälchen mit Wasser oder Grünpflanzen im Raum haben. Beim Lüften sollte auch wieder darauf geachtet werden, dass die Tiere keiner Zugluft ausgesetzt sind.
Schutz für Hunde, Katzen, Vögel und Co. vor Kälte
Wellensittiche und Kanarienvögel können das ganze Jahr draußen verbringen. Es sollte nur darauf geachtet werden, dass die Vögel ein "Schutzhaus" zur Verfügung haben und die Außenvoliere frostfrei sind. Das kann durch Heizanlagen und wärmegedämmte Wände sichergestellt werden. Auch der Leiter der Klinik für Vögel, Reptilien, Amphibien und Fische der Justus-Liebig-Universität Gießen, Professor Michael Lierz, bestätigt das gegenüber BR24: "Keine Sorge, wenn Vögel in kühleren Räumen stehen". Vögel könnten unterschiedliche Temperaturen vertragen. Allerdings solle man beachten, dass je kleiner ein Vogel ist, desto höher ist sein Stoffwechsel. Über diesen werde die Körpertemperatur gehalten. Deshalb bräuchten vor allem kleinere Vögel mehr zu fressen, wenn es kälter wird. Deshalb werde geraten, den Tieren mehr Futter zu geben und sie eventuell auch zu wiegen, um sicherzugehen, dass sie nicht an Gewicht verlieren.
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Bei gesunden Hunden reicht dem Tierschutzbunde zufolge bei Spaziergängen im Winter in der Regel das Fell als Schutz vor Kälte aus. Nur bei einem kranken Tier oder einem Hund mit sehr kurzem Fell könne ein artgerechter Mantel oder Pullover sinnvoll sein. Elora Kienzle, Tierärztin an der Klinik für Vögel, Kleinsäuger, Reptilien und Zierfische der Ludwig-Maximilians-Universität München, sagte gegenüber BR24, dass Hunde und Katzen es generell aber eher "kuschlig" mögen. Deshalb versuchen sie bei Temperaturschwankungen wärmere Plätze zu suchen.