Die Nosferatu-Spinne breitet sich aufgrund des Klimawandels in Deutschland aus. Erfahre, ob sie für den Menschen gefährlich ist und wo sie sich gerne versteckt.
Der Klimawandel verändert auch die Lebensräume von Tieren. Dazu gehört auch die Nosferatu-Spinne. Die aus dem Mittelmeergebiet stammende Spinne hat sich inzwischen fast deutschlandweit ausgebreitet. Das zeigten erste Ergebnisse eines Meldeaufrufs des Naturschutzbundes Deutschland (Nabu) und des Beobachtungsportals nabu-naturgucker.de, wie der Nabu mitteilte. Warum wird sie bei uns heimisch? Ist sie für Menschen gefährlich?
Innerhalb von zwei Wochen seien 16.000 Beobachtungen registriert worden. Man müsse zwar von etwa 20 Prozent Fehlbeobachtungen ausgehen. Die Zahl sei dennoch beeindruckend, sagte Nabu-Spinnenexperte Roland Mühlethaler der Deutschen Presse-Agentur bereits im Sommer des Jahres 2022.
Nosferatu-Spinne in Deutschland verbreitet: Herkunft, Aussehen und Besonderheiten
Die Überprüfung von 7900 Fotos zeigte damals, dass 84 Prozent der Bestimmungen korrekt waren. Am häufigsten wurde die Nosferatu-Spinne mit der Großen Hauswinkelspinne und anderen Winkelspinnen verwechselt. Diese Arten sehen der Nosferatu-Spinne am ähnlichsten.
Der Name weckt Assoziationen. Nosferatu – bekannt als blutsaugender Vampir aus der Literatur und Filmen. Doch mit ihm hat die Nosferatu-Spinne, korrekt Zoropsis spinimana, herzlich wenig zu tun. Sie saugt weder Menschen in der Nacht das Blut aus, noch ist sie untot. Sie stammt ursprünglich aus dem Mittelmeerraum. Durch den Klimawandel ist es mittlerweile bei uns warm genug, sodass sie sich auch hier heimisch fühlt. Wahrscheinlich ist sie mit dem Güterverkehr als blinder Passagier eingewandert.
Die Nosferatu-Spinne gehört zur Gattung der Kräuselspinnen. Sie ist etwa zwei Zentimeter groß, die Beinspannweite beträgt circa sechs bis sieben Zentimeter. Der Körper ist gelb- bis ockerfarben mit weißen und schwarzen Verzierungen, der Körperbau ist vorne rundlich, hinten oval. Das Besondere sind die Hafthaare an den Füßen, damit gelingt es ihr, sogar an Glas hinaufzuklettern.
Nosferatu-Spinne versteckt sich gern in Häusern und Garagen
Obwohl sie zu den Webspinnen zählt, baut sie keine Netze, um ihre Beute zu fangen. Stattdessen verfolgt sie diese und stößt dann blitzartig vor, beißt zu und erlegt sie mit ihrem Gift. Dabei zählt auch die Hauswinkelspinne, die wesentlich größer als sie selber ist, zu ihrer Beute. Allerdings spinnt sie auch Fäden, diese nutzt sie allerdings, um ihre Eier in einen Kokon einzuspinnen, welches dann von ihr bewacht wird.
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Ihr Lebensraum befindet sich hauptsächlich in lichten Wäldern und versteckt sich tagsüber unter Steinen und Rinde. In Deutschland bevorzugt sie zurzeit noch Gebäude, man bezeichnet sie auch gerne als Stubenhocker, da sie es gerne warm hat. Auch versteckt sie sich gerne in Nistkästen oder in Garagen.