Nierenversagen beim Hund: Diese ersten Anzeichen musst du kennen

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Ein Nierenversagen wird bei Hunden oft viel zu spät erkannt. Ein beißender Ammoniakgeruch aus dem Maul ist ein Anzeichen.
Ein beißender Ammoniakgeruch aus dem Maul ist ein ernstes Signal für ein Nierenversagen beim Hund.
Hund liegt bei Tierarzt auf Behandlungstisch.
Pixabay

Immer wieder kommt es vor, dass ein Nierenversagen beim Hund viel zu spät erkannt wird. Es gibt einige erste Anzeichen, auf die die Halter achten können.

Wer gerne und viel mit seinem Hund kuschelt, der wird die Situation kennen: Sobald der geliebte Vierbeiner das Maul aufmacht, ist es vorbei mit der Gemütlichkeit. Er hechelt einem direkt ins Gesicht. Es stinkt. Hecheln ist soweit normal, wird es zu viel, kann ein Problem dahinter stecken. Und auch der Geruch kann bereits ein Symptom sein. 

Kurioserweise kann auch ein bestimmter Maggi-Geruch im Wald auf eine mögliche Gefahr hindeuten, wie inFranken.de berichtet hat. Doch wenn dein Hund aus dem Maul nach Ammoniak riecht, dann schwebt er womöglich bereits in Lebensgefahr.

Nierenversagen beim Hund - darum ist das Organ so wichtig

Wie unter anderem das Gesundheitsportal von Fressnapf schreibt, geht es dann um eine Niereninsuffizienz - ein Nierenversagen. Das Problem: Erkrankte Nieren schlagen dem Bericht nach erst sehr spät sichtbaren Alarm. Erst wenn etwa 75 Prozent der Nephronen zerstört sind, ist das Versagen äußerlich erkennbar.

Laut dem Fachportal AniCura, mit einem tierärztlichen Fachzentrum in Bamberg, ist eine Insuffizienz "zuerst einmal eine eingeschränkte Funktionsfähigkeit eines Organs und es gibt diesen Begriff für alle Organe des Körpers".  Je nachdem, welches Organ betroffen ist, fallen die Folgeschäden entsprechend aus. Hunde haben grundsätzlich zwei Nieren. Deren Aufgabe ist es:

  • Regulieren der Elektrolyte im Körper (z. B. Natrium, Kalium) und Kontrolle des Wasserhaushaltes
  • Filtern von Abfall- und Giftstoffe und Stoffwechselprodukten aus dem Blut und deren Ausscheiden über den Harn
  • Produktion von Hormonen: Erythropoetin zur Bildung des roten Blutfarbstoffes und Renin zur Blutdruckregulation

Nierenversagen - auf diese Symptome beim Hund achten

Die Folgen eines Nierenversagens sind extrem. Schadstoffe und Schlackeprodukte werden laut fressnapf.de nicht mehr ausgefiltert. Der Hund wird von innen vergiftet. Es drohen ein hoher Blutdruck und eine Unterversorgung der Körperzellen mit Sauerstoff aufgrund von Blutarmut. Doch es gibt Symptome, auf die man als Hundehalter achten kann. Ein ganz aufdringlicher, stechender, beißende Geruch nach Ammoniak gehört dazu:

  • Allgemeine Mattigkeit
  • Appetitlosigkeit, Futterverweigerung und Gewichtsverlust
  • Erbrechen
  • starke Veränderungen des Harnabsatzes - entweder der Hund uriniert wenig bis gar nicht oder plötzlich sehr viel
  • Blut im Urin
  • Entzündungen der Zähne und/oder blasse Mundschleimhäute
  • Anämie (Blutarmut) kommt im Spätstadium hinzu
  • Ammoniakgeruch aus dem Maul

Laut den Experten von AniCura sollte man bei all diesen Anzeichen zügig zum Tierarzt gehen. Eine schnelle Behandlung, so erklären sie, rettet im Zweifel das Leben des Hundes und mildert auf jeden Fall die negativen Auswirkungen der Nierenschädigung.

Lebenserwartung des Hundes - Probleme bei akuter und chronischer Niereninsuffizienz

In der Folge geht es dann darum herauszufinden, ob es sich um eine akute Nierenerkrankung handelt oder es bereits eine chronische Erkrankung ist. Laut fressnapf.de ist ein akuter Fall leichter zu behandeln, "da eine Blutunterversorgung der Niere mit entsprechenden Medikamenten gute Chancen auf vollständige Heilung hat". 

Voraussetzung dafür ist allerdings, dass die akute Niereninsuffizienz auch rechtzeitig erkannt wird. Weiter heißt es dazu: "Die Gefahr besteht jedoch immer, dass ein akutes Stadium unbeachtet in eine chronische Insuffizienz übergeht." Problematischer wird es dem zufolge mit einer Behandlung des chronischen Nierenleidens. Dabei liegt beim Hund "eine irreversible Schädigung und ein Abbau der inneren Struktur der Niere" vor. Ein Hund mit chronischer Niereninsuffizienz kann bei individueller Behandlung und angepasster Ernährung eine gute Lebensqualität erreichen, wird bei AniCura erklärt.  Akute Schübe seien jedoch immer möglich. Mit einer raschen Verschlechterung muss daher auch gerechnet werden. Was sollte man tun, um verbleibendes, funktionierendes Nierengewebe zu erhalten: 

  • Als Ausgleich von Mangelerscheinungen - Zufütterung an Vitaminen C und B
  • Große Menge an frischem Trinkwasser
  • Stressvermeidung für den Hund ist ein wichtiger Faktor
  • Proteinarme und salzarme Nierendiät - Stoffwechselprodukte sollten die Niere nicht belasten
  • Medikamente in Absprache mit dem Tierarzt: Erbrechen, Magenschleimhautentzündung oder auch Bluthochdruck, werden medikamentös behandelt. Vermeiden sollte man dabei unbedingt alle Präparate, die die Niere zusätzlich belasten.