Wenn es im Wald plötzlich nach Maggi riecht, solltest du besser umkehren

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Wenn es beim Spaziergang oder beim Joggen im Wald plötzlich nach Maggi riecht, könntest du dich in Gefahr befinden. Wir erklären, wie du dich im Ernstfall verhalten solltest.

Nichts entspannt einen so sehr wie ein schöner langer Spaziergang im Wald. Die Deutschen lieben ihren Wald, rund ein Drittel der Landesfläche ist hierzulande mit Wald bedeckt. Das Schöne: Ein Wald-Spaziergang hat zu jeder Jahreszeit seinen ganz eigenen Reiz. Im Frühling kann man hier das blühende Leben beobachten. Im Sommer finden Spaziergänger Abkühlung von der Hitze. Im Herbst zeigt sich der Wald in seinen buntesten Farben und im Winter besticht er durch seine ruhig-romantische Atmosphäre, gerade wenn noch Schnee liegt.

Doch gerade im Frühjahr birgt der Wald auch Gefahren. Wenn es im Wald nämlich plötzlich nach Maggi riecht, sollten Spaziergänger, Jogger & Co. auf der Hut sein. Der charakteristische Geruch weist nämlich auf die Anwesenheit von Wildtieren hin.

Maggi-Geruch im Wald nicht ignorieren - es könnte Gefahr drohen

Wildschweine trauen sich in Deutschland noch eher selten in die Städte hinein, wie es Thomas Schreder, Vizepräsident des Bayrischen Jagdverbands, in einem Interview mit dem Bayerischen Rundfunk verriet. Allerdings steigt die Wahrscheinlichkeit immer mehr, den Tieren im Wald oder auf Feldern zu begegnen. Damit stellt sich natürlich die Frage nach dem richtigen Verhalten in Situationen, in denen der Fall der Fälle eintritt. 

Wer aufmerksam durch den Wald geht und etwas Erfahrung besitzt, kann laut Schreder die Abdrücke der Wildschwein-Schalen - so werden die Hufe der Tiere bezeichnet - erkennen. Besser lassen sich aber für das ungeübte Auge die Wühlstellen der Tiere identifizieren. Sie werden von ihnen verursacht, wenn sie den Boden auf der Suche nach Würmern und Larven durchwühlen, die unter der Erde leben. Außerdem zeichnet sie nach der Aussage des Jagdverbandmitglieds Dr. Gertrud Helm ein besonderer Geruch aus: Wildschweine würden demnach auffällig nach Maggi riechen - unabhängig vom Geschlecht.

Diese Besonderheit hat aber nichts mit der Nahrung der Tiere zu tun oder mit dem Umstand, dass einige Jäger sie mit Maggi anlocken. Wildbiologe Konstantin Börner vom Berliner Leibniz-Institut für Zoo- und Wildtierforschung nennt dieses Kuriosum eine reine Zufälligkeit. Die Vorliebe der Schweine für Maggi liegt seiner Meinung nach eher am Geschmacksverstärker Glutamat, der in der bekannten Würz-Sauce enthalten ist.

Das solltest du beachten, wenn du einem Wildschwein begegnest

Letztendlich sollte aber bei einer Begegnung mit Wildschweinen ein wichtiger Grundsatz gelten: Respekt. Die Tierschutzorganisation PETA hat dazu einige Verhaltensweisen auf ihrer Seite zusammengefasst, die jedem helfen sollen, diesen Respekt bei einer Begegnung mit einem Wildschwein zu wahren. Dazu gehört: Abstand zum Tier wahren, Warnsignale erkennen und darauf achten, sich ruhig und leise zurückziehen.

Wenn einem beim Spaziergang oder beim Laufen ein oder mehrere Wildschweine über den Weg laufen, sollte man sich zur eigenen Sicherheit nicht weiter darauf zubewegen. Das gilt insbesondere im Falle der Begegnung mit einer Bache (einem weiblichen Wildschwein) mit Jungtieren, den sogenannten Frischlingen. Dann gilt es, Warnsignale zu beachten: Fühlt sich ein Wildschwein bedroht, schnaubt es, stellt seinen Schwanz auf oder klappert sogar mit seinen Zähnen.

Zeigen sich bei einem Zusammentreffen mit einem Tier diese Signale, ist PETA zu Folge besondere Vorsicht geboten. Am besten folgt man in einer solchen Lage dem Rat, sich leise und bedacht zurückzuziehen. Wichtig ist es, hektische Bewegungen und laute Geräusche zu vermeiden. Man sollte also nicht in Panik verfallen und schreiend davonrennen. 

Schutz vor Wildschwein-Angriff: In die Hände klatschen und sich groß machen

Etwas befremdlich wirkt dagegen der Ratschlag der Tierschutzorganisation im Falle eines bevorstehenden Wildschweinangriffs. Der Tipp soll allerdings Wirkung auf die Tiere zeigen: Bei einem sich ankündigenden Angriff empfehlen die Tierschützer nämlich, in die Hände zu klatschen und eine große, bedrohliche Haltung gegenüber dem Tier einzunehmen. Im Normalfall soll diese Maßnahme als Einschüchterungstaktik funktionieren und das Wildschwein selbst den Rückzug antreten.

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Besser scheint es, bei Spaziergängen oder Läufen im Wald und über Felder achtsam zu bleiben und einem Zusammenstoß mit den Tieren möglichst aus dem Weg zu gehen. Damit bleibt für einen selbst das Gefahrenrisiko am niedrigsten.

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