Neue Handy-Regeln ab Juni - was ändert sich für Nutzer?

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Neue Handy-Regeln ab Juni - was ändert sich für Nutzer?
Neue EU-Regeln für Smartphones: Diese Vorteile haben Nutzer ab Juni.
Neue Handy-Regeln ab Juni - was ändert sich für Nutzer?
Jacob Lund/Adobe Stock (Symbolbild)

Ab Juni 2025 gelten in der EU neue Smartphone-Regeln für Hersteller - mit vielen Vorteilen für Nutzer. Was ändert sich an unseren Handys?

Neue EU-Regularien werden im Sommer wohl für Veränderungen auf dem Smartphone- und Tablet-Markt sorgen. Die sogenannte Ökodesign-Verordnung tritt ab dem 20. Juni 2025 in Kraft und soll die Lebensdauer der Geräte sowie die Nachhaltigkeit verbessern. Bereits Ende 2024 wurde in der Europäischen Union der USB-C-Anschluss als Standard für Smartphones und weitere Geräteklassen verpflichtend eingeführt - nun gibt es weitere Änderungen. 

Die EU schreibt vor, dass alle neuen Smartphones, die ab dem Stichtag in der Europäischen Union auf den Markt kommen, mit dem sogenannten EPREL-Label (European Product Registry for Energy Labelling) ausgestattet sein.

Neue EU-Regeln für Smartphones: Diese Vorteile haben Nutzer ab Juni

Damit sollen Verbrauchern unter anderem Informationen über den Energieverbrauch und Umweltfreundlichkeit von Geräten gegeben und gleichzeitig die Einhaltung der EU-Vorschriften sichergestellt werden. Das EPREL-Label muss wie eine Art "Beipackzettel" in der Verpackung der Geräte enthalten sein.

Das Label enthält sieben Kategorien: 

  • Energieeffizienzklasse (A bis G)
  • Akkulaufzeit pro Ladezyklus
  • Akkuleistung nach 800 Ladezyklen
  • Zuverlässigkeit bei Stürzen
  • Schutz gegen Staub und Wasser (IP-Rating)
  • Reparierbarkeit und Verfügbarkeit von Ersatzteilen
  • Zugang für professionelle Reparaturdienste

Laut den neuen Vorschriften müssen Smartphones zudem ab Juni 2025 für mindestens fünf Jahre lang Updates bekommen. Das gilt nicht nur Sicherheitsupdates, sondern auch für neue Versionen von Betriebssystemen. Die fünf Jahre beginnen aber erst ab dem Verkaufsende eines Geräts zu zählen, wodurch Verbraucher in der Regel mindestens sechs Jahre mit Updates versorgt werden. Einige Hersteller vernachlässigten bis dato jahrelange Unterstützung für ältere Smartphones und zwangen Nutzer so dazu, funktionierende Geräte früher auszutauschen. Samsung hat erst im April vier Modelle im April von der Update-Liste gestrichen.

Akkuwechsel soll einfacher werden

Zudem sind Hersteller verpflichtet, Ersatzteile für sieben Jahre ab dem Verkaufsende zu "angemessenen Preisen" anzubieten. Während die Definition von "angemessen" den Herstellern überlassen bleibt, müssen die Preislisten und Reparaturanleitungen online auf ihren Websites sein. Das soll die Bedingungen für Reparaturdienste und Konsumenten gleichermaßen verbessern, da so mehr Originalteile erhältlich sein dürften. Zu den austauschbaren Komponenten gehören Akku, Bildschirm, Kamera, Audio- und Ladeanschlüsse, mechanische Tasten, Mikrofone und Lautsprecher.

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Eine weitere bedeutende Regelung betrifft die Akkus. Ab dem 20. Juni 2025 müssen Smartphone-Akkus mit Standardwerkzeug austauschbar sein, es sei denn, das Gerät ist für mindestens 30 Minuten wasserdicht. Dies entspricht der IP68-Schutzklasse. Die Batterien von Smartphones und Slate-Tablets müssen nach der neuen Regelung zudem nach 800 Ladezyklen noch mindestens 80 Prozent ihrer ursprünglichen Kapazität aufweisen.

Viele Smartphones, die in den vergangenen Jahren auf den Markt gekommen sind, erfüllen diese Kriterien bereits - jedoch eher hochpreisige Geräte. Das könnte sich nun ändern: Es dürfte für Hersteller günstiger sein, ihre Modelle durch Gummidichtungen wasserdicht zu machen, anstatt ihre Designs für einen austauschbaren Akku grundlegend zu ändern. Daher könnten auch erschwingliche, wasserdichte Smartphones vermehrt auf den Markt kommen.

Diese Smartphones und Tablets sind von der neuen Richtlinie ausgenommen

Ausgenommen von der neuen EU-Verordnung sind Mobiltelefone und Tablets mit einem flexiblem, aufrollbarem Hauptdisplay und Smartphones, die speziell für Hochsicherheitskommunikation konzipiert sind.

Aber nur weil ein Gerät keine Updates mehr bekommt, ist es noch lange nicht nutzlos. Einige alten Handys sind wahre Schätze und bringen heute viel Geld auf dem Markt.

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