Laut einem Gesetzesentwurf soll der Rentenbeitragssatz in Deutschland stärker steigen, als bisher geplant. Grund dafür sind auch die steigenden Rentenausgaben.
Die Zukunft der Rente in Deutschland wird aktuell heiß diskutiert. Wirtschaftsministerin Katherina Reiche (CDU) forderte zuletzt eine längere Lebensarbeitszeit - und wurde dafür auch in der eigenen Partei scharf kritisiert. Nicht weniger umstritten sind jedoch die Pläne von Arbeitsministerin Bärbel Bas (SPD). Dennoch billigte das Kabinett zuletzt einen Entwurf von Bas, den der Bundestag bis Jahresende beschließen soll.
Dieser sieht unter anderem vor, das Rentenniveau bis 2031 stabil bei 48 Prozent zu halten und die Mütterrenten für vor 1992 geborene Kinder ab 2027 zu verbessern. Die Pläne gehen jedoch auch mit immensen Kosten einher. Bezahlt werden sollen diese zwar mit Milliardenzahlungen aus dem Bundeshaushalt - trotzdem müssen sich auch Arbeitnehmer und Arbeitgeber laut dem Gesetzentwurf auf höhere Kosten einstellen.
Rentenausgaben steigen massiv - Beitragszahler sollen künftig mehr zahlen
Der Grund dafür ist die Erhöhung des Rentenbeitragssatzes in Deutschland. Dieser soll im Jahr 2027 auf 18,8 Prozent des Bruttolohns steigen. Aktuell liegt der Satz bei 18,6 Prozent. Ursprünglich war nach geltendem Recht ein Anstieg auf 18,7 Prozent geplant. Dies geht aus dem Entwurf für das neue Rentengesetz hervor. Für das Jahr 2026 bleibt der Beitragssatz stabil.
Enthalten ist im Gesetz aber eine weitere Klausel: Die sogenannte Mindestrücklage soll von 20 auf 30 Prozent einer Monatsausgabe angehoben werden. Damit soll ein größerer finanzieller Puffer geschaffen werden, um die Stabilität der Rentenkasse zu sichern. Allerdings könnte diese Erhöhung dazu führen, dass in einem Jahr einmalig ein höherer Beitragssatz erforderlich wird. Der Bund soll jedoch nicht für das Auffüllen dieser Rücklage aufkommen.
Wegen der steigenden Rentenausgaben und der demografischen Entwicklung – immer mehr ältere Menschen beziehen Renten, während weniger Jüngere einzahlen – war eine generelle Beitragserhöhung bereits erwartet worden. Laut dem Entwurf steigen die Rentenausgaben inklusive Krankenversicherung von 394,4 Milliarden Euro im Jahr 2023 auf 476,3 Milliarden Euro im Jahr 2029.
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