Zuletzt hatte das Deutschen Instituts für Wirtschaftsforschung bereits den Boomer-Soli gefordert. Doch könnte der Boomer-Soli die Rente retten? Kritik gab es vom Deutschen Gewerkschaftsbund (DGB). Und vom Bund der Steuerzahler (BdSt) gab es sogar eine eindeutige Warnung vor einer solchen Maßnahme.
Wer kritisiert die Forderung für die Pflichtarbeit in der Rente?
Und auch mit dem Arbeitsbefehl in der Rente stößt das DIW auf wenig Verständnis. Gegenüber der Deutschen Presse-Agentur (dpa) bezog der Sozialverband Deutschland (SoVD) klar Stellung gegen den Vorwurf, dass die sogenannte Boomer-Generation (zwischen Mitte der 1950er bis Ende der 1960er Jahre Geborene) zu wenig Kinder bekommen habe.
SoVD-Chefin Michaela Engelmeier erklärte: "Die 'Lebensentscheidung', keine vier Kinder zu bekommen, erfolgte bei Millionen Menschen auch aus finanziellen Gründen." Steigende Kosten sorgten demnach dafür, dass meist beide Partner arbeiten mussten.
Engelmeier: "Ihnen nun daraus einen Strick zu drehen, dass man sich zur Strafe gefälligst im Rentenalter engagieren müsse, empfinden wir als respektlos." Auch dem Sozialverband VdK dürfte die DIW-Idee nicht gefallen. In der Vergangenheit hat man immer wieder sehr kritisch reagiert, wenn es um Veränderungen des Ruhestandes ging. Gegenüber inFranken.de hat man besonders auf mögliche Neu-Regelungen für das Renteneintrittsalter immer sehr klar reagiert und stets auf die "schlechten Voraussetzungen in den Unternehmen für ältere Arbeitnehmender" verwiesen.
Was sagt der Deutschen Gewerkschaftsbund zu der Reform-Forderung für die Rente?
Kritik am DIW-Vorschlag kommt auch wieder vom DGB. Vorstandsmitglied Anja Piel: "Ein Pflichtjahr für Rentner lehnen wir ab. Wer jahrzehntelang gearbeitet hat, hat seinen Ruhestand unbedingt verdient. Wir warnen davor, mit solchen Vorschlägen Generationen gegeneinander auszuspielen."
Für Piel ist klar: "Die Frage, wer tatsächlich auf wessen Kosten lebt, ist in allererster Linie eine Frage zwischen Reich und Arm, also zwischen Kapital und Arbeit, und nicht etwa zwischen den Generationen."
Ganz neu ist der Vorschlag von DIW-Präsident Marcel Fratzscher aber nicht. Bereits im Juli hatte sich der Soziologe und Generationenforscher Klaus Hurrelmann für einen sozialen Pflichtdienst für Senioren starkgemacht. Auch er erklärte gegenüber dem "Spiegel", dass gesellschaftliche Aufgaben wie die Stärkung der Verteidigungsfähigkeit von allen Generationen getragen werden sollten.
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