Riskante Grenze: Wie viel Geld sollte ich maximal auf dem Konto haben?

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Zu viel Geld auf dem Konto zu haben oder Zuhause aufzubewahren ist nicht sinnvoll.
Zu viel Geld auf dem Konto zu haben oder Zuhause aufzubewahren ist nicht sinnvoll.
CC0 / Pixabay / stevepb

Es gibt viele unterschiedliche Möglichkeiten, Geld anzusparen: Auf dem Girokonto der Bank, Zuhause unter dem berühmten Kopfkissen, angelegt in Aktien, ETF-Fonds oder investiert in Immobilien. Aber wie viel Geld solltest du eigentlich auf dem Konto haben?

  • Sparen auf dem Giro- oder auf dem Tagesgeldkonto ist notwendig
  • Geld zu Hause verwahren ist ebenso sinnvoll
  • Zu viel gespartes Geld ist aber auch riskant
  • So kommst du an dein Geld bei einer Bankenpleite

Ein Konto im "grünen Bereich" verschafft ein gutes Gefühl der Sicherheit. Nicht alle kennen dieses Gefühl. Viele kommen gerade mal so über die Runden im Monat. Da wird es dann eng, fällt eine größere Reparatur beim Auto an oder die Waschmaschine geht kaputt. Für teure Urlaubsreisen oder ein neues E-Auto musst du auf jeden Fall sparen. Scheidungen, eine Beerdigung, unerwartete Arbeitslosigkeit und andere Schicksalsschläge kosten Geld. Deshalb gibt es nur einen Weg: Entweder sparen oder einen Kredit aufnehmen. Doch wie viel solltest du auf die Seite legen? Wie viel Notgroschen brauchst du? Wie hoch sind die Zinsen? Wohin gehört wie viel Geld? Und warum 100.000 Euro eine magische Grenze ist. 

Ist Sparen auf dem Giro- oder Tagesgeldkonto überhaupt notwendig?

Jeder sollte zunächst einmal auf seinem Giro-Konto Geld ansammeln. Die Sparkassen raten zu einem Puffer von ein bis drei Monatsnettogehältern, damit dich unerwartete Sonderausgaben nicht zu sehr belasten. Besser ist es, auf einem Tagesgeldkonto zu sparen. An das Geld kommst du ebenfalls sofort heran. Denn es gibt keine Kündigungsfrist und du kannst jederzeit über das Geld verfügen.

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Und es gibt noch Zinsen: 3,66 %, sagt Check24 auf seiner Internetseite. Da du auf dem Giro-Konto keine Zinsen bekommst, spricht alles für ein Tagesgeld-Konto und zusätzlich ein Giro-Konto für deine monatlichen Ein- und Auszahlungen. 

Hast du kein Geld geparkt und es fallen unerwartete Ausgaben an, die unabweislich sind, musst du entweder dein Giro-Konto überziehen oder musst einen Kredit aufnehmen. In beiden Fällen sind Zinsen an die Bank fällig. Für den Dispokredit zahlst du im Moment ca. 12,06 % (Januar 2024). Für einen Konsumentenkredit musst du 7,74 % (März 2024) berappen. Der fehlende Puffer auf dem Giro- oder Tagesgeldkonto kostet dich also bares Geld. 

Geld zu Hause verwahren: Ist das wirklich sinnvoll?

Es ist sogar sinnvoll, Bargeld zu Hause zu haben - für den Notfall. "Denken Sie daran, Bargeld zur Verfügung zu haben, da bei Stromausfall auch die Geldautomaten nicht mehr funktionieren", schreibt etwa das Bundesamt für Bevölkerungsschutz und Katastrophenhilfe.

Und die Deutsche Schadenshilfe(DSH) informiert darüber, dass maximal zwischen 1.500 und 2.000 Euro versichert sind. Wer mehr Bargeld in den eigenen vier Wänden lagert, muss im Falle eines Diebstahls oder eines Brandes mit Verlusten rechnen. Deshalb ist der Betrag bis zu 2.000 Euro eine sinnvolle Obergrenze. Offiziell gibt es natürlich kein Limit, du kannst so viel Geld zu Hause bunkern, wie du willst.

Du musst auch entscheiden, wo du das Geld verwahrst. Unter dem Kopfkissen, unter der Matratze, in der Keksdose und Bücher sind beliebte häusliche Orte für Bargeld. Viele sind der Meinung: Hier ist mein schwer verdientes Geld sicherer als bei der Bank oder Sparkasse. Das stimmt so jedenfalls nicht: Die Profis unter den Einbrechern kennen auch diese Verstecke. 

Zu viel Geld auf der Bank ist riskant

Wer es schafft, richtig viel Geld bei der Bank oder Sparkasse anzusammeln, der muss die 100.000-Euro-Grenze beachten. Das Einlagensicherungsgesetz (EinSiG) garantiert in § 8, dass der Betrag jedes Sparers bis zu einer Höhe von 100.000 Euro im Insolvenzfall oder bei einer anderen Schieflage der Bank abgesichert ist. 

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Für Geld auf dem Konto gilt zwar keine Obergrenze, aber abgesichert sind maximal 100.000 Euro. Wenn du diesen Betrag überschreitest, droht dir ein Ausfall, also der Verlust des Geldes. Voraussetzung ist, dass die Bank Insolvenz anmeldet. Das gab es bereits mehrfach. Du muss also darauf achten, wie viel Geld du ansparst und eventuell umschichten.

Der gesetzliche Entschädigungsanspruch für Giro-, Tagesgeld- oder das Festgeldkonto beträgt also grundsätzlich maximal 100.000 Euro. Diese Sicherungsgrenze gilt pro Kunde und Bank, nicht pro Konto. Bei Gemeinschaftskonten hat jeder Kontoinhaber bzw. jede Kontoinhaberin einen separaten Anspruch auf Entschädigung. Bei einem Ehepaar oder Lebenspartnerschaft verdoppelt sich der Maximalbetrag auf 200.000 Euro. Geschützt sind nicht nur Einlagen in Euro oder sonstigen Währungen der EU-Mitgliedstaaten, sondern in sämtlichen Währungen, wie beispielsweise US-Dollar oder Schweizer Franken.

Wie kommst du bei einer Bankenpleite an dein Geld?

Wie funktioniert der Einlagensicherungsfonds konkret? Kommt die Bundesanstalt für Finanzdienstleistungsaufsicht (BaFin) zu dem Ergebnis, dass für die Bank keine Chance besteht, die Geschäfte fortzuführen, oder dauert das Moratorium (Zeitraum für den Weg aus der Bankenkrise) bereits sechs Wochen, stellt sie den sogenannten Entschädigungsfall fest. Erst dann kann der Einlagensicherungsfonds seine Tätigkeit aufnehmen und damit beginnen, dich als Kunde zu entschädigen. Dazu schreibt der Fond jeden Kunden an und wird ihn dann entschädigen.

Informationen dazu, welche Bank der jeweiligen Sicherungseinrichtung angehört und in welcher Höhe deine Gelder, Forderungen und Verträge dort abgesichert sind, findest du auf den Internetseiten der unterschiedlichen Sicherungssysteme. Die Sparkassen, Volksbanken und Universalbanken haben unterschiedliche Fonds.

Banken und Wertpapierhandelsunternehmen sind außerdem gesetzlich dazu verpflichtet, im Preisaushang über die Zugehörigkeit zu einer Sicherungseinrichtung zu informieren. In der Regel findest du hierzu auch Angaben in den Allgemeinen Geschäftsbedingungen (AGB). Bist du Neukunde, muss deine Bank dich schriftlich über die Höhe und den Umfang des Einlagenschutzes informieren. Gleiches gilt, wenn eine Bank aus einem Einlagensicherungssystem ausscheidet.