Die betriebliche Gehaltsumwandlung bietet Chancen für steuerliche Vorteile und eine zusätzliche Vorsorge im Alter. Doch es gibt auch wichtige Aspekte, die unbedingt beachtet werden sollten, bevor man sich dafür entscheidet.
Die gesetzliche Rente reicht oft nicht aus, um auch im Alter finanziell abgesichert zu sein. Nun ist eine Rente mit 68 im Gespräch. Viele Arbeitnehmer setzen daher auf die sogenannte betriebliche Gehaltsumwandlung, um zusätzliche Vorsorge für das Alter aufzubauen. Doch für wen lohnt sich diese Art der Vorsorge und welche Chancen und Risiken birgt sie?
Wie funktioniert die Gehaltsumwandlung
Bei einer betrieblichen Gehaltsumwandlung verzichtest du auf einen Teil deines Bruttogehalts, welches direkt in eine Altersvorsorge investiert wird. Dein Arbeitgeber zahlt den Betrag in eine Pensionskasse, einen Pensionsfonds oder in eine Direktversicherung ein. Während der Ansparphase profitierst du von steuerlichen und sozialen Vorteilen. Auf den umgewandelten Teil deines Bruttogehalts fällt keine Einkommenssteuer an. Zudem entfällt in der Regel auch der Beitrag zur Sozialversicherung, was zu einer unmittelbaren Erhöhung deines Nettogehalts während der Erwerbsphase führt.
Beispiel: Du investierst pro Monat 100 Euro in eine Gehaltsumwandlung, wodurch du abhängig von Steuerklasse und Einkommen bis zu 40 Euro zusätzlich an Nettogehalt behältst. Arbeitgeber sind gesetzlich dazu verpflichtet, die Gehaltsumwandlung zu bezuschussen, wenn sie selbst Sozialversicherungsbeiträge einsparen. Dieser Zuschuss beträgt mindestens 15 % des umgewandelten Betrags.
Wenn du 200 Euro Bruttogehalt umwandelst, dann muss dein Arbeitgeber mindestens 30 Euro zusätzlich in die Altersvorsorge einzahlen. Es gibt jedoch Grenzen: So können maximal bis zu 4 % der Beitragsbemessungsgrenze der gesetzlichen Rentenversicherung steuer- und sozialversicherungsfrei umgewandelt werden. Beträge, die über diese 4 % hinausgehen, bleiben bis zu 8 % der Beitragsbemessungsgrenze steuerfrei. Allerdings fallen bereits auf diese Beträge Sozialversicherungsbeiträge an.
Welche Vor- und Nachteile hat die betriebliche Gehaltsumwandlung?
Die Gehaltsumwandlung kann attraktiv sein, birgt neben Chancen jedoch auch Risiken. Du solltest immer deine individuellen Lebensumstände berücksichtigen. Die Ersparnisse während der Erwerbsphase bieten finanzielle Entlastung für dich. Zudem sind diese Guthaben vor Pfändung geschützt und werden nicht auf Sozialleistungen angerechnet.
Nachteilig ist, dass die betriebliche Rente im Alter sowohl steuer- als auch sozialversicherungspflichtig ist, wodurch sich die Nettoauszahlung verringert. Darüber hinaus mindern die Beträge die spätere gesetzliche Rente. Außerdem sind die Gelder meist nicht vor dem 62. Lebensjahr verfügbar, oft nur eingeschränkt erreichbar und viele Produkte haben intransparente Kostenstrukturen sowie geringe Renditen.