Jobsuche: Mit der A-P-U-G Formel den richtigen Job finden
Autor: Joachim Tiefenthal
Deutschland, Mittwoch, 05. April 2023
Der Arbeitsmarkt dreht sich. Nie zuvor waren Auswahl und Vielfalt an Jobs größer. Das erzeugt zugleich Unsicherheit und erschwert die Jobsuche nach dem vermeintlich richtigen Job. Die A-P-U-G Formel hilft dir, dich auf dem Arbeitsmarkt zu orientieren.
- Die Wende auf dem Arbeitsmarkt
- Unbegrenzte Möglichkeiten – nicht für jede*n
- Die A-P-U-G Formel
- Stellenwert von Arbeit und Freizeit verschiebt sich
- Fazit
Das sukzessive Ausscheiden der Babyboomer beschert u. a. einen deutlich spürbaren Fachkräftemangel. So hat sich der Arbeitsmarkt zwischenzeitlich, zumindest in manchen Bereichen, zu einem Arbeitnehmermarkt entwickelt. Unternehmen kämpfen um die besten Mitarbeiter*innen, die sich bei entsprechend guter Qualifizierung ihren Arbeitgeber aussuchen können. Dabei entwickeln sich aber auch die Ansprüche der sogenannten "Generation Y und Z" in bisher unbekannte Richtungen.
Unbegrenzte Möglichkeiten – nicht für jede*n
Pauschal kann man nicht sagen, dass sich der Arbeitsmarkt für alle zu ihren jeweiligen Gunsten entwickelt. Globalisierung und Digitalisierung haben die Anforderungen steigen lassen und Jobprofile sind zunehmend spezifisch auf bestimmte Aufgaben zugeschnitten. Neben Fremdsprachen kommt es vor allem immer mehr auf technisches Verständnis, den Umgang mit und in sozialen Medien sowie Kenntnissen in der Anwendung bestimmter Tools an, mit denen verstärkt agile Arbeitsmethoden koordiniert werden.
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Nach wie vor wird selbst bei weniger gut bezahlten Jobs z. B. auf Ebene von Sachbearbeiter*innen immer noch ein zügiger Studienabschluss mit möglichst guten Noten vorausgesetzt. Außer auf fachliches Know-how (Hard-Skills) sind es vor allem auch die sogenannten Soft-Skills, auf die Personalbeauftragte schauen. Dazu zählen beispielsweise Teamfähigkeit, Kommunikationsfähigkeit, Zuverlässigkeit, Flexibilität und eine selbstständige Arbeitsweise. Lücken im Lebenslauf können, wenn du sie gut erklären kannst, mittlerweile sogar ein Pluspunkt sein. Denn jede*r (lebensnaher) Personaler*in weiß mittlerweile, dass das Leben nicht immer nach Plan läuft. Wichtig ist daher nur, wie du deinen Plan B oder C überzeugend und gewinnbringend verkaufen kannst.
Eine weitere sehr wichtige Eigenschaft ist heute die Bereitschaft zu lebenslangem Lernen. Denn vorbei sind die Zeiten, sich nach einer bestimmten Ausbildung oder einem Studium einen Job zu suchen, dem du dann den Rest deines Berufslebens nachgehst. Sowohl die Veränderungen der Rahmenbedingungen (Markt- und Produktentwicklungen, technischer Fortschritt, Demografie), als auch die der jobspezifischen Anforderungen (Ausbildung, Fähigkeiten und Fertigkeiten) verlaufen zunehmend rasanter.
Die A-P-U-G Formel
Weil die Vielfalt der Ausbildungs- und Berufsmöglichkeiten in den letzten 20 Jahren deutlich zugenommen hat, fällt es unweigerlich schwerer, sich für oder gegen einen Job zu entscheiden. Zumal die globale Veränderungsgeschwindigkeit in fast allen Arbeits- und Lebensbereichen dafür sorgt, dass es kaum noch Entscheidungen unter Sicherheit gibt. Wenn du also nicht gerade mit begnadeten und auf dem Arbeitsmarkt gesuchten Fähigkeiten gesegnet bist, mit denen du deine berufliche Erfüllung finden kannst, musst du auf lange Sicht flexibel sein und deine Fertigkeiten stets anpassen. Erschwerend hinzu kommt, dass zunehmend Jobs automatisiert werden. In dem Zusammenhang erlangt sogenannte KI-Software, wie z. B. ChatGPT hohe Aufmerksamkeit. Es ist bereits mehr als ein Trend, dass künstliche Intelligenz mehr und mehr Einzug in unser (Arbeits-)Leben hält und Aufgaben übernimmt.
Schritt für Schritt die perfekte Bewerbung schreiben - Coaching-Buch bei Amazon ansehen.Mit der sog. A-P-U-G Formel kannst du dir klar darüber werden, was du kannst und willst. Sie vermittelt eine gewisse Orientierung und hilft dir, bei der Jobsuche Prioritäten zu setzen, die sich im Laufe der Zeit jedoch wieder ändern können. A-P-U-G steht zunächst für die vier Kriterien Aufgabe, Perspektive, Umfeld und Gehalt. Die Formel legt als Annahme zugrunde, dass die Aufgabe, der du beruflich (dauerhaft) nachgehen möchtest, die höchste Motivation besitzen sollte. Gefolgt von den Überlegungen, welche Perspektiven (Aufstieg und persönliche Entwicklung) dir diese Aufgaben bieten und in welchem Umfeld (Branche, Menschen, Arbeitszeiten etc.) du dabei tätig sein wirst. Letztlich spielt natürlich auch das Gehalt (inkl. Zusatzleistungen wie bspw. Jobticket, kostenfreie Weiterbildung) eine wichtige Rolle. Erfahrungsgemäß wird es aber auch ein gutes Gehalt auf Dauer nicht kompensieren können, wenn du einer Arbeit nachgehst, für die du kein Interesse, keine Begeisterung oder gar Leidenschaft entwickeln kannst.