Doch was kurzfristig Ruhe bringt, kann langfristig teuer werden. Wer in Panik verkauft, beschreibt es der Bericht, realisiert Verluste und verpasst oft den Moment, in dem sich die Märkte wieder erholen. Aus Angst vor einem möglichen Verlust wird laut Expertin ein echter Verlust.
Nicht die Ausdauer verlieren an der Börse
Bolda spricht in ihrem Text darüber, dass Ausdauer ein ganz zentraler Faktor für den finanziellen Erfolg an der Börse ist. Die Märkte so sieht sie es, belohnen Ausdauer und nicht etwa Impulsivität.
Dazu heißt es: "Wer bei jedem Rücksetzer nervös wird, wird nie erleben, wie sich langfristiges Investieren wirklich auszahlt. Denn die besten Renditen entstehen oft genau in jenen Momenten, in denen sich andere zurückziehen".
Finanzwissen kann demnach helfen, den Kopf über Wasser zu halten. Wissen gegen die Angst sozusagen. Krisen sind zyklisch und Rückschläge würden dazugehören. Zeit sei der entscheidende Faktor beim Vermögensaufbau – wer sich dessen bewusst ist, der trifft ruhigere Entscheidungen.
Wissen schafft eine notwendige Distanz für unruhige Phasen.
Erwartungen und Verlauf liegen oft auseinander
Auch das Fachmagazin Handelsblatt hat zuletzt wieder darauf hingewiesen, dass es oft mehr Ruhe braucht, um durch schwierige Zeiten an der Börse zu kommen. Zölle, hohe Inflation, Kriege und andere Krisen heißt es dort – immer wieder würde es einige Gründe geben, am Aktienmarkt pessimistisch zu sein.
UND: "So sagten Analysten beispielsweise ein schlechtes Börsenjahr für 2023 vorher. Dennoch schloss der deutsche Aktienindex Dax das Jahr mit einem Plus von 20 Prozent ab. Das zeigt: Erwartungen und Marktverläufe liegen oft weit auseinander".
Wenn ein Kurs einer Aktie schwächelt, dann würden Privatanleger die meisten Fehler machen. Laut der Wirtschafts- und Finanzzeitung würden sie, genauso wie auch Profis, immer wieder daran scheitern, Märkte richtig einzuschätzen und rationale Entscheidungen zu treffen.
Gegenüber dem Handelsblatt hatte im März 2025 Martin Weber, Seniorprofessor von der Uni Mannheim einen Grund für das Handeln vieler Anleger erklärt: "Menschen reagieren auf schlechte Nachrichten stärker als auf gute."
Was kann ich gegen Emotionen an der Börse tun?
Unternehmerin Emilia Bolda rät dazu einige Dinge zu beachten, um am Ende mehr Kontrolle und Klarheit für Entscheidungen zu gewinnen:
- Cool-Down-Regel: Warte 24 Stunden, bevor du verkaufst – besonders bei Schocknachrichten.
- Investment-Tagebuch: Notiere dir regelmäßig Gedanken, Entscheidungen und Gefühle. Du erkennst Muster – und lernst aus ihnen.
- Mentale Checkliste: Stelle dir vor jeder Handlung Fragen wie: "Handle ich aus Angst oder aus Überzeugung?", "Würde ich das Investment heute wieder kaufen?"
- Beispiel aus der Praxis: Sabines Investmentreise
Die Frage ist: Was kann ich wirklich kontrollieren? Diese Punkte gibt Bolda mit:
- Wie viel du investierst
- Wie du dein Risiko streust
- Wie lang du investiert bleibst
- Wie du emotional reagierst
- Diese Selbstwirksamkeit ist ein echter Gamechanger. Sie schenkt Sicherheit – auch wenn der Markt tobt.
Austausch mit anderen Anlegern kann helfen
Wichtig sei es aus Sicht der 42-Jährigen auch, sich regelmäßig mit anderen Anlegern auszutauschen. Wer lernt, seine Gefühle wahrzunehmen, ohne ihnen sofort zu folgen, bleibt in ihren Augen nicht nur ruhiger, sondern auch handlungsfähig.
Um sich ein Stück weit selbst zu überprüfen, hat Emilia Bolda einen kleinen Selbsttest angegeben: Wie reif ist dein Anlegerinnen-Mindset?
- Ich kenne meine emotionalen Trigger
- Ich habe einen schriftlichen Investitionsplan
- Ich handle nie spontan, sondern überlegt
- Ich bleibe auch bei Rücksetzern investiert
- Ich weiß, wie ich mich emotional beruhige
Wer 4 von 5 Punkte ankreuzen kann, bringt eine gute Grundlage mit