Das kannst du in deinem Beruf verdienen

Wie hoch ist eigentlich das Gehalt oder der Lohn im jeweiligen Beruf? Was kannst du in Bayern oder in Sachsen verdienen? Die Bundesagentur für Arbeit hat Antworten.

Wie hoch ist das monatliche durchschnittliche Einkommen?
Der Entgeltatlas der Bundesagentur für Arbeit
Spitzenverdienst der Automobilmechaniker bei knapp 5.000 Euro in Bayern
Berufserfahrung und akademische Abschlüsse zahlen sich aus

Was verdienen Maurer, Pflegekräfte oder IT-Fachleute? Unklar. Denn eigentlich sprechen die Deutschen ungern über ihr Einkommen. Laut einer Umfrage im Auftrag des Stellenportals Indeed empfinden 42 % das als Tabuthema, das niemanden etwas angeht, berichtet die Deutsche Presseagentur. Besonders Männer sind zurückhaltend – nicht wenige machen falsche Angaben. Dabei könnte mehr Transparenz allen zugutekommen. Und: Es ist ziemlich einfach herauszubekommen, was du je nach Beruf verdienen kannst. Dabei hilft der Entgeltatlas der Agentur für Arbeit. Mit ihm kannst du schnell und leicht ermitteln, wie hoch das Entgelt für deinen Beruf aktuell ist. inFranken.de erklärt, wie und wofür du ihn nutzen kannst.

Wie hoch ist das monatliche durchschnittliche Einkommen?

Zunächst geht es darum, das "richtige Gefühl" für die Einkommenslandschaft in Deutschland zu bekommen. Dazu musst du das durchschnittliche monatliche Einkommen aller sozialversicherungspflichtig Vollzeitbeschäftigten kennen.

Die Bundesagentur für Arbeit ermittelt das regelmäßig. So lag im Jahr 2024 das durchschnittliche monatliche Einkommen aller sozialversicherungspflichtig Vollzeitbeschäftigten (Medianentgelte) bei monatlich 4.013 Euro. Gegenüber dem Jahr 2023 sind die Löhne und Gehälter um 218 Euro oder 5,7 % gestiegen. Das deutliche Plus erklärt sich mit den Entgeltzuwächsen durch höhere Tarifabschlüsse.

Die höchsten Entgelte erzielten Vollzeitbeschäftigte in Hamburg mit 4.527 Euro, Baden-Württemberg mit 4.356 Euro und Hessen mit 4.325 Euro. Bayern liegt an 5. Stelle mit 4.166 Euro. In Mecklenburg-Vorpommern (3.294 Euro), Thüringen (3.307 Euro) und Sachsen-Anhalt (3.353 Euro) ist der Median am geringsten. In Ingolstadt ist der Verdienst sogar deutschlandweit am höchsten, gefolgt von Wolfsburg. Die Stadt Erlangen erreicht Platz 3, München belegt Rang 5. In den Landkreisen der Region liegen Pfaffenhofen, Eichstätt und Neuburg-Schrobenhausen an der Spitze.

Der Entgeltatlas der Bundesagentur für Arbeit

Die Durchschnittswerte helfen dir aber nur begrenzt weiter. Mehr Informationen zu deinem Berufsfeld in Verbindung mit Alter, Geschlecht und Region liefert der Entgeltatlas der Bundesagentur für Arbeit. Er ist eine verlässliche und aktuelle Orientierung, weil die Daten auf der Meldung der Arbeitgeber zur Sozialversicherung basieren.

Die Frage, ob du gut oder schlecht verdienst, ob du angemessen für deine Arbeit entlohnt wirst, beantwortet dir der Entgeltatlas, den du kostenlos und ohne Registrierung nutzen kannst. inFranken.de erklärt, wie du ihn nutzt.

In das Feld "Sucheingabe" gibst du den entsprechenden Beruf ein. Mehr als 4.000 Berufsbezeichnungen sind im Atlas gelistet. Darunter zum Beispiel die Berufe "Erzieher" oder "Automobilmechaniker". Bleiben wir beim Automobilmechaniker: Welche Informationen liefert der Entgeltatlas zu diesem Beruf?

Spitzenverdienst der Automobilmechaniker bei knapp 5.000 Euro in Bayern

Anstatt der Gehaltsinformationen für Deutschland kannst du auch das Bundesland abfragen. Die Region präzise zu wählen, ist deshalb sinnvoll, weil die Entgelte in den Bundesländern und zwischen Städten und ländlichen Regionen unterschiedlich sind. Gibst du Bayern ein, wirft der Atlas drei Informationen zum monatlichen Bruttoentgelt aus: Das durchschnittliche monatliche Einkommen für den Beruf "Automobilmechaniker/in" im Berufsfeld "Berufe in der Kraftfahrzeugtechnik – fachlich ausgerichtete Tätigkeiten" beträgt in Bayern 3.874 Euro.

Tarifverträge sind verbindlich für tarifgebundene Betriebe, und für die anderen bieten sie eine Orientierung, legen aber kein "Einheitsentgelt" für die Firmen in Bayern fest. Es kann also Abweichungen je nach Firma geben. Deshalb sind Einkommensspannen in den Informationen angezeigt. Im unteren Bereich liegt das durchschnittliche monatliche Einkommen für den Beruf "Automobilmechaniker/in" bei 3.158 Euro und im oberen Bereich bei 4.979 Euro. Die Daten lassen sich als Grafik und Tabelle anzeigen.

Bei den Beträgen handelt es sich um das monatliche Bruttoentgelt für einen Vollzeitjob über alle Altersgruppen hinweg. Bei den Geschlechtern zeigt sich ein geschlechtsspezifisches Lohngefälle (Gender-Pay-Gap). Weibliche Beschäftigte im Beruf bekommen weniger, und zwar durchschnittlich 3.612 Euro. Männer dagegen 276 Euro mehr. Sie liegen bei 3.888 Euro. Im Ranking der Bundesländer bei der Einkommenshöhe für diesen Kfz-Technikberuf steht Bayern an dritter Stelle in Deutschland. Nach Baden-Württemberg und Hamburg ist es das höchste Entgelt für den Beruf. Das Ranking zur Einkommenshöhe gibt es auch für Städte ab 500.000 Einwohnern. In diesem Fall kommt München gleich nach Stuttgart.

Berufserfahrung und akademische Abschlüsse zahlen sich aus

Generell zählen Akademikerinnen und Akademiker zu den Spitzenverdienern. Wie viel Beschäftigte verdienen, hängt stark von der jeweiligen Qualifikation ab. Während Menschen ohne Berufsabschluss im Durchschnitt in Deutschland monatlich 2.987 Euro erzielen, lag der Verdienst bei Arbeitnehmenden mit anerkanntem Berufsabschluss bei 3.870 Euro. Beschäftigte mit Hochschulabschluss erzielten ein durchschnittliches monatliches Einkommen von 5.916 Euro, so die Angaben der Bundesagentur für Arbeit.

Auch das Lebensalter wirkt sich beim Entgelt aus. Mit zunehmendem Alter – das in der Regel auch mit größerer Berufserfahrung einhergeht – steigt bei den Beschäftigten das Entgelt. Arbeitnehmende unter 25 Jahren erzielen 3.061 Euro, 25- bis unter 55-Jährige 4.079 Euro. Die Arbeitnehmenden 55-Jahre-plus erwirtschaften 4.165 Euro.

Woher hat die Bundesagentur für Arbeit die Daten? Die Statistiken der Bundesagentur für Arbeit basieren überwiegend auf Geschäftsdaten. Quellen sind die Meldungen der Betriebe über ihre Beschäftigten an die Sozialversicherungsträger und die Meldungen von Verleihbetrieben (Zeitarbeitsfirmen) über ihre Arbeitnehmer. Es handelt sich dabei um eine Vollerhebung. Das Ziel des Entgeltatlas der Bundesagentur für Arbeit ist es, die Verdienstmöglichkeiten zu prüfen, damit du die Gehälter realistisch einschätzen kannst, heißt es auf der Website.