Finanzen als Paar regeln: So viele Konten solltet ihr wirklich haben

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Ein gemeinsames Konto kann die Finanzführung in einer Beziehung deutlich erleichtern.
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Es ist nicht immer einfach, die Finanzen als Paar zu regeln. Wichtig ist, mit dem Partner regelmäßig über Geld zu reden. Spätestens beim Bezug einer gemeinsamen Wohnung ist es zudem sinnvoll, ein gemeinschaftliches Konto zu führen.

  • Partnerschaft: Wann macht ein gemeinsames Konto Sinn?
  • Das Drei-Konten-Modell
  • Faire Aufteilung der Einkünfte
  • Unterschiede bei verheirateten und unverheirateten Paaren

Wenn du in einer Partnerschaft lebst, ist das Thema der Zusammenlegung der Finanzen dir sicher nicht neu. Wenn du mit deiner*m Partner*in einen Haushalt führst, bestreitet ihr viele gemeinsamen Ausgaben zusammen. Hierfür solltet ihr schnell eine Regelung finden, mit der beide zufrieden sind. In der Regel macht die Eröffnung eines gemeinsamen Kontos Sinn. Welche Regelung empfehlen Finanzexpert*innen?

Partnerschaft: Wann macht ein gemeinsames Konto Sinn?

Eine pauschale Aussage, wann der Zeitpunkt für die Eröffnung eines gemeinsamen Kontos gekommen ist, kann schwer getroffen werden. In der Regel ist die Zusammenlegung der Haushalte ein guter Moment, um über den Beginn einer gemeinschaftlichen Kontoführung nachzudenken.

Lebst du mit dem Partner zusammen, werden täglich gemeinsame Kosten fällig. Wocheneinkauf, Miete, Nebenkosten und Reisen sind nur einige der Posten, die ihr in einer Partnerschaft gemeinschaftlich bezahlt. Während es am Anfang der Beziehung durchaus üblich ist, die Kosten grob zu teilen und sich beim Bezahlen abzuwechseln, macht bei der Eröffnung eines Gemeinschaftshaushalts ein Partnerkonto Sinn.

Finanzexpert*innen empfehlen nicht alle Finanzen zusammenzuführen, sondern zunächst ein gemeinsames Konto zu eröffnen. Von diesem Konto gehen alle laufenden Kosten und gemeinsamen Ausgaben ab. Egal ob Miete, Urlaub oder die Anschaffung von Möbeln – ein Partnerkonto macht es einfach, die Ausgaben zu teilen. Auch die Nebenkosten und Versicherungen werden von diesem Konto abgebucht. Habt ihr ein gemeinsames Kind, ist ein gemeinsames Konto fast obligatorisch.

Das Drei-Konten-Modell

Finanz- und Beziehungsexperten sehen das Drei-Konten-Modell als besten Ansatz für eine gemeinsame Finanzführung. Nicht nur frisch zusammengezogene, sondern auch Partner*innen in langjährigen Beziehungen und Ehen schwören auf das Modell.

Das Modell sieht vor, dass beide Partner ihr eigenes Konto behalten und zusätzlich ein gemeinsames Konto eröffnet wird. Von dieser partnerschaftlichen Bankverbindung gehen alle laufenden Kosten für das gemeinsame Leben ab. Voraussetzung für ein solches Konto ist grundlegendes Vertrauen, da beide Partner für die durch das Konto entstandenen Schulden haften. Im Falle von Schulden eines der Partner*innen sollte kein gemeinschaftliches Konto gegründet werden, da die Gefahr eine Pfändung besteht.

Bei Konten, auf die zwei (Ehe-)Partner*innen zugreifen können, gibt es zwei grundlegende Modelle. Es wird zwischen dem "Und-" und dem "Oder-Modell" entschieden. Erstgenanntes Konzept setzt bei allen Kontoaktivitäten die Zustimmung beider Partner voraus. Bei der "Oder-Variante" können die Partner individuell, ohne das Wissen des anderen auf das Konto zugreifen.

Faire Aufteilung der Ausgaben

Einer der größten Streitpunkte in langjährigen Beziehungen ist die faire Aufteilung der Aufgaben. Verdient ein*e Partner*in deutlich mehr Geld, während der*die Andere mehr Arbeit in den gemeinsamen Haushalt investiert, muss eine faire Lösung gefunden werden. Auch die Finanzierung und Betreuung der Kinder muss genau geplant und abgesprochen werden.

Es gibt unterschiedliche Ansätze, die Partner*innen, Eheleute und Eltern beim Drei-Konten-Modell wählen. Arbeitet nur eine*r der Partner*innen, kann nur er*sie regelmäßig Geld auf das 3. Konto einzahlen. Häufig kümmert sich die andere Hälfte der Partner*innen um Haushalt und/oder Kind. Verdienen beide Parteien Geld, sind zwei Konzepte üblich. Entweder wird Geld monatlich anteilig vom Gehalt auf das gemeinsame Konto überwiesen oder beide Partner*innen tragen den gleichen Betrag bei.

Die verschiedenen Modelle haben alle Vor- und Nachteile. Setze dich am besten früh in der Partnerschaft mit deiner besseren Hälfte zusammen und kläre, wie ihr eure finanzielle Zukunft gestalten möchtet. Eine frühe, offene Absprache über die zukünftigen Finanzen kann späterem Streit vorbeugen.

Unterschied verheiratet-unverheiratet

In der Regel macht es keinen Unterschied, ob man verheiratet ist oder nicht. Das Modell der Ehe kann lediglich Einfluss auf die Haftung für die Schulden des anderen haben. Während in der Zugewinngemeinschaft Recht und Haftung aller Finanzen vor der Ehe unangetastet bleiben, werden Vermögen und Schulden in der Gütergemeinschaft auf beide Ehepartner*innen aufgeteilt.

Eine Gütergemeinschaft kann so schnell zu größeren Problemen führen. Steuern, Schulden und Unterhaltsforderungen gelten nun für beide Partner*innen. So kannst du unter anderem für den Unterhalt der Kinder deines/deiner neuen Partner*in haftend gemacht werden.

Für die gemeinsame Kontoführung ist die Art des Ehemodells nebensächlich. Ihr gebt beim Abschluss eines gemeinsamen Kontos an, ob ihr das "Und-" oder das "Oder-Modell" nutzen wollt und seid für die durch das Konto entstandenen Kosten zu gleichen Teilen haftbar.

Fazit - ein Haushaltskonto dient der sauberen Finanzführung in der Partnerschaft

Da heutzutage auch ein Großteil der Finanzen digital geregelt wird, macht ein gemeinsames Konto Sinn. Die Haushaltskasse, die früher gerne in Form von Bargeld geführt wurde, ist dem Haushaltskonto gewichen. Das gemeinschaftliche Konto, auf das beide Partner einzahlen, trägt zur sauberen Finanzführung in der Partnerschaft bei. Hier gehen die gemeinsamen Kosten ab.

Es sollte zusätzlich zu den beiden persönlichen Konten geführt werden. Hier können die Partner*innen Geld für eigene Wünsche sparen und eine gewisse finanzielle Unabhängigkeit wahren. Wer wie viel zum gemeinsamen Leben beiträgt, muss individuell geklärt werden und hängt vom Partnerschaftsmodell, Kindern und anderen Faktoren ab. Es ist wichtig, das Finanzielle in einer Partnerschaft nicht zu ignorieren. Beide Partner*innen sollten sich fair behandelt und wertgeschätzt fühlen. Für Expert*innen ist die Drei-Konten-Lösung das beste und einfachste Konzept. So könnt ihr gemeinsame Finanzen führen, gleichzeitig bleiben beide Partner*innen finanzielle unabhängig.

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