Im Verlauf einer Osteoporose können Wirbelbrüche bereits bei geringer Anstrengung auftreten. Wirbelkörperbrüche werden häufig gar nicht entdeckt, sondern als einfache Rückenschmerzen interpretiert. Allerdings steigt das Risiko für weitere Brüche stark an, wenn die Frakturen unerkannt und unbehandelt bleiben. Der Körperschwerpunkt kann sich zunehmend nach vorne verlagern und es kommt zu einer ausgeprägten Rückenverkrümmung. Die Skelettkrümmung kann außerdem zu einer Wölbung des Bauches führen. Umgangssprachlich wird dies auch "Osteoporosebäuchlein" genannt. Die Deformation der Wirbelsäule kann äußerlich im Verlauf einer Osteoporose deutlich erkannt werden. Typische Merkmale sind die Reduktion der Körpergröße um bis zu 10 cm und das Herunterhängen von überschüssiger Haut an beiden Seiten der Wirbelsäule. Diese überflüssige Haut wird durch das Schrumpfen sichtbar. Die charakteristischen Hautfalten werden umgangssprachlich auch als "Tannenbaumphänomen" bezeichnet.
Wirbelbrüche: Wie sie behandelt werden können
Es ist wichtig, dass du Schmerzen im Rücken ärztlich abklären lässt. So kann ein Verdacht auf Osteoporose bestätigt oder ausgeschlossen werden. Osteoporose kann mithilfe verschiedener Maßnahmen behandelt werden. Ziel dabei ist es, den Rumpf wieder aufzurichten. Eine Möglichkeit hierfür ist eine Orthese in Form eines Stützmieders. Die Stützmieder gibt es in verschiedenen Ausführungen. Je nach Schwere deiner Osteoporose bietet sich eine andere Rücken-Orthese an. Frage hier am besten zunächst bei deinem Hausarzt nach, der dich gegebenenfalls an eine entsprechende Fachkraft überweisen kann.
Hast du akute Schmerzen aufgrund von Wirbelkörperbrüchen, könnte eine Operation notwendig werden. Wie Kurth erklärt, werden dabei die Knochenwirbel mit Zement aufgefüllt und stabilisiert. Patient*innen seien durch den Eingriff meist schon nach wenigen Tagen schmerzfrei gewesen.
Neben einer Operation und einer Orthese kann eine Physiotherapie bei der Stärkung der betroffenen Muskulatur helfen. Durch eine aktive Stärkung der Rücken- und Bauchmuskulatur wird die Wirbelsäule entlastet. Weiteren Frakturen kann durch eine Physiotherapie ebenfalls vorgebeugt werden. Bei osteoporosebedingten Wirbelbrüchen wird des Weiteren oft auf Medikamente gesetzt. Diese können dabei helfen, den Knochen wieder aufzubauen. Wichtig ist, dass du alle Maßnahmen mit deinem Arzt oder deiner Ärztin absprichst.
Gegen Rückenverkrümmungen: Das kannst du vorbeugend tun
Grundsätzlich ist der Verlust von Knochen- und Muskelmasse im Alter ein natürlicher Prozess. Dennoch kannst du bestimmte Dinge tun, um den Veränderungen entgegenzuwirken. So kannst du länger beschwerdefrei leben. Unter anderen können diese Dinge helfen:
- Auf eine aufrechte und gerade Körperhaltung achten
- Die Rücken- und Bauchmuskulatur gleichmäßig trainieren, beispielsweise durch Schwimmen
- Bereits Kindern solche Schreibtische verwenden, die "mitwachsen"
Der wohl wichtigste Aspekt ist die körperliche Aktivität. Kurth weist darauf hin, dass auch die Ernährung eine entscheidende Rolle für die Gesundheit der Knochen spielt. Der Mineralstoff Kalzium ist hier besonders wichtig. Eiweiß ist ebenfalls notwendig, da der Körper dieses für den Muskelaufbau benötigt. Du solltest also darauf achten, Lebensmittel mit Kalzium und Eiweiß in deinen Alltag einzubauen. Viel Kalzium findest du beispielsweise in Milch, Edamer, Feigen und Walnüssen. Eiweiß findest du unter anderem in Hähnchenbrustfilet, Erdnüssen, Soja oder Parmesan. Weiter sollte die Vitamin D-Zufuhr sichergestellt werden. Unser Körper produziert Vitamin D mithilfe von Sonnenlicht. Weiter könntest du die Deckung des Bedarfs durch den Verzehr von 1 bis 2 Fischmahlzeiten pro Woche unterstützen. Einen höheren Vitamin-D-Gehalt haben beispielsweise Hering, Lachs, Heilbutt, Sardine und Thunfisch. Bist du dir unsicher, ob dein Vitamin-D-Bedarf ideal gedeckt wird, könntest du mit deinem Arzt oder deiner Ärztin über entsprechende Tabletten sprechen. Diese werden dir bei Bedarf verschrieben.
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