Das Schlafhormon Melatonin kann bei bestimmten Schlafstörungen Abhilfe schaffen. Als Nahrungsergänzungsmittel ist es frei verkäuflich und die Einnahme nahezu unbedenklich. Was das Schlafhormon kann und wem es helfen kann, erfahren Sie im Artikel.
- Viele Menschen sind von Schlafproblemen betroffen
- Das Schlafhormon Melatonin kann diese Probleme beseitigen
- Erfahren Sie, was Sie bei der Einnahme beachten sollten
Immer mehr Menschen leiden an Ein- oder Durchschlafschwierigkeiten. Das kann viele Ursachen haben: Der Alltag ist stressig, vor dem Einschlafen wird noch am Handy gedaddelt oder man liegt im Bett und grübelt über Gott und die Welt nach - und das sind nur ein paar Beispiele. Probleme beim Schlafen können aber auch biologische Ursachen haben. In diesem Falle verspricht ein bestimmtes Hormon Abhilfe zu schaffen: Melatonin. Melatonin ist laut eines Artikels des Bundesinstituts für Risikobewertung (BfR) eines der Hormone, die den Tag-Nacht-Rhytmus steuern. Es wird aus dem Nervenbotenstoff Serotonin gebildet und vom Körper in der Zirbeldrüse gebildet.
Schlafhormon als Medikament nur für Menschen über 55 Jahren geeignet
Dem Portal gelbe Liste zufolge wird Melatonin als Medikament (Circardin) für eine kurzzeitige Behandlung von Schlafstörungen, wie Insomnie bei Patienten über 55 Jahren verschrieben. Im Alter nimmt nämlich die körpereigene Produktion des Zirbeldrüsen-Hormons ab. Die täglich empfohlene Melatonin-Dosis sollte zwei Milligramm nicht überschreiten.
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Die positive Wirkung des Hormons auf den menschlichen Schlaf löste einen Hype aus, sodass Melatonin als frei verkäufliches Nahrungsergänzungsmittel immer beliebter wurde. Im Internet und in Drogerien kann man das Präparat in Form von Kapseln, Pillen, Sprays und Tees erhalten. Aufgenommen wird das Hormon je nach Einnahmeform über das Blut oder die Schleimhäute.
Jegliche Produkte, die Melatonin enthalten versprechen einen erholsameren Schlaf und ein schnelleres Einschlafen - zumindest wenn die Ursache in einem Mangel des Hormons liegt, berichtet der ndr. Das ist die schlechte Nachricht für all diejenigen, die glauben ihre Schlafprobleme loszuwerden, die nicht mit einem körpereigenen Mangel zu begründen sind. Für alle, deren Ein- oder Durchschlafschwierigkeiten auf verstärktes Grübeln im Bett, Bildschirmlicht vor dem zu Bett gehen oder Stress zurückzuführen sind, wird Melatonin keine Wirkung zeigen.
Melatonin-Spiegel-Messung: Möglich aber nicht nötig
Woher weiß ich denn eigentlich, woher die Ursache meiner Schlafstörung rührt? Der Melatonin-Spiegel im menschlichen Körper ist natürlich erfassbar, jedoch wäre das die umständlichere Lösung um herauszufinden, ob ein Nahrungsergänzungsmittel mit Melatonin Ihre Probleme beseitigen kann. Die Messung ist so aufwendig, dass keine Krankenkasse die Kosten decken würde.
"Probieren geht über Studieren" ist die Devise. Bevor Sie viel Geld für eine Melatonin-Spiegel-Messung ausgeben, ist es viel unkomplizierter, sich einfach mal ein Präparat zu kaufen und es auszuprobieren. Die Einnahme sollte optimalerweise zwei Stunden vor dem Zubettgehen erfolgen. Experten geben allerdings zu bedenken, dass Melatonin nie über einen längeren Zeitraum als drei Monate zugeführt werden sollte.