Verklebt Kaugummi den Magen? Das ist wirklich dran an Omas Mythos

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Über Kaugummi gibt es die wildesten Theorien, was er mit unserem Körper anstellt. Er soll unter anderem unseren Magen verkleben. Aber stimmt Omas Mythos überhaupt?

  • Kleben Kaugummis wirklich an Magen und Darm fest?
  • Woher stammt das Gerücht?
  • Erstes Kaugummipatent vor 150 Jahren eingereicht
  • An Kaugummis ist nicht alles schlecht

Auf Kaugummi wurde bereits vor 150 Jahren das erste Patent angemeldet. Seitdem erfreut sich der Kaugummi weltweit größter Beliebtheit. Jedoch ranken sich auch die wildesten Mythen um Kaugummis und das, was sie angeblich mit unserem Körper anstellen. Einem dieser Mythen sind wir auf den Grund gegangen und haben herausgefunden, ob Kaugummi tatsächlich den Magen verklebt, wenn man ihn runterschluckt.

"Kaugummi verklebt den Magen": Stimmt das?

Wahrscheinlich stammt der Spruch, dass Kaugummis den Magen verkleben, daher, dass eine große Menge an verschluckten Kaugummis tatsächlich den Darm verstopfen kann. Die Kaugummis bilden im Darm eine Art großen Pfropfen, der den Darm letztendlich verschließt. Die schlimmste mögliche Folge: ein Darmverschluss. In der Realität dürfte das aber so gut wie nie vorkommen, da niemand eine solch große Menge an Kaugummi absichtlich oder unabsichtlich jemals verschlucken dürfte. An der Magen- oder Darmwand kleben bleiben kann ein Kaugummi übrigens auch nicht: Der Feuchtigkeitsfilm in Magen und Darm verhindert das.

Eine weitere Theorie lautet so: Zuckerfrei Kaugummis enthalten oft Sorbit, dieser Zusatzstoff ist auch unter dem Namen E 420 bekannt. Empfindliche Personen können durch das Kauen von sorbithaltigen Kaugummis bereits nach ein paar Stück schlimme Bauchschmerzen bekommen.

Die Aussage, dass ein verschluckter Kaugummi "den Magen verklebt", ist also Unsinn: Omas Mythos stimmt nicht. Aber: Gerade Kleinkinder sollten am besten gar keinen Kaugummi kauen, weil dieser leicht in die Atemwege geraten kann.

Positive Auswirkungen von Kaugummi

An bestimmten Kaugummisorten ist aber zu guter Letzt nicht alles schlecht. Kaugummis, die zur Zahngesundheit angeboten werden, regen den Speichelfluss an und gleichen dadurch den Mineralienhaushalt im Mund nach einer Mahlzeit wieder aus. Das kann dabei helfen, nach dem Essen die Mundflora wieder in ihr natürliches Gleichgewicht zu bringen. Zudem wirkt unser Speichel antibakteriell, sodass bei regem Speichelfluss Kariesbildung vermieden werden kann. Zähneputzen ersetzt Kaugummikauen allerdings nicht.

Zudem gibt es weitere Kaugummisorten, die uns bei bestimmten Dingen hervorragend unterstützen können. Beispielsweise Nikotinkaugummis, die helfen, um sich das Rauchen abzugewöhnen. Koffeinkaugummis halten uns wach und mindern übermäßigen Genuss von Kaffee oder Energydrinks. Reisekaugummis können die Übelkeit und das Unwohlsein auf verschiedenen Reisewegen mindern. Des Weiteren kann Kaugummikauen beim Abnehmen unterstützen.

Vorschaubild: © GiselaFotografie/Pixabay