Doch warum ist dies so? Almeida vermutet, dass es insgesamt drei Faktoren sind, die dazu führen, dass ältere Menschen Stress scheinbar besser bewältigen können.
- Der erste Faktor ist die soziale Rolle. Während man als junge Person beispielsweise mit der Suche nach einer Arbeitsstelle, einer neuen Partnerschaft oder Kindern konfrontiert wird, kann dies schnell stressig werden.
- Zweitens könnte es sein, dass mit zunehmendem Alter stärker wahrgenommen wird, dass die eigene Lebenszeit nur begrenzt ist. Demzufolge wollen wir diese noch so gut wie möglich genießen.
- Als dritten Faktor vermutet der Entwicklungspsychologe, dass wir auf Basis der früheren Stressoren lernen und einfach besser darin werden, mit den alltäglichen Belastungen umzugehen.
Häufigkeit von Stress und Tipps zum Umgang mit Stress
Unter dem Begriff "Stress" versteht man eine natürliche Reaktion des Menschen auf eine Bedrohungssituation. Unser Körper schüttet Stresshormone aus, um der Situation zu entkommen. Dabei wird unsere Leistungsfähigkeit kurzzeitig erhöht. 2021 führte die Techniker Krankenkasse eine Stressstudie durch, die zeigte: Knapp zwei von drei Menschen fühlen sich mindestens manchmal gestresst. Ganze 26 % gaben an, sich häufig gestresst zu fühlen. Stress gänzlich zu vermeiden, ist kaum möglich. Dazu erklärt Almeida, dass ein gewisses Maß an täglichem Stress sogar gut sein kann. In einer anderen Untersuchung konnte er herausfinden, dass Menschen, die eigenen Aussagen zufolge keinen Stress im Leben haben, weniger positive Dinge in ihrem Leben berichten. Darüber hinaus haben sie oft weniger andere Menschen in ihrem sozialen Umfeld und schneiden bei kognitiven Tests schlechter ab. Es scheint für die Gesundheit und das Wohlbefinden also wichtiger zu sein, wie man mit diesem Stress umgeht.
Wichtig ist also, zu erlernen, wie du besser mit Stress umgehen kannst. Einige Tipps davon gibt die Barmer-Krankenkasse. Stressbewältigung kann dir beispielsweise mit ausreichend Schlaf gelingen. Damit du gut schlafen kannst, solltest du den Abend möglichst entspannt gestalten. Am besten legst du auch dein Handy beiseite und trinkst keine koffeinhaltigen Getränke mehr. Du könntest stattdessen lesen oder meditieren. Tagsüber den Stress abzubauen, kann dir mithilfe von Bewegung gelingen. Wie du die Aktivität gestaltest, ist dir überlassen. So könntest du beispielsweise joggen, ins Fitnessstudio gehen, einen Spaziergang machen oder Fahrrad fahren.
Außerdem kann es hilfreich sein, mit einer Vertrauensperson über deine Sorgen, Ängste und deinen Ärger zu reden. Telefonate, Chats oder Video-Anrufe können helfen, den Stress zu reduzieren. Wichtig ist überdies, dass du für Entspannung sorgst. Welche Methode für dich am wirksamsten ist, musst du selbst entscheiden. Es eignen sich beispielsweise ein warmes Bad, Achtsamkeitsübungen, eine Muskelentspannungs-Technik oder Yoga. Wichtig ist, dass es zu deiner Lebenssituation passt. Bemerkst du, dass du deinen Stress nicht gut alleine bewältigen kannst, solltest du nicht zögern, dir Unterstützung zu suchen. Dies könnte beispielsweise ein Online-Training sein. Zeigen sich bei dir bereits körperliche Symptome, solltest du am besten mit einem Arzt oder einer Ärztin sprechen. Je nach Diagnose kann dir diese*r eine Vorstellung bei einer Praxis für Psychotherapie empfehlen.
Fazit
Der Studie zufolge scheinen ältere Menschen weniger Stress zu empfinden als jüngere Erwachsene. Dahinter könnten verschiedene Gründe wie die soziale Rolle oder die zunehmende Erfahrung stecken. Da Stress kaum gänzlich vermeidbar ist, ist es wichtiger, eigene Methoden zum Umgang damit zu entwickeln. Welche Techniken dir am besten helfen, musst du selbst herausfinden und auf deinen Lebensalltag abstimmen. Final solltest du dich nicht scheuen, die professionelle Hilfe zu suchen, wenn du mit dem Stress in deinem Leben nicht alleine umgehen kannst und dein Körper und die Psyche darunter leiden. Dir wird gerne geholfen.
Themen rund um "Stress" interessieren dich? Dann kannst du auch noch folgende Artikel lesen: