Nahrungsergänzungsmittel Ashwagandha: So wirkt es sich auf deinen Körper aus

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Ashwaganda hat einen festen Platz in der ayurvedischen Medizin.
Nahrungsergänzungsmittel
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Nahrungsergänzungsmittel, die Ashwagandha enthalten, sind ideal, um deinen Körper bei den unterschiedlichsten Problemen zu unterstützen. Doch wie wirkt die Pflanze genau?

In der ayurvedischen Medizin kommen ausschließlich natürliche Wirkstoffe zum Einsatz. Dieser Lebensstil ist individuell und auf die persönlichen Bedürfnisse ausgerichtet auf der Grundlage, dass ein Zusammenhang zwischen körperlichen und seelischen Beschwerden besteht. Unter den eingesetzten Präparaten ist Ashwagandha (Withania somnifera) zu finden. Das Gewächs hat weitere Bezeichnungen: Schlafbeere, Winterkirsche oder indischer Ginseng. Welche Wirkung hat Ashwagendha und bei welchen Symptomen wird das Nahrungsergänzungsmittel eingesetzt?  

Um was handelt es sich bei Ashwaganda?

Der Strauch gehört zu den Nachtschattengewächsen und ist in südlichen Regionen beheimatet, da die Pflanze einen trockenen und warmen Standort bevorzugt. Gute Bedingungen findet sie in Südafrika, Indien, Griechenland sowie in asiatischen Ländern. Ferner wächst Ashwagandha in Spanien und auf den Kanaren. Verwendet werden ausschließlich die Wurzeln sowie die Blätter, die fein vermahlen werden. Eine Einnahme ist unkompliziert, denn du kannst das Pulver einfach in Wasser oder Fruchtsaft einrühren. Alternativ schmeckt das Produkt in Smoothies oder im Müsli.

Die Menge sollte zweimal täglich 2 bis 4 Gramm betragen. Anfänger beginnen am besten mit einer geringeren Dosis und steigern allmählich die Konzentration. Bist du dir bei der Menge unsicher, achte auf die Empfehlungen des Herstellers. Da es sich um ein natürliches Präparat handelt, kann es mehrere Wochen oder Monate dauern, bis sich die ersten Erfolge einstellen. Insbesondere bei chronischen Erkrankungen ist eine regelmäßige Einnahme erforderlich. Die Beeren sind nicht genießbar, denn sie schmecken bitter und sind bei einer höheren Verzehrmenge aufgrund der enthaltenen Alkaloide sogar giftig. Allerdings besteht eine Verwechslungsgefahr mit der Kapstachelbeere (Physalis peruviana), die auch hierzulande gedeiht und deren Früchte süß und saftig schmecken. Diese Pflanze gehört ebenfalls zu den Nachtschattengewächsen. Beide Beeren haben eine papierähnliche Hülle und ähneln sich optisch. Eine weitere Bezeichnung der Ashwagandha Pflanze lautet "Physalis somnifera" und deutet auf die Verwandtschaft zwischen den beiden Arten hin. 

Ashwagandha enthält sekundäre Pflanzenstoffe, die als Withanolide bekannt sind. Diese gehören zu den Laconen und haben eine entspannende und stresslösende Wirkung. Daneben finden sich in Ashwagandha Flavonoide, Alkaloide sowie Tannine. Flavonoide sorgen für die rote, violette und gelbe Farbe bei Früchten und haben eine antikanzerogene Wirkung, sie sollen also Krebs verhindern. Bei Alkaloiden handelt es sich um alkalische Stoffe in Pflanzen. Sie enthalten Stickstoff und wirken aufputschend. Zudem können sie Halluzinationen, Depressionen oder Schmerzunempfindlichkeit auslösen. Einige Alkaloide beeinflussen das zentrale Nervensystem. Dazu zählt beispielsweise Nikotin. Tannine sind Gerbstoffe in Pflanzen und für ihre krebshemmenden und antimikrobiellen Eigenschaften bekannt, sie töten also Mikroorganismen ab. Deshalb werden Ashwaganda zahlreiche Wirkungen zugesprochen. Eine Übersicht des Los Angeles College of Chiropractic aus dem Jahr 2000 zeigt diese auf. Die Pflanze wird bei folgenden Symptomen und Krankheiten eingesetzt: 

  • Entzündungen
  • Angstzustände
  • Stimmungsaufhellung
  • Schlafstörungen
  • Förderung der Blutbildung
  • Verbesserung der Hirnleistung
  • Anti-Aging 

Welche Wirkungen sind typisch für Ashwaganda?

Der indische Ginseng hat eine positive Wirkung auf das Zentrale Nervensystem und den Hormonhaushalt, die eng miteinander verknüpft sind. Deshalb wird Ashwagandha bei Männern eingesetzt, die unter Unfruchtbarkeit leiden. Der Testosteronspiegel sowie die Spermienproduktion können sich bei einer Einnahme erhöhen. Dies wurde bei einer Studie festgestellt, die im Jahr 2010 durchgeführt wurde. An der Untersuchung nahmen 150 Männer teil, wovon die Hälfte unfruchtbar war. Bei Frauen hat die Pflanze einen positiven Einfluss bei Beschwerden in den Wechseljahren. Auch hier wurde eine Untersuchung durchgeführt. 100 indische Frauen waren daran beteiligt, diese nahmen über einen Zeitraum von 2 Monaten eine tägliche Dosis von 300 mg ein. Einem Teil der Probandinnen wurde ein Placebo verabreicht, also ein Medikament ohne Wirkstoffe. Bei den Teilnehmerinnen, die Ashwaganda verwendeten, besserten sich das körperliche Befinden und die psychische Verfassung. Dagegen wurden bei den Probandinnen, welche die wirkungslose Variante erhielten, keine Veränderungen beobachtet

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Ashwagandha ist bekannt dafür, das Cortisol im Organismus zu senken. Hierbei handelt es sich um ein Anti-Stress-Hormon. Ist der Wert aufgrund schwieriger Lebensumstände dauerhaft erhöht, kann dies zu Schlafproblemen, Depressionen, Verdauungsproblemen und Angstzuständen führen. Auch die Entstehung von Diabetes ist durch einen erhöhten Cortisolspiegel möglich. Um Mittel gegen Angst zu testen, wurden im Jahr 2000 unterschiedliche Studien an Versuchstieren sowie an Menschen durchgeführt. Die Ergebnisse zeigen auf, dass sich die Symptome verbesserten, wenn Ashwagandha verabreicht wurde. Menschen, die mithilfe der Winterkirsche ihr Nervensystem stärken, sollten begleitend dazu Meditationsübungen machen, um noch besser entspannen zu können. In einer weiteren Analyse wurde festgestellt, dass Präparate mit Ashwagandha bei Einschlafproblemen und Unruhezuständen helfen. An dieser Untersuchung nahmen 400 Personen teil, von denen nur 50 Personen älter als 60 Jahre waren. Gute Erfahrungen wurden beobachtet, wenn die Teilnehmerinnen und Teilnehmer über einen Zeitraum von 8 Wochen eine Konzentration von mehr als 600 mg Ashwagandha zu sich nahmen. Ashwagandha fördert zwar den Schlaf, macht über den Tag aber nicht schläfrig. Auch bei Burn-out kann eine Verbesserung eintreten. 

Weitere Studien, die außerhalb lebender Organismen (in-vitro) sowie an Versuchstieren (in-vivo) durchgeführt wurden, haben entzündungshemmende Eigenschaften sowie den Schutz von Zellen bestätigt. Dadurch kann das Wachstum von Krebszellen gehemmt werden. Zudem wurden wesentliche Verbesserungen bei erhöhten Blutfettwerten festgestellt. Ein hoher Cholesterinspiegel ist verantwortlich für Erkrankungen, wie beispielsweise arterielle Verstopfung und Herz-Kreislauf-Erkrankungen. Schlimmstenfalls drohen sogar ein Herzinfarkt oder ein Schlaganfall. Im Jahr 2000 wurde eine Studie durchgeführt, die den Einfluss von Ashwagandha auf den Blutzuckerspiegel beleuchtet. Bei Patientinnen und Patienten mit Diabetes-Typ2 wurde eine Senkung der Werte beobachtet. Ferner wurde die Erhöhung der Sauerstoffkonzentration im Organismus in einer weiteren Untersuchung unter die Lupe genommen. Es wurde festgestellt, dass sich die Leistungsfähigkeit und Ausdauer erhöhten, weil der Sauerstoffgehalt anstieg. Dabei spielte es keine Rolle, ob die Menschen regelmäßig Sport trieben oder nicht. Die teilnehmenden Probanden nahmen täglich eine Menge zwischen 330 und 1000 mg ein. 

Wer sollte Ashwaganda nicht anwenden?

2012 wurde eine Studie durchgeführt, um die Toxidität und Verträglichkeit von Ashwagandha zu erforschen. Bei 18 von 30 Testpersonen wurde die Dosis über einen Zeitraum von 30 Tagen gesteigert. Nur bei einem Teilnehmer stellten die Forscherinnen und Forscher Schwindel und leichte Halluzinationen fest. Ansonsten gab es nur leichte Nebenwirkungen, wie beispielsweise einen gesteigerten Appetit oder eine erhöhte Libido. Eine Dosierung von 2000 mg pro Kilogramm Körpergewicht sollte eigentlich keine Nebenwirkungen hervorrufen. Dies wurde in einer Studie an Ratten festgestellt. Manchmal können unangenehme Begleiterscheinungen auftreten, wie beispielsweise Verdauungsbeschwerden. Dann solltest du die Menge reduzieren oder das Präparat absetzen. Halten die Symptome an, musst du eine Ärztin oder einen Arzt kontaktieren. 

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Unter bestimmten Umständen kann die Einnahme von Ashwagandha das Hepatitis-Risiko erhöhen. In einem Fallbericht wurde festgestellt, dass in einigen Ländern Menschen an der Leberentzündung erkrankten. Dazu gehören Island, Japan, Indien, Polen sowie die USA. Zu dieser Thematik erschienen im Jahr 2023 eine Studie im Fachjournal Pharmaceuticals sowie eine niederländische Studie in englischer Sprache. Eine Hepatitis stellte sich oftmals nach drei bis zehn Monaten ein, wenn die Probanden eine Menge zwischen 450 und 1365 mg täglich zu sich nahmen. Setzten die Betroffenen die Nahrungsergänzungen mit Ashwagandha ab, stellte sich spätestens nach zwei Wochen eine Besserung ein. Nur bei einer Person wurden schwere Leberschädigungen festgestellt. Allerdings gibt es in den Berichten keine Angaben zur Teilnehmeranzahl. Gesunde Menschen, die eine tägliche Konzentration von 1000 mg nicht überschreiten, leiden selten unter Hepatitis. Die Einnahme sollte allerdings einen Zeitraum von mehreren Wochen nicht überschreiten. Hierzu gibt es aus dem Jahr 2012 eine prospektive oben-label Studie, bei dem die Probanden als auch die Medizinerinnen und Mediziner zuvor über den verabreichten Wirkstoff in Kenntnis gesetzt wurden. Das Ergebnis wurde allerdings bis dato weder bestätigt noch widerlegt

Bestimmte Personengruppen sollten auf die Einnahme von Ashwaganda verzichten. Dazu gehören Schwangere und Stillende, weil noch keine Langzeiterfahrungen vorliegen. Auch Menschen mit einer Schilddrüsenüberfunktion oder Autoimmunerkrankungen dürfen Ashwagandha nicht verwenden, denn dadurch wird die Produktion des Schilddrüsenhormons angeregt. Dies gilt insbesondere für Menschen, die unter Hashimoto leiden. Personen mit einer Schilddrüsenunterfunktion wird die Einnahme von Ashwaganda hingegen empfohlen. Hierzu gibt es eine Studie aus dem Jahr 2018. Zwar ist bei Hashimoto eine Unterfunktion der Schilddrüse typisch, die an der Studie teilnehmenden Probanden litten jedoch an einer Unterfunktion ohne Hashimoto. Menschen, die dennoch Ashwagandha anwenden möchten, sollten dies mit einer kleinen Menge testen

Fazit

Ashwagandha ist seit Jahrtausenden als traditionelles Mittel bekannt, um auf natürliche Weise zahlreiche Beschwerden zu lindern. Wie hoch die Menge sein soll, ist individuell, weil jeder Mensch anders ist. Deshalb solltest du das Präparat nach deinen persönlichen Bedürfnissen dosieren. Stellst du allerdings unangenehme Reaktionen deines Körpers fest oder wird eine Erkrankung diagnostiziert, solltest du deine Ärztin oder deinen Arzt befragen, ob du die Einnahme fortsetzen darfst.

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