Listerien im Essen - wie gefährlich die Bakterien für unseren Körper sind

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Rückrufe von Nahrungsmittel aufgrund von Listerien sind durchaus keine Seltenheit. Und gerade bei der Verarbeitung bestimmter Produkte ist Vorsicht geboten.

Ob Frikadellen, Weichkäse oder andere Lebensmittel: Die Lebensmittelkeime Listerien treten unter bestimmten Umständen in unserem Essen auf.

Doch was steckt genau hinter diesen Bakterien? Und wie schädlich sind sie für unsere Gesundheit?

Überlebenskünstler der Bakterien: Was genau sind Listerien?

Listerien gelten als Lebensmittelbakterien und als solche auch noch als besonders robust. Sie können Temperaturen bis zu 70 Grad aushalten, ohne zu sterben. Auch im Gefrierfach überleben sie, vermehren sich aber wenigstens nicht weiter. Sie haben ein nur sehr geringes Nährstoffbedürfnis und können deshalb fast überall vorkommen. Noch nicht einmal Sauerstoffmangel durch in vakuumverpackte Lebensmittel schadet den Bakterien. Eine sehr gute Küchenhygiene kann sie jedoch im Zaum halten, berichtet die Verbraucherzentrale.

Listerien

Laut einer Definition durch das Bayerische Landesamt für Gesundheit und Lebensmittelsicherheit sind stäbchenförmige Bakterien, von denen derzeit die Art Listeria monocytogenes als Krankheitserreger von Mensch und Tier die größte Bedeutung hat. L. monocytogenes ist sehr widerstandsfähig und übersteht sowohl Tiefgefrieren als auch Trocknen relativ gut. Diese Eigenschaft macht ihn zu einem sogenannten "Nischenkeim".

Primär siedeln die Listerien sich in rohen, tierischen Lebensmittel an. Vegetarier können aber leider nicht aufatmen - auch rohes, geschnittenes Gemüse kann eine Infektionsquelle für die Bakterien sein. Da die Bakterien überall in der Umwelt vorkommen, verbreiten sie sich schnell und in allen möglichen landwirtschaftlichen Branchen. Auf das Gemüse können sie beispielsweise durch verunreinigte Erde oder Dünger gelangen. Auch in Weichkäse oder Rohmilch können die Listerien auftreten.

Wie gefährlich sind die Bakterien für den Menschen?

Die Gefahr der Listerien geht vor allem für Kinder, kranke oder ältere Menschen aus, wie ein größerer Krankheitsausbruch im Jahr 2019 gezeigt hat. Ihr Immunsystem ist im Regelfall geschwächt und daher anfälliger für die Bakterien.

Bei gesunden Menschen verläuft eine Infektion in den meisten Fällen sehr mild. Dies erklärt die hohe Dunkelziffer Listerieninfektionen - viele Betroffene gehen nicht zum Arzt. Sollten sich jedoch Menschen mit einem geschwächten Immunsystem anstecken, dann kann die Infektion lebensbedrohlich werden.

Symptome einer Listerieninfektion sind unter anderem Erbrechen, Fieber, Durchfall und Krankheitsgefühl. Die Infektion kann leicht mit einer normalen Erkältung verwechselt werden. In der Regel klingen die Symptome nach wenigen Tagen wieder ab. In schweren Fällen kann es aber auch zu Blutvergiftungen oder Hirnhautentzündungen kommen. Ganze sieben Prozent der Infizierten sterben an den Symptomen.

Schwangere Frauen sind auch zur Vorsicht angehalten: Eine Listerieninfektion kann das Neugeborene erheblich schädigen oder zum Tod führen.

Infektion mit Listerien vermeiden

Wichtig ist, Fleisch und Fisch mindestens zwei Minuten auf über 70 Grad zu erhitzen - das tötet die robusten Bakterien ab. Obst, Gemüse und Salate sollten vor dem Verzehr gründlich abgewaschen werden. Auch ein regelmäßiges Händewaschen - vor allem, nachdem man rohes Fleisch angefasst hat - ist wichtig. Weiterhin können Sie darauf achten, dass Sie Geschirrtücher immer bei mindestens 60 Grad waschen und die Kühlschranktemperatur unter fünf Grad halten.

Vorschaubild: © AlbanyColley/pixabay (Symbolbild)