Eine aktuelle Studie zeigt das Potenzial von Granatäpfeln zur Bekämpfung von Darmkrebs. Forscherinnen und Forscher untersuchten einen bestimmten Wirkstoff - auch andere Lebensmittel weisen diesen auf.
- Häufigkeit von Darmkrebs
- Ergebnisse der Studie
- Wirkung von Urolithin A
- Fazit
Granatäpfel sind vielfältig: Neben den frischen Früchten findet man auf dem Markt beispielsweise Granatapfelsaft oder -öl. Welche Vorteile der Konsum der exotischen Frucht in Bezug auf Darmkrebs haben kann, hat eine aktuelle Studie aufgedeckt.
Häufigkeit von Darmkrebs und die Wirkung von Granatäpfeln
Darmkrebs ist einer der häufigsten Krebsarten. Allein in Deutschland werden jedes Jahr etwa 60.000 Neuerkrankungen verzeichnet. Wie schwerwiegend die Krankheit ist, wird daran deutlich, dass jährlich rund 25.000 Menschen daran sterben. Die Behandlungsmöglichkeiten von Darmkrebs sind derzeit noch begrenzt und stark abhängig vom Typ des Tumors, der möglichen Begleiterkrankungen und dem Stadium.
Forscher*innen des Frankfurt Cancer Institute konnten herausfinden, dass sich ein Wirkstoff aus dem Granatapfel zur Bekämpfung von Darmkrebs eignen könnte. Dabei handelt es sich um das sogenannte Urolithin A, ein Stoffwechselprodukt des Granatapfels, welches deine Immunzellen wohl so verändert, dass es Tumore besser bekämpfen können soll. Das Team hat dabei zuerst in einem präklinischen Modell und im Anschluss an menschlichen Immunzellen geforscht.
Urolithin A wirkt so, dass es den Ersatz älterer und geschädigter Mitochondrien durch neue in den sogenannten T-Zellen fördert. Bei den Mitochondrien handelt es sich um die "Kraftwerke" einer Zelle. Die T-Zellen sind weiße Blutkörperchen, die einen Teil des Immunsystems abbilden. Wird der Austausch der Mitochondrien nun gefördert, ändert sich wiederum das genetische Programm der Abwehrzellen und die Krebszellen können den Forschenden zufolge besser attackiert werden.
Ergebnisse der Studie und Lebensmittel mit ähnlichen Eigenschaften
Experimente in der Laboruntersuchung zeigten, dass Urolithin A das Tumorwachstum einschränken kann. Darüber hinaus wird die Bildung von T-Gedächtnisstammzellen, also jenen, aus denen neue T-Zellen entstehen können, gefördert. Eine dritte feststellbare Wirkung war die Verstärkung der Wirkung anderer Medikamente. Daraus folgerten die Forscher*innen, dass sich Urolithin A möglicherweise für Kombinationstherapien eignen könnte.
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Die Entdeckung sei besonders spannend, da nicht die Tumorzelle, sondern die natürliche Abwehr durch das Immunsystem im Vordergrund stehe. Hierzu gäbe es, wie einer der Studienautoren in einer Pressemitteilung postulierte, bisher zu wenige verlässliche Therapieansätze. Die Forschenden hoffen, die Therapie von Darmkrebs und weiteren Krebsarten durch ihre Entdeckung nachhaltig verändern zu können.