Sogenannte K.o.-Tropfen werden dafür eingesetzt, Opfer wehrlos zu machen. Welche verschiedenen Substanzen es gibt und welche Symptome sich äußern, ist wichtig zu wissen.
- Welche K.o.-Mittel gibt es?
- Wie wirken die Mittel?
- Wie kannst du dich schützen?
- Welche Anlaufstellen gibt es für Betroffene?
- Fazit
Eine verlässliche Statistik dazu, wie viele Männer und Frauen jährlich Opfer von K.-o.-Tropfen werden, gibt es nicht. Dies liegt vermutlich daran, dass Betroffene es oftmals gar nicht oder erst spät merken. Doch was sind K.-o.-Tropfen überhaupt und anhand welcher Symptome lassen sie sich erkennen? Wie kannst du dich vor einem Angriff schützen?
Das sind K.-o.-Tropfen
Unter dem Begriff "K.-o.-Tropfen" verbergen sich verschiedene psychoaktive Substanzen. Der Sammelbegriff schließt diverse Psychopharmaka, Narkotika, Alkohol und andere Drogen ein, die von Täter*innen gezielt als K.o.-Mittel eingesetzt werden können. Beispiele für K.o.-Mittel sind Ketamin, Rohypnol, Xanax, Valium und Gamma-Hydroxibuttersäure (auch unter "liquid Ecstasy" bekannt, kurz: GHB). Die Mittel werden häufig heimlich in Getränke gemischt. Das Ziel: Opfer wehrlos zu machen.
K.o.-Mittel können flüssig, aber auch in Form von Pulver oder Tabletten vorkommen. Die Drogen haben die Fähigkeit, einen Menschen hilflos, handlungsunfähig oder bewusstlos machen. Je nach Dosierung wirken die Tropfen entspannend und enthemmend bis hin zu tiefer Bewusstlosigkeit. Täter*innen nutzen K.-o.-Tropfen beispielsweise für Sexualstraftaten oder Diebstähle.
Das häufig eingesetzte K.o.-Mittel GHB ist bereits seit 2002 dem Betäubungsmittelgesetz unterstellt. Besitz, Kauf, Handel, Abgabe und Verabreichung des Mittels sind demzufolge gesetzlich untersagt. Für viele weitere Psychopharmaka, die als K.o.-Mittel missbraucht werden können, gilt dasselbe; jedoch ist es für Täter*innen deshalb nicht unmöglich, an die Mittel zu kommen. So gibt es unter anderem GBL, eine Vorstufe des GHB, legal in Deutschland zu kaufen.
Wirkung und Symptome der K.o.-Mittel
Wie genau die K.-o.-Tropfen auf eine Person wirken, hängt unter anderem vom Zeitpunkt der letzten Mahlzeit, der körperlichen Verfassung und vorherigem Alkohol-, Drogen- oder Medikamentenkonsum ab. Etwa 10–20 Minuten nach der Einnahme tauchen erste Symptome auf, die für Außenstehende zunächst recht unauffällig wirken und wie ein möglicher Effekt eines hohen Alkoholkonsums. Du als Betroffene*r bemerkst oftmals zuerst Übelkeit und Schwindel. Das K.o.-Mittel kann schnell enthemmend wirken, sodass Betroffene beispielsweise heftig flirten oder pausenlos auf andere Personen einreden könnten.
Opfer von K.-o.-Tropfen sind in der Regel bereits vor einer Bewusstlosigkeit nahezu vollkommen willenlos und manipulierbar. An diesen Zustand können sich Betroffene in der Regel rückblickend nicht mehr oder kaum erinnern. Bei hoher Dosierung folgt nach erster Übelkeit und Schwindel eine plötzliche Müdigkeit. Schläfst du als Opfer ein oder wirst bewusstlos, kommst du je nach Dosierung erst nach Stunden wieder zu dir.