Kinder von Alkoholikern leiden häufig unter psychischen Belastungen und tragen früh Verantwortung. Alkoholkonsum der Eltern kann zu Vernachlässigung, Gewalt und emotionalen Turbulenzen führen, was bei den Kindern Scham, Angst und Verwirrung auslöst.
Alkohol ist in vielen Familien selbstverständlich. Doch Kinder von Alkoholikern müssen häufig früh Verantwortung für sich und auch ihre Eltern übernehmen. Das sorgt für Überforderung und hat psychische Auswirkungen.
Eltern und Alkoholiker: So verändert sich der Umgang mit den Kindern
Der Übergang zwischen Genusstrinken und krankhaftem Konsum ist häufig fließend. Gefährlich ist es immer dann, wenn Alkohol zum Alltag dazugehört oder Personen regelmäßig auf Rausch trinken. Das ist in der Regel der Fall, wenn Frauen mehr als vier Gläser Alkohol und Männer mehr als fünf Gläser Alkohol trinken.
Kinder von Alkoholikern sind nicht immer davon beeinträchtigt, da nicht alle Alkoholiker den Tag bereits mit einem Schnaps beginnen oder gewalttätig sind. Alkohol führt jedoch dazu, dass Eltern eventuell die Bedürfnisse des Kindes nicht erkennen oder die notwendige Aufmerksamkeit fehlt.
Auswirkungen auf die Psyche der Kinder haben insbesondere emotionale Turbulenzen. Nicht selten werden Kinder von Alkoholikern Zeuge heftiger Streits oder sind unvorhergesehen Stimmungsschwankungen ausgesetzt. Das führt zu Scham, Angst, Verwirrung oder Schuldgefühlen. Diese emotionale Belastung hat langfristige Auswirkungen auf die psychische Gesundheit der Kinder.
Diese Probleme ergeben sich aus dem Alkoholkonsum der Eltern
Bei alkoholkranken Eltern kommt es oft zu Gewalt oder schwerer Vernachlässigung, was Traumata bei den Kindern auslösen kann. Im späteren Leben haben einige Kinder mit posttraumatischen Belastungsstörungen zu kämpfen. Alkohol ist der Schlüsselfaktor in 62 % aller Körperverletzungen. Studien zu häuslicher Gewalt belegen regelmäßig hohe Raten von Alkohol- und anderen Drogenproblemen.
Gleichzeitig werden die Kinder in ihren schulischen Leistungen beeinträchtigt. Aufgrund der emotionalen Belastung und den Problemen zu Hause können sich die Kinder nicht gut auf schulische Leistungen fokussieren. Das Risiko eines Schulabbruchs oder von schlechten Leistungen erhöht sich massiv.