Was macht Kälte mit meinem Körper? Frost-Mythen im Check
Autor: Redaktion, Agentur dpa
Deutschland, Donnerstag, 18. Januar 2024
In der kalten Jahreszeit tauchen wieder einige hartnäckige Alltagsweisheiten auf, die einen vor Erkältungen und anderen Beschwerden schützen sollen. Welche davon wirklich stimmen und welche man getrost ignorieren kann.
Es gibt unzählige Mythen zur kalten Jahreszeit: Sind Kaltduscher seltener krank? Bekommt man mit nassen Haaren wirklich eine Erkältung? Und wärmt Alkohol tatsächlich von Innen? Frauen sollen außerdem schneller frieren als Männer und Kälte den Blutdruck in die Höhe schießen lassen.
Die kalte Jahreszeit bringt nicht nur frostige Temperaturen, sondern auch eine Vielzahl von Kälte-Weisheiten mit sich, die sich teils hartnäckig halten. Der Frage, was davon wirklich stimmt und was Dauermythos bleibt, gehen wir hier nach:
Kälte-Mythen im Check: Werden Kaltduscher seltener krank?
Bisher unklar, aber nicht ungesund: Warmduscher können aufatmen, denn dieser Mythos stimmt so nicht ganz. Für die Behauptung, dass Menschen, die kalt duschen, seltener krank sind, gibt es der Stiftung Gesundheitswissen zufolge nicht genug wissenschaftliche Belege. Laut einer niederländischen Studie kann kaltes Duschen eine positive Wirkung aufs Immunsystem haben. Für die Studie musste ein Teil der 3000 Probanden täglich 30 bis 90 Sekunden lang mit kaltem Wasser duschen - die Vergleichsgruppe dagegen warm.
Regelmäßiges Wechseln zwischen warmen und kalten Duschen führte dazu, dass Menschen, die keine schweren Probleme hatten, seltener über Krankheit berichteten. Allerdings führte es nicht dazu, dass diese Personen weniger Tage krank waren.
Fürs Immunsystem kann kaltes Wasser also tatsächlich etwas bringen - auch wenn es nur schwer messbar ist und umfassendere Untersuchungen dazu noch fehlen. Denn die Studien, die nahelegen, Kältereize würden unser Immunsystem stärken, sind noch nicht aussagekräftig genug.
Frieren Frauen schneller als Männer?
Richtig. Diese Behauptung wird gerne mal als Unfug abgetan – stimmt aber. Studien zeigen, dass das unterschiedliche Kälteempfinden zwischen Mann und Frau biologisch und hormonell bedingt ist. Das liegt zum Teil an der Hautdicke und dem höheren Muskelanteil bei Männern. Bei etwa gleichem Körpergewicht haben Frauen tendenziell weniger Muskeln, die Wärme erzeugen. Ebenso auch mehr Fett zwischen der Haut und den Muskeln, sodass sich die Haut kälter anfühlt, da sie etwas weiter von den Blutgefäßen entfernt ist. Frauen haben auch eine niedrigere Stoffwechselrate als Männer, was die Fähigkeit zur Wärmeproduktion verringert, sodass Frauen bei sinkenden Temperaturen eher zu einem Kältegefühl neigen.
Wärmt Alkohol bei Kälte von innen auf?
Falsch. Ein Schnäpschen oder Glühwein scheinen ideal, um sich aufzuwärmen. Schon nach kurzer Zeit macht sich ein wärmendes Gefühl im Körper breit. Denn bei Alkoholgenuss weiten sich die Blutgefäße in der Haut, wodurch mehr Blut an die Körperoberfläche fließt. Das sorgt zunächst für ein wärmeres Gefühl.