Rund um die Erkältung ranken sich zahlreiche Mythen. Hilft Honig wirklich gegen Halsschmerzen? Und was bewirkt eigentlich Vitamin C im Kampf gegen Erkältungssymptome? Wir haben 11 bekannte Behauptungen auf den Prüfstand gestellt.
Erwachsene leiden im Durchschnitt zwei- bis dreimal im Jahr an einer Erkältung. Bei Kindern treten Husten, Schnupfen und Halsschmerzen noch weitaus häufiger auf - typische Symptome für eine Infektion der oberen Atemwege und damit einer Erkältung.
Ist es dann passiert, und uns läuft die Nase und kratzt der Hals, haben Freunde, Bekannte oder die eigene Familie zahlreiche gut gemeinte Ratschläge in petto, die gegen die Viren helfen sollen. Helfen Hausmittelchen wie Zwiebelauflagen tatsächlich gegen Ohrenschmerzen und Honig gegen Halsschmerzen? Und lässt sich eine Erkältung eigentlich in der Sauna ausschwitzen? Was ist dran an den Gesundheitsmythen? Helfen die Tipps, was sie versprechen? Wir haben die Fakten gecheckt:
Mythos 1: Kälte verursacht Erkältungen
Stimmt teilweise. An sich löst Kälte keine Erkältung aus. Erkältung ist eine Infektion der Schleimhäute, wie der in unseren Nasen, Rachen oder Lungen. Diese Infektionen werden durch Viren ausgelöst. Niedrige Temperaturen begünstigen jedoch die Anfälligkeit des menschlichen Körpers für Infektionen und schwächen das Immunsystem. Oftmals werden auch kalte Füße für eine Erkältung verantwortlich gemacht. Tatsächlich sind sie aber eines der ersten Krankheitssymptome. Denn durch die Infektion werden unsere Füße weniger durchblutet. Generell sollte man aber natürlich schon darauf achten, sich ausreichend warm zu kleiden - und in diesem Zusammenhang auch auf gutes Schuhwerk.
Mythos 2: Vitamin C hilft gegen Erkältungen
Stimmt nicht. Vitamin C schützt nicht vorbeugend vor Erkältungen. Und auch wenn die Krankheit bereits ausgebrochen ist, müsste man Vitamin C sehr hochdosiert einnehmen, damit überhaupt ein Effekt spürbar ist. Dass der Klassiker "heiße Zitrone" gegen Erkältungen hilft, ist demnach ebenfalls ein Mythos. Eine Zitrone hat zwar einen hohen Anteil an Vitamin C, der reicht jedoch kaum, wenn man bereits erkältet ist. Zudem ist Vitamin C hitzelabil und wird beim Übergießen mit kochendem Wasser quasi zerstört. Genauso wie andere Heißgetränke kann eine "heiße Zitrone" aber Erkältungssymptome lindern - zum Beispiel den kratzenden Hals oder die verstopfte Nase.
Mythos 3: Nase hochziehen statt schnäuzen
Stimmt. Auch wenn es nicht sonderlich appetitlich ist, ist es gesünder, den Schleim in der Nase hochzuziehen, als sich zu schnäuzen. Durch den hohen Druck im Rachenraum, der beim Naseschnäuzen entsteht, gelangen die Krankheitserreger auch in die Nebenhöhlen. Dort kann es dann zu einer Entzündung kommen und der Krankheitsverlauf zieht sich in die Länge.
Mythos 4: Honig hilft gegen Halsschmerzen
Stimmt. Häufige Begleiterscheinung einer Erkältung sind Halsschmerzen. Schluckbeschwerden und ein fieses Kratzen im Hals können richtig unangenehm sein. Um die Schmerzen zu lindern, kann man zum Beispiel auf Honig zurückgreifen. Der hat nämlich entzündungshemmende Inhaltsstoffe. Eine Tasse Tee mit Honig ist deshalb immer eine gute Wahl bei Halsschmerzen. Auch die Variante mit heißer Milch und Honig lindert Erkältungsbeschwerden vor allem im Rachen. Viel trinken und die Schleimhäute feucht halten ist gerade bei Erkältungen extrem wichtig. So kann der Schleim gelöst und gut abtransportiert werden. Ähnlich wie Honig wirken übrigens auch Ingwer und Eukalyptus.
Mythos 5: Zwiebeln lindern Ohrenschmerzen
Stimmt. Die gute alte Zwiebel ist quasi ein Universalmittel - auch im Kampf gegen Erkältungen. Die ätherischen Öle in der Zwiebel wirken stark antibakteriell und desinfizierend. Zwiebelauflagen gegen Ohrenschmerzen sind ein beliebtes Hausmittel. Hierfür muss man einfach eine Zwiebel in ganz dünne Scheiben oder Würfel schneiden und anschließend in ein dünnes Baumwolltuch oder Küchenpapier wickeln. Das funktioniert sowohl roh, als auch erwärmt. Anschließend drückt man das Ganze leicht zusammen, sodass der Saft der Zwiebel herausläuft. Die Auflage legt man dann für 20 bis 30 Minuten auf die entsprechende Stelle, also beispielsweise auf das schmerzende Ohr. Der Mythos, dass Wärme bei Ohrenschmerzen hilft, stimmt übrigens nicht. Wärme ist zwar generell wichtig für den Körper, wenn man erkältet ist, Ohrenschmerzen mit Wärme zu behandeln, kann die Schmerzen allerdings sogar noch verschlimmern. Durch Wärme kann sich die Entzündung des Ohres erst richtig ausbreiten.