Blaualgen können gravierende gesundheitliche Folgen für Mensch und Tier haben. Informiere dich, wie du Warnzeichen erkennst und bei Kontakt richtig handelst.
- Gesundheitsgefahr durch Blaualgen im Wasser
- Warnzeichen und Verhaltensmaßnahmen bei Kontakt
- Risiken für Mensch und Tier minimieren
Schwimmen in der freien Natur gehört für viele Menschen in den warmen Monaten zum persönlichen Entspannungsritual. Doch das Bad in einem Binnensee oder in Teilen der Ostsee kann gravierende Folgen für deine Gesundheit haben. Vorsicht ist geboten, wenn das Wasser nicht klar ist, sondern eine grünlich-blaue Färbung hat.
Blaualgen – ein unterschätztes Risiko
Steigen im Sommer die Temperaturen stark an, ist das Phänomen weit verbreitet. Das zuvor klare Wasser verwandelt sich durch Blaualgen in eine trübe Brühe, die je nach Grad der Verschmutzung unangenehm müffelt. Dabei handelt es sich nicht um typische Algen, sondern um Cyanobakterien, die sich ganzjährig im Wasser tummeln und sich unter besonderen Bedingungen explosionsartig vermehren. Dann spricht man von der sogenannten "Algenblüte", bei der ein dichter Teppich nahezu die gesamte Oberfläche überzieht.
Durch eine intensive Sonneneinstrahlung und länger andauernde Windstille wird der Effekt verstärkt und stehende oder langsam fließende Gewässer verwandeln sich in übel riechende Wasserstellen. Zudem hat die Landwirtschaft einen enormen Anteil an der Entwicklung, denn chemische Düngemittel gelangen in die Flüsse und Seen und tragen somit zur Ausbreitung bei.
Weitere Kriterien, die Einfluss auf eine Ausbreitung haben, sind die Wassertiefe oder die Nährstoffmenge. Eine auffällige Konzentration von Blaualgen wird in Binnengewässern und sogar in der Ostsee festgestellt. Damit du dich im Sommer unbesorgt erfrischen kannst, veröffentlicht das Umweltbundesamt eine Karte mit den aktuellen Daten von Badegewässern. Zudem überprüfen die Behörden in den einzelnen Bundesländern die Wasserqualität. Auch in Bayern werden beliebte Badeseen regelmäßig getestet. Stellen die Fachleute auffällige Werte fest, werden Warnhinweise aufgestellt oder sogar ein komplettes Badeverbot verhängt.
Die Gefahr für Mensch und Tier ist groß
Bei einer geringen Anzahl der Cyanobakterien im Wasser sind keine größeren Folgen zu befürchten. Zieht sich jedoch ein teppichartiger Belag über die Oberfläche, ist größte Vorsicht geboten. Denn die Blaualgen produzieren Giftstoffe, die für Menschen mit einem angeschlagenen Immunsystem ernsthafte gesundheitliche Folgen haben können. Dazu zählen chronisch Kranke, ältere Personen und vor allem Kinder.
Grundsätzlich kann verseuchtes Wasser ernsthafte Erkrankungen hervorrufen. Ein direkter Kontakt mit Blaualgen reizt die Schleimhäute oder begünstigt Hautausschläge. Verdauungsbeschwerden sind häufig auftretende Symptome, die durch das Verschlucken des Wassers hervorgerufen werden. Dazu gehören Durchfall, der häufig nach Mahlzeiten auftreten kann, Übelkeit und Erbrechen. Zudem sind Fieberschübe Anzeichen einer Vergiftung. Die Betroffenen klagen ferner über Probleme beim Atmen sowie entzündete Augen.