Ständig "Nein" auf die Frage nach Süßigkeiten zu sagen, fällt vielen Eltern schwer. Einige Tipps können helfen, zwanglos weniger Süßigkeiten in die Ernährung zu integrieren.
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"Mama, Papa, darf ich bitte einen Lolli haben?" Solche oder ähnliche Fragen hat sicher jeder Elternteil schon einmal gestellt bekommen. Öfter mal mit einem "Nein" zu antworten, ist einerseits für Eltern sehr schwer, andererseits aber auch nicht notwendig. Wir verraten dir, wie eine gesunde Ernährung einfacher funktionieren kann und was es für Alternativen gibt.
Kinder und Süßigkeiten: Aktuelle Lage
Dass zu viele Süßigkeiten ungesund sind, ist keine Frage. Grundsätzlich ist es natürlich auch vollkommen in Ordnung, wenn man ab und an etwas Süßes zu sich nimmt. Doch vor allem Kinder essen oftmals zu süß und zu fettig. Ein Grund dafür ist vermutlich, dass sie in der Werbung immer wieder schmackhafte Bilder von Chips, Gummibärchen und Co. sehen. Ein Bündnis aus Verbraucherschützer*innen, Ernährungs- und Kinderschutzorganisationen und den größten deutschen Krankenkassen fordert aktuell, dass Werbung für ungesunde Lebensmittel im Fernsehen, auf Streamingdiensten und im Radio nur noch nachts erlaubt sein soll. Auch in der Nähe von Einrichtungen für Kinder wie Schulen oder Kindergärten soll ein Werbeverbot gelten. Der Gesetzesvorschlag wurde bisher jedoch noch nicht verabschiedet.
Daten des Robert Koch-Instituts zeigen auf, dass das Ernährungsverhalten von Kindern im Schnitt nicht besonders gut ist. Kinder im Alter von 6–11 Jahren essen durchschnittlich nicht einmal halb so viel Obst und Gemüse, wie es für ihr Alter empfohlen wird. Dafür essen sie im Schnitt doppelt so viele Süßwaren und Snacks wie empfohlen. Wie das Bundesministerium für Gesundheit postulierte, sind etwa 9,5 Prozent der Kinder und Jugendlichen im Alter zwischen 3 und 17 Jahren übergewichtig und 5,9 Prozent adipös.
Selbstverständlich spielen neben dem Ernährungsverhalten auch das Bewegungsverhalten, der Umgang mit Stress und viele weitere Faktoren eine Rolle bei der Entstehung von Übergewicht. In der Kindheit entwickeltes Übergewicht wird jedoch oft ein Leben lang beibehalten, weshalb Prävention extrem wichtig ist. Eine wichtige Rolle dabei spielen die Eltern, indem sie ihren Schützlingen ein möglichst gesundes und ausgewogenes Ernährungsverhalten nahelegen. Dazu gehört unter anderem auch, weitestgehend auf klassische Süßigkeiten zu verzichten. Damit dies ganz ohne Verzicht und ein ständiges "Nein" funktioniert, können einige Tipps helfen.
So könnte der Süßigkeiten-Konsum geregelt werden
Grundsätzlich sollte Naschen nicht verboten werden; denn dies führt meistens genau zum Gegenteil. So erklärt auch die Kindergesundheit-Info, ein Projekt der Bundeszentrale für gesundheitliche Aufklärung, dass es sinnvoll ist, Kindern den bewussten Umgang mit Süßigkeiten beizubringen. So sollten Knabbereien etwas Besonderes sein, das sie dann auch genießen können. Das Ziel sollte sein, zu verhindern, dass Kinder heimlich naschen und danach ein schlechtes Gewissen haben.
Final ist es wichtig, "Nasch-Regeln" für die ganze Familie festzulegen. Diese sollten für alle, also Kinder und Eltern, gelten. Denn: Die Eltern sind Vorbilder für ihre Kinder. Naschst du, möchte auch dein Kind dasselbe. Ein Tipp, den die Kindergesundheit-Info hier gibt, ist, das Kind zu fragen, welche Süßigkeiten es an diesem Tag haben möchte. In der Familie könnte beispielsweise eine "Wochenration" aus verschiedenen Süßigkeiten zusammengestellt werden, aus dieser dann Tag für Tag gewählt werden darf. Die Süßigkeit kann dann entweder als Nachtisch oder als Zwischenmahlzeit gegessen werden.