Gesundheitsrisiko durch alkoholfreies Bier? So wirkt es auf deinen Blutzucker

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Alkoholfreie Biere werden immer beliebter. Laut einer Studie beeinflussen sie jedoch den Blutzuckerspiegel stärker als gedacht.

  • Studie testet 672 Biersorten
  • Alkoholfreies Bier erhöht Blutzucker besonders
  • Exportbier schneidet am besten ab
  • Bier-Mischgetränke im Mittelfeld

Greifst du gerne zu alkoholfreiem Bier? Laut dem deutschen Brauer Bund wird alkoholfreies Bier bei uns immer beliebter. Da es keinen (oder kaum) Alkohol enthält, hat es auch weniger Kalorien. Gerade nach dem Sport trinken viele Menschen gerne ein Alkoholfreies. Es soll für den Körper wichtige Mineralien, Vitamine und Spurenelemente enthalten und isotonisch wirken. Doch laut einer wissenschaftlichen Analyse, die verschiedene Biersorten untersuchte, ist alkoholfreies Bier nicht so gesund, wie gedacht.

Alkoholfreies steigert den Blutzuckerspiegel stärker

Die wissenschaftliche Studie des Gesundheitsunternehmens MillionFriends untersuchte die Auswirkungen von 672 verschiedenen Biersorten auf den Blutzucker. Schade für Bayern: Helles und Weißbier wurden wegen zu geringer Daten leider nicht einbezogen. Ausgewertet wurden Messdaten eines Blutzuckersensors und Angaben (Ernährungstagebuch) von Teilnehmenden des hauseigenen Ernährungsprogramms.

Die Ergebnisse der Untersuchung: Die geringste Veränderung des Blutzuckers verursachte der Genuss von Export-Bier mit einer Blutglukosesteigerung von 25,4 Milligramm pro Deziliter. Pils dagegen ließ den Blutzucker durchschnittlich auf 28,6 Milligramm pro Deziliter ansteigen. Interessant dabei, dass hier die westdeutschen Pils-Sorten bessere Blutzuckerreaktionen bewirkten als die Sorten aus Nord- und Ostdeutschland.

Das überraschendste Resultat war, dass alkoholfreies Bier mit 34,8 Milligramm pro Deziliter den größten Anstieg des Blutzuckerspiegels bewirkte. Sogar Biermischgetränke lagen mit durchschnittlich 32,4 Milligramm pro Deziliter unter dem Mittelwert der alkoholfreien Biere. Bei Bier mit Zitronenlimonade waren die durchschnittlichen Blutzuckerreaktionen übrigens deutlich niedriger, als bei Spezi-Biermischungen.

Unterschiedliche Reaktionen auf Lebensmittel

Die Datenauswertung von MillionFriends zeigte, dass die Reaktionen auf die Biersorten von Mensch zu Mensch unterschiedlich ausfielen: So übertraf die maximale Blutzuckersteigerung von Pils mit 112,2 Milligramm pro Deziliter ihren Durchschnittswert etwa um das Vierfache. Nach Export-Bieren fanden sich dagegen auch bei Extremreaktionen maximal doppelte Werte eines Blutzuckeranstiegs im Vergleich zum Durchschnitt.

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Der Ernährungsmediziner Dr. Torsten Schröder von MillionFriends erklärt: "Aus ernährungsmedizinischer Sicht weisen die Daten darauf hin, dass Alkohol nicht generell ein Treiber des Blutzuckerspiegels ist. Das überrascht mich nicht, da wir wissen, dass jeder Mensch sehr unterschiedlich auf Lebensmittel reagiert." Dennoch sei Bier - egal ob mit oder ohne Alkohol - ein "Genussmittel". Da nur Wasser den Blutzuckerspiegel gar nicht beeinflusst, sei dies nach wie vor der beste Durstlöscher.

Denn ein zu hoher Blutzuckerspiegel ist schlecht für deine Gesundheit und dein Wohlbefinden. Du fühlst dich dann müde und kannst Heißhungerattacken oder Migräne bekommen. Schwankt dein Blutzuckerspiegel längerfristig, erhöht das die Gefahr für Krankheiten wie Diabetes, Adipositas, Herzinfarkt und einige Krebsarten.

Fazit

Zur Aussagekraft der Daten, die teils auf Angaben der Teilnehmerinnen und Teilnehmer beruhen, äußert sich die Studie von MillionFriends nicht. Auch ist die Anzahl der Probanden nicht ersichtlich. Dennoch findest du einige interessante Ergebnisse:

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Exportbier scheint die blutzuckerfreundlichste der untersuchten Biersorten zu sein. Die in Bayern beliebten Sorten Helles und Weizenbier wurden in der Studie allerdings nicht berücksichtigt.

Die vielleicht unerwartetste Erkenntnis: Alkoholfreies Bier kann erheblichen Einfluss auf deinen Blutzucker haben und ist damit gar nicht unbedingt gesund. Dass Wasser laut Experten nach wie vor das gesündeste Getränk sein soll, dürfte dagegen keine Überraschung sein. Und: Gegen einen maßvollen Bierkonsum, nicht als Durstlöscher, sondern als Genussmittel, scheint erstmal nichts zu sprechen. Wer allerdings täglich zum Bier greift, der sollte aufpassen. Ab einer bestimmten Menge ist Alkohol gesundheitsschädlich. Ein Suchtexperte vom Klinikum Nürnberg klärt im Interview mit inFranken.de auf.

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