- Welche Symptome treten auf?
- Was ist eine Schleimbeutelentzündung?
- Wie wird eine Diagnose gestellt?
- Welche Therapiemöglichkeiten gibt es?
Wir haben über hundert Schleimbeutel in unserem Körper, die bestimmte Körperregionen polstern und vor zu großem Druck schützen. Wenn sich diese Schleimbeutel entzünden, kann das oft sehr schmerzhaft sein. Liegen die Schleimbeutel in Gelenknähe, wie zum Beispiel im Knie, der Schulter oder dem Ellenbogen, können die Schmerzen die Beweglichkeit der betroffenen Gelenke stark eingeschränkten.
Welche Symptome treten auf?
Wenn sich ein Schleimbeutel in der Schulter entzündet, äußert sich dies vor allem durch Schmerzen in der Nacht und bei horizontalen Bewegungen. Typisch schmerzhafte Bewegungen sind zum Beispiel, wenn du deine Haare kämmst, einen Klimmzug machst, die Glühbirne der Deckenleuchte wechselst oder beim Kraulschwimmen.
Die Schmerzen beginnen meist plötzlich, spontan und nehmen während der Bewegung zu. Wie intensiv die Schmerzen werden, ist sehr unterschiedlich. Im Ruhezustand nehmen sie vornehmlich ab. Liegt der Schleimbeutel in Hautnähe, lassen sich Entzündungen von außen gut ertasten.
Durch die Entzündung sammelt sich mehr Flüssigkeit in den Schleimbeuteln als gewöhnlich und es entsteht eine Schwellung. Oft sind die betroffenen Regionen auch etwas warm oder gerötet. Sind Schleimbeutel in Gelenknähe betroffen, können die Schmerzen zu einer Bewegungseinschränkung führen.
Was ist eine Schleimbeutelentzündung?
Schleimbeutel sind kleine Puffer, die das Gleiten von unterschiedlichem Gewebe und Strukturen unterstützen. Sie haben somit eine sehr wichtige Rolle bei mechanischen Abläufen in unserem Körper. Des Weiteren federn sie mechanische Kräfte innerhalb des Körpers ab, sowie Druckbelastungen von außen.
In der Schulter gibt es mehrere Schleimbeutel. Einer der wichtigsten liegt unter dem Schulterdach und dem Rabenschnabelfortsatz. Unter diesem Schleimbeutel verläuft die Rotatorenmanschette, einer der Muskelgruppen, die es dir ermöglichen, den Arm zu heben.
Entzündungen im Schleimbeutel können durch Bakterien oder Überlastung entstehen. Auch chronische Erkrankungen wie Diabetes, Gicht oder Rheuma können eine Entzündung begünstigen und die Heilungsdauer verlängern.
Wie wird eine Diagnose gestellt?
Bei anhaltenden Beschwerden solltest du auf jeden Fall ärztlichen Rat einholen. Zunächst wird geklärt, ob Bakterien für die Entzündung verantwortlich sind. Dafür wird die Flüssigkeit aus dem Schleimbeutel untersucht und es können Bluttests durchgeführt werden.
Ultraschall, Röntgen oder MRT-Aufnahmen werden genutzt, um andere Ursachen wie Knochen- oder Gelenkversetzungen auszuschließen oder zu erkennen. Durch Röntgenaufnahmen können zum Beispiel Kalkablagerungen erkannt werden, die in der Schulter zu knöchernen Einengungen des Schleimbeutels führen können und so zu einer Reizung.
Mit dem Ultraschall kann ermittelt werden, ob sich vermehrt Flüssigkeit in den Schleimbeuteln gesammelt hat. Mit einem MRT bzw. einer Kernspintomografie können alle Strukturen der Schulter abgebildet werden. So lassen sich strukturelle Ursachen gut erkennen. Es kann außerdem kontrolliert werden, wie groß der Entzündungsherd ist und ob sich die Entzündung unter Umständen auf weiteres Gewebe ausgebreitet hat.
Welche Therapiemöglichkeiten gibt es?
Eine Schleimbeutelentzündung wird in der Regel zunächst konservativ behandelt. Typische Maßnahmen sind entzündungshemmende Medikamente, die Schonung der betroffenen Schulter, die Kühlung von außen sowie eventuell begleitende Physiotherapie.
Bei starken Schmerzen kann dein Arzt oder deine Ärztin Kortison direkt in den betroffenen Schleimbeutel spritzen, um so die Schmerzen und Entzündung zu verdrängen. Diese Kortisonbehandlungen eigenen sich jedoch nicht zur Dauertherapie.
Sollte eine konservative Therapie nicht ausreichen und die Entzündung chronisch sein, also dauerhaft oder immer wieder auftreten, kann der betroffene Schleimbeutel auch operativ entfernt werden. Meist heilt eine Schleimbeutelentzündung in der Schulter bei direkter und konsequenter Schonung der Schulter innerhalb von zwei Wochen ab.
Fazit
Wenn es zu Schmerzen in der Schulter, in Ruhe oder bei Bewegungen kommt und sich diese nach einer Ruhigstellung nicht verbessert, solltest du einen Arzt oder eine Ärztin aufsuchen. Neben einer Überbelastung, beispielsweise im Sport oder durch berufliche Tätigkeiten, können auch Bakterien für eine Entzündung des Schleimbeutels die Ursache sein. In diesem Fall kann eine Medikamenteneinnahme Linderung verschaffen. Treten die Schmerzen immer wieder auf, können diese chronisch sein. Mögliche anatomische Ursachen können durch bildgebende Verfahren ausgeschlossen werden.