Blaualgen in Gewässern können bei Hunden schwere Vergiftungen verursachen. Peta erklärt, wie du die Gefahr erkennst und welche Maßnahmen du ergreifen solltest.
Durch die hohen Temperaturen der vergangenen Wochen haben sich in vielen Seen und Badegewässern Blaualgen gebildet, die für Hunde und andere Tiere lebensgefährlich sein können. Darauf weist die Tierschutzorganisation Peta am Mittwoch, 24. Juli 2024, hin.
Peta räumt direkt mit einem Irrglauben auf: Blaualgen seien genau genommen keine Algen, sondern sogenannte Cyanobakterien. Diese kommen grundsätzlich in sehr niedriger Konzentration in allen Gewässern vor. Wenn sich die Bakterien jedoch massenhaft vermehren und durch die erhöhten Temperaturen und Sonneneinstrahlung giftige Substanzen ins Wasser absondern, könnten sie hochgefährlich für Menschen und Tiere sein.
Blaualgen im Badesee: Vorsicht bei grünlich-trübem Wasser oder schleimig-grünem Film
Jedes Jahr stürben Hunde, weil sie aus belasteten Gewässern trinken oder in ihnen baden, so die Fachreferentin für tierische Mitbewohner bei PETA, Jana Hoger. "Sind stehende Gewässer grünlich-trüb oder haben einen schleimig-grünen Film, dürfen Tiere das Wasser weder trinken noch in ihm schwimmen", erklärt Hoger. "Der in Blaualgen befindliche Giftstoff kann eine schwere Leberzerstörung oder ein Leberversagen hervorrufen. Im schlimmsten Fall könnten Vierbeiner an einer Cyanobakterien-Vergiftung sterben."
Zu diesen Vorsichtsmaßnahmen rät Peta:
- Hunde sollten besonders in strahlender Sommerhitze nicht in stehenden Gewässern schwimmen oder trinken. Viele Gemeinden warnten Badegäste, wenn Gewässer eine hohe Konzentration von Blaualgen erreichen, und verhängten gegebenenfalls Badeverbote.
- Selbst wenn keine offizielle Warnung ausgesprochen wurde, sollten Tierhalter Gewässer im Sommer genau auf einen Blaualgen-Befall überprüfen und das Wasser im Zweifelsfall meiden. Neben grünen Schlieren oder einem grün-blauen Teppich auf dem Wasser würden der Geruch nach Ammoniak, verfaulten Eiern und Gülle als Alarmsignale gelten.
- Während der sogenannten Blaualgen-Blüte, die oft während besonders warmer und sonniger Tage ab 30 Grad Celsius auftritt, rat Peta generell von Spaziergängen mit Hunden an stehenden Gewässern ab.
- Auch sollten Hunde im Sommer in der Nähe von Seen, Teichen und langsam fließenden Flüssen und Bächen immer an der Leine geführt werden.
- Nach dem Baden in Gewässern müssten Hunde gründlich mit klarem Wasser abgespült werden, da die Blaualgen auch über das Fell aufgenommen werden könnten.
- Menschen mit Hunden sollten bei Spaziergängen stets frisches Wasser dabeihaben, um den Tieren vor allem an heißen Tagen Abkühlung und etwas zu trinken anzubieten oder im Zweifelsfall das Fell kurz abzuspülen.
Oft tödlicher Verlauf: Symptome einer Blaualgenvergiftung bei Hunden
Die Tierschützer erklären zudem, woran Hundehalter erkennen können, dass ihr Tier mit einer gefährlichen Dosis Blaualgen-Gift in Kontakt gekommen sind. "Hunde, die sich mit Blaualgen vergiftet haben, sind lethargisch, schwach und orientierungslos. Sie haben blasse Schleimhäute, zeigen übermäßigen Speichelfluss und eine vermehrte Tränenproduktion", teilt Peta mit. Muskelzittern, Muskelstarre, Lähmungen, Krampfanfälle, Atemnot bis hin zur Bewusstlosigkeit, Erbrechen und Durchfall könnten ebenfalls auftreten.
Bestehe der Verdacht auf eine Vergiftung, müsse umgehend eine tierärztliche Praxis aufgesucht werden, da Lebensgefahr bestehe. Auch für Katzen, Pferde und Vögel sei eine Vergiftung mit Blaualgen sehr gefährlich. Der Krankheitsverlauf ende in vielen Fällen tödlich, wenn sich Tiere erst einmal vergiftet hätten.
Bei Menschen könnte eine hohe Konzentration an Cyanobakterien zu schweren Schleimhautreizungen, Kopfschmerzen, Durchfall, Erbrechen, Hautausschlägen oder Atemnot führen. Hier erklären wir, wie du Warnzeichen erkennst und bei Kontakt richtig handelst.