Alkohol im Alter: Risiken und Auswirkungen auf deinen Körper
Autor: Lea Mitulla
Hamm, Mittwoch, 17. Juli 2024
Alte Gewohnheiten halten sich hartnäckig. Das tägliche Feierabendbier trinken daher auch viele noch im Rentenalter. Dabei ist Alkohol für ältere Menschen ein ernstes Gesundheitsrisiko. Vier gute Gründe, auch im Alter noch dem Alkohol abzuschwören.
Aus Gewohnheit, Einsamkeit, Schmerz oder Langeweile: Auch im gehobenen Alter kann man noch alkoholabhängig werden. Dabei kann Alkohol für ältere Menschen besonders gefährlich sein, warnt die Deutsche Hauptstelle für Suchtfragen (DHS) anlässlich ihrer Aktionswoche Alkohol. Denn mit zunehmendem Alter, wirken sich Bier, Wein und Schnaps anders auf den Körper aus.
"Alkohol macht ältere Menschen schneller beschwipst oder betrunken", so die DHS-Experten auf ihrer Website zum Aktionstag. Auch am Morgen danach fühlen sie sich meist schlechter, als sie es aus jungen Jahren gewohnt waren. Dafür gibt es eine einfache Erklärung: Im Alter nimmt der Wasseranteil im Körper ab. Die gleiche Menge Alkohol führt somit zu einem höheren Alkoholspiegel. Zusätzlich wird der Alkohol in der Leber langsamer abgebaut, was den "Kater" am nächsten Tag begünstigt.
Alkoholkonsum für ältere Menschen besonders schädlich
Ebenfalls nicht zu unterschätzen, ist die Belastung für unseren Organismus. Die Nervenzellen werden ganz schön beansprucht, wenn sie Alkohol abbauen müssen. Darunter leidet letztendlich unsere körperliche und geistige Leistungsfähigkeit. Konzentration und Aufmerksamkeit lassen nach und es kommt vielleicht eher zu Stürzen und anderen Unfällen.
Laut einer internationalen Studie, die im British Medical Journal veröffentlicht wurde, soll sogar das Gehirnvolumen bei regelmäßigem Alkoholkonsum abnehmen. Das betrifft besonders Menschen ab 65 Jahren. Den Wissenschaftlern zufolge würde aus der verzögerten Entwicklung der Hirnmasse ein erhöhtes Risiko für Verkehrsunfälle und eine höhere Affinität für suizidale Gedanken resultieren.
Besondere Vorsicht gilt, wenn man Medikamente einnimmt - was mit fortschreitendem Alter bei vielen Menschen der Fall ist. Wer etwa unter Bluthochdruck, Osteoporose oder Herzschwäche leidet, nimm sogar regelmäßig Tabletten ein. Alkohol kann die Wirkung von Medikamenten abschwächen, verstärken und verändern.
Alkohol und Medikamente: Gefährliche Wechselwirkung droht
Bei blutdrucksenkenden Mitteln kann das zum Beispiel einen plötzlichen Abfall des Blutdrucks zur Folge haben. "Besonders problematisch ist die Kombination von Alkohol mit Schlaf- und Beruhigungsmitteln oder Antidepressiva, denn beides wirkt auf das zentrale Nervensystem", so die DHS. Ältere Menschen sollten daher ihren Arzt oder Apotheker fragen, ob sie in Kombination mit ihren Medikamenten Alkohol trinken dürfen.
Aus all diesen Gründen, wird älteren Menschen zu einem besonders sparsamen und kritischen Umgang mit Alkohol geraten. Hier nochmal die wichtigsten Punkte im Überblick: