Ein ikonisches bayrisches Gericht ist und bleibt der Leberkäse. Ob im "Weggla" oder einfach so, mit mittelscharfem oder süßem Senf - es schmeckt eigentlich immer.
Eine der großen Debatten ist, wie so oft in einem Sprachraum mit vielen Dialekten, ob es jetzt der "Leberkäs" oder "-kas" ist. Oder vielleicht doch der "Fleischkäs"? Schließlich ist in den wenigsten Fällen im Leberkäse tatsächlich Leber drin. Und Käse sowieso nicht. Aber wieso heißt er dann überhaupt so?
Importprodukt Leberkäse
Die Geschichte des Leberkäses ist eine recht einfache: Nach Bayern gebracht hat ihn damals ein Koch des Wittelsbacher Kurfürsten Karl Theodor im 18. Jahrhundert. Dieser hat einen Brät aus fein gehacktem Schweine- und Rindfleisch hergestellt und diesen dann in Brotform gebacken.
In dieser "Brotform" steckt damit auch schon der Ursprung der Silbe "Leber". Denn tatsächlich kommt "Leber" eigentlich vom deutschen Wortstamm "Lab", was "Laib" bedeutet. Man spricht aufgrund der Ähnlichkeit zum Brot also von Fleisch in "Laib"-Form. Ein alternativer Name für den Leberkäse ist daher auch "Fleischlaib".
Und der Käse? Der stammt vom Wortstamm "Kasi" ab, was so viel wie "Käs" bedeutet. Ein "Käs" ist dabei aber kein Käse, sondern einfach nur eine essbare, kompakte Masse. Im Bairischen kennt man diese essbare Masse noch heute als "Kas". So gibt es unter anderem auch den sogenannten "Quittenkas", eine Süßspeise aus Quitten, die an Marmelade erinnert.
Leberkäse wie wir ihn kennen eigentlich verboten
Der Leberkäse wie wir ihn im Alltag kennen hat also an sich rein gar nichts mit Leber und Käse zu tun. Interessant dabei ist allerdings, dass man laut Verbraucherschutzgesetz offiziell gar keinen Leberkäse ohne Leber verkaufen darf.
Die Ausnahme bilden Produkte, die den offiziellen Namen "Fleischkäse" oder "bayrischer Leberkäse" tragen - was bei dem Großteil aller Zubereitungen der Fall ist. Die Chancen stehen also gut, dass das, was wir als Leberkäse kennen und auch so nennen, zumindest offiziell als Fleischkäse verkauft wird.
Am Ende ist es wohl aber auch egal, wie man den Leberkäse jetzt nennt und warum man das tut - die Hauptsache ist doch, dass er schmeckt.
Auch interessant: Vegane Metzgerei muss Produkte umbenennen - mit einer kuriosen Ausnahme