Die deutsche Bier-Branche wankt - schlechte Zahlen und das Brauereisterben bringen die Brauer hierzulande ins Schwitzen. Der Brauer-Bund hofft nun aber auf einen besonderen Trend.
Am 23 feiert sich Bierbranche am "Tag des deutschen Bieres" selbst. In diesem Jahr stehen die Feierlichkeiten aber unter keinem besonders guten Stern. Denn die Brauer hierzulande sind in einer ernsthaften Krise.
So ist der Bier-Absatz im vergangenen Jahr deutlich gesunken - und das trotz Fußball-EM im eigenen Land. Laut Zahlen des Bundesamts für Statistik verbuchten die heimischen Brauereien 2024 einen Absatz-Rückgang um 2,0 Prozent auf 6,8 Milliarden Liter, das ist der niedrigste Wert seit dem Jahr 1993.
Bier-Branche in ernsthaften Schwierigkeiten - Brauer-Bund setzt nun auf Wachstums-Segment
Und auch das Jahr 2025 startete für die Brauereien mau. Schon im Januar musste die Branche ein Absatzminus von 3,3 Prozent verkraften, der Umsatz brach im Jahresvergleich sogar um 10,8 Prozent ein. Bei vielen Betrieben sorgt das für existenzielle Schwierigkeiten. Nach Abflauen des Craft-Beer-Trends verschärft sich das Brauerei-Sterben umso mehr. Laut dem Deutschen Brauer-Bund (DBB) und vorläufigen Daten des Statistischen Bundesamts ist die Zahl der Brauereien in den letzten fünf Jahren um 93 auf insgesamt 1.459 gesunken.
Aus diesem Grund setzt der Deutsche Brauer-Bund in diesem Jahr den Fokus auf ein Wachstums-Segment. Zum "Tag des Deutschen Bieres" betont der Branchenverband die Bedeutung der alkoholfreien Biere: "Erstmals vor rund 50 Jahren auf der Leipziger Messe einem breiten Publikum präsentiert - entwickeln sich in Deutschland zu einer Erfolgsgeschichte", heißt es in einer aktuellen Mitteilung des DBB. Vergangenes Jahr hat Stiftung Warentest übrigens einen großen Test alkoholfreier Biere veröffentlicht.
Nach Angaben des Deutschen Brauer-Bundes (DBB) hat sich die Produktionsmenge von alkoholfreiem Bier und alkoholfreien Biermischgetränken in den vergangenen 20 Jahren von 329 Millionen Litern in 2004 auf rund 700 Millionen Liter im Jahr 2024 mehr als verdoppelt. Der Trend zu alkoholfreien Bieren ist ungebrochen: Die Getränkekategorie macht im Handel bereits neun Prozent aller Biere aus.
Deutschland führend bei alkoholfreiem Bier - große Produktvielfalt
Und auch die Beliebtheit der alkoholfreien Biere ist laut dem DBB in den vergangenen Jahren immens gestiegen. In der Beliebheitsskala haben sie sich dem Bund zufolge bereits auf Platz 3 vorgearbeitet, hinter dem unangefochtenen Marktführer Pils (48 Prozent) und den ebenfalls sehr erfolgreichen Hellbieren (11 Prozent). "Verbraucherinnen und Verbraucher suchen nach hochwertigen, geschmackvollen Bieren, die zu jeder Lebenslage passen, und wir freuen uns, ihnen diese Vielfalt bieten zu können", so Christian Weber, Präsident des Deutschen Brauer-Bundes in Berlin. Verbraucher müssen aber ein klein wenig vorsichtig sein beim Bier ohne Umdrehungen - denn alkoholfreies Bier ist nicht gleich Bier ohne Alkohol.
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Wie der Brauer-Bund bekräftigt, ist Deutschland mit rund 800 Marken mittlerweile führend bei der Produktion von alkoholfreien Bieren - mit einer breiten Produktvielfalt von Pils, Hellem, Weizen und sogar Craft-Bieren wie Pale Ale. "Durch neue brautechnische Verfahren haben sich Geschmack und Qualität der alkoholfreien Biere über die Jahre enorm verbessert, durch modernste Anlagen kann der Alkohol sehr schonend entzogen werden, die Biere behalten ihren guten Geschmack und ihre hohe Qualität", heißt es dazu vom DBB.