Sind deine Dosentomaten wirklich aus Italien? Hinter dem Etikett "Made in Italy" steckt oft mehr Schein als Sein.
"Made in Italy": Vor allem auf Dosentomaten prangt das vielversprechende Label. Doch was nach mediterraner Sonne, traditionellem Anbau und höchster Qualität klingt, entpuppt sich oft als Täuschung. Tatsächlich stammen viele Tomaten aus ganz anderen Regionen der Welt – mit teils fragwürdigen Produktionsbedingungen. Oftmals landen Dosentomaten auch in Bolognesesauce - beim Kochen der Sauce machen fast alle denselben Fehler.
Was steckt wirklich hinter dem Label "Made in Italy"?
Dosentomaten aus dem Supermarkt werden gern mit dem italienischen Lebensgefühl verbunden: Verpackungen zeigen sonnige Felder, rustikale Dörfer und handverlesene Früchte. Doch tatsächlich müssen Tomaten nicht in Italien gewachsen sein, damit auf der Dose "Made in Italy" stehen darf. Oft reicht es aus, wenn sie dort lediglich verarbeitet oder verpackt wurden. So können Tomaten aus China oder anderen Ländern nach ihrer Ankunft in Italien geschält, gehackt oder püriert werden, damit das Produkt als "Made in Italy" verkauft werden darf.
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Viele Verbraucher fühlen sich dadurch getäuscht. Wer Dosentomaten mit italienischem Siegel kauft, erwartet meist Früchte aus italienischem Anbau. Dabei stammt ein erheblicher Teil der verarbeiteten Tomatenmasse aus dem Ausland. Besonders auffällig ist dies bei günstigen Eigenmarken aus dem Discounter. So importiert Italien importiert jährlich Millionen Tonnen Tomaten, vor allem aus China, um die Nachfrage der Lebensmittelindustrie zu decken. Medien wie Capital, Frankfurter Rundschau oder auch Deutschlandfunk Nova berichten, dass China weltweit der größte Tomatenproduzent ist und den größten Teil davon nach Italien exportiert. Die Ware wird dort verarbeitet und häufig unter italienischem Label weiterverkauft.
Verpackungen mit italienischer Flagge, Aufschriften wie "Tradizione Italiana" oder idyllische Bauernhof-Motive verstärken den Eindruck echter italienischer Herkunft zusätzlich. Rechtlich bewegen sich die Hersteller dabei oft im zulässigen Rahmen, nutzen jedoch gezielt die positive Assoziation Italiens mit Qualität und Genuss. Wer sicherstellen möchte, dass seine Dosentomaten tatsächlich aus italienischem Anbau stammen, sollte daher die Herkunftsangaben auf der Verpackung genau prüfen.
Warum ist die Herkunft bei Dosentomaten so wichtig?
Die Herkunft einer Tomate entscheidet nicht nur über ihren Geschmack, sondern auch über Qualität und Nachhaltigkeit: Tomaten, die unter natürlichen Bedingungen, mit viel Sonne und reifen Böden angebaut werden, entwickeln ein intensiveres Aroma. Besonders italienische Sorten wie San Marzano sind für ihre Süße und geringe Säure bekannt. Sie gelten als eine der besten Grundlagen für Saucen, Suppen und Pizza.
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Wenn Tomaten jedoch aus großen Plantagen mit starkem Pestizideinsatz stammen oder unreif geerntet und über weite Strecken transportiert werden, leidet die Qualität deutlich. Importierte Tomaten aus China oder Südamerika werden oft früh geerntet, um den langen Transport zu überstehen, und können daher weniger Geschmack haben.