Sind Tees oder Suppen zu heiß, dann pusten die meisten von uns einmal anständig, um das Ganze abzukühlen. Doch nützt das wirklich etwas - oder ist das alles ein Irrglaube?
- Pusten tauscht die Umgebungsluft aus
- Wo ist der Effekt größer – Speisen oder Getränke
- Es gibt effektivere Alternativen
Ein echter Alltagsmythos: Wenn dein Getränk oder der Bissen auf deiner Gabel zu heiß ist, pustest du erst einmal. Doch hat das tatsächlich einen kühlenden Effekt?
Die Wärmeleitfähigkeit von Wasser ist entscheidend
Wasser kann Wärme gut speichern, allerdings ist die Flüssigkeit grundsätzlich nicht leitfähig. Erst im Wasser gelöste Stoffe, wie Chloride, Sulfate oder Carbonate machen das Wasser leitfähig. Wasser hat dafür im Vergleich zu anderen Flüssigkeiten eine hohe Wärmeleitfähigkeit, aber im Vergleich mit einigen Metallen eine sehr geringe. Lässt du eine Suppe oder einen Tee über einen langen Zeitraum hinweg stehen, dann kühlt die heiße Flüssigkeit ab, indem die Wärme als Strahlung und Wasserdampf an die Luft abgegeben wird.
Das dauert einige Zeit, da Luft auf selbem Raum weniger Moleküle enthält als Wasser. Dieser Vorgang des Austausches kann durch Pusten tatsächlich beschleunigt werden. Das liegt daran, dass die Luft über der heißen Flüssigkeit verdrängt und mit neuer Luft ersetzt wird. Wird zweimal gepustet, dann wird die Luft zweimal ausgetauscht.
Die zuvor mit Wasserdampf gesättigte Luft wird mit frischer Luft getauscht, die erneut gesättigt werden kann. Bei einer Suppe wird der Effekt vergrößert, wenn mit einem Löffel aus Metall gegessen wird. Schon das Metall leitet Wärme aus der Suppe ab. Zudem ist das Volumen geringer, dass abgekühlt werden muss.
Um wie viel Grad kühlt Pusten deine Getränke ab?
Das Pusten bringt generell etwas, allerdings ist der Effekt überschaubar. Ein Glas Tee, das auf 90 Grad erhitzt ist und über ein Volumen von 0,2 Litern verfügt, lässt sich durch dreimaliges Blasen um etwa ein Grad abkühlen.
Bei einem Suppenlöffel sind es bei 90 Grad und dreimaligem Anhauchen sogar 45 Grad Abkühlung, da die zu kühlende Menge um einiges geringer ist. Übrigens bringt auch das direkte Blasen in die Flüssigkeit etwas, da die Moleküle in einem heißen Getränk stark angeregt sind, vibrieren und sich ständig bewegen.