Gericht mit klarem Urteil: Diese Getränke müssen jetzt anders heißen

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Der EuGH verbietet, alkoholfreie Getränke mit geschützten Spirituosen-Bezeichnungen zu vermarkten. So sollen Verbraucher besser vor irreführenden Namen geschützt werden.

Klares Urteil: Ein alkoholfreies Getränk darf nach einem Urteil des Europäischen Gerichtshofs (EuGH) nicht unter der Bezeichnung "Gin" vermarktet werden.

Die Richterinnen und Richter in Luxemburg stellten fest, dass die Bezeichnung nach EU-Recht ausschließlich bestimmten Spirituosen vorbehalten sei. Auch der Zusatz "alkoholfrei" ändere nichts am Verbot, andere Getränke unter dem Namen zu verkaufen, so das Gericht. Übrigens hat eine fränkische Destillerie mit ihrem Gin eine wichtige Auszeichnung geholt

Alkoholfreier "Gin" künftig nicht mehr erlaubt - hat mit Original-Produkt nichts zu tun

Ein Verein hatte am Landgericht Potsdam gegen ein Unternehmen geklagt, das ein Getränk mit dem Namen "Virgin Gin Alkoholfrei" verkaufte. Nach Ansicht des Vereins verstoße diese Bezeichnung gegen eine EU-Verordnung, wonach Gin durch Aromatisieren von Ethylalkohol landwirtschaftlichen Ursprungs mit Wacholderbeeren hergestellt sein und der Mindestalkoholgehalt 37,5 Prozent betragen müsse. Das deutsche Gericht befragte hierzu den EuGH.

Das höchste europäische Gericht betonte, das Verbot verletze nicht die in der EU-Grundrechtecharta verankerte unternehmerische Freiheit. Das Unternehmen könne das Getränk weiterhin verkaufen - nur eben nicht unter der geschützten Bezeichnung "Gin".

Ziel der Regelung sei es, Verbraucher vor Verwechslungsgefahr mit der klar definierten Spirituosen-Kategorie zu schützen und Wettbewerbsverzerrungen zu vermeiden. Zuletzt hatte das EU-Parlament für eine Verordnung gestimmt, dass Fleischersatz-Produkte nicht mehr als Schnitzel, Wurst oder ähnliches bezeichnet werden dürfen.

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Vorschaubild: © Devin Berko/unsplash (Symbolfoto)