Jedes Kind hat gerne Fischstäbchen auf dem Teller. Doch Augen auf beim Kauf: Öko-Test hat geprüft, und vier Produkte enthalten erhebliche Mengen an Schadstoffen. Zwölf der getesteten Fischstäbchen schneiden gut ab, vier sogar sehr gut.
Kinder lieben sie ebenso wie viele Erwachsene: Fischstäbchen. Öko-Test hat jetzt 20 Produkte unter die Lupe genommen und kam zu einem überwiegend guten Ergebnis.
Vier der getesteten Fischstäbchen-Produkte saufen komplett ab - auf der anderen Seite konnten zwölf der getesteten Marken mit guten Ergebnissen abschließen, vier erhielten sogar ein "sehr gut". Wir haben die wichtigsten Ergebnisse im Überblick.
Darauf wurden die Fischstäbchen getestet
Getestet wurden insgesamt 20 Fischstäbchen, die so im Discounter, im Supermarkt, beim Tiefkühl-Lieferdienst und im Bio-Laden erhältlich sind. Preislich bewegen sich alle Produkte zwischen 1,99 Euro und 8,98 Euro für 450 Gramm Fischstäbchen.
Untersucht wurden die Fischstäbchen auf Mineralölbestandteile, Fettschadstoffe und Chlorat. Chlorat gelangt über die Trinkwasserdesinfektion in den Fisch. Der Fettschadstoff 3-MCPD steht für 3-Monochlorpropandiol und entsteht bei der Herstellung und Verarbeitung von Lebensmitteln, wenn Fette und Öle hohen Temperaturen ausgesetzt sind. Dieser Fettschadstoff steht im Verdacht, bösartige Nierenveränderungen hervorzurufen. Außerdem wurden die Fischstäbchen auf Sensorik sowie auf Nachhaltigkeit und Transparenz untersucht.
Die Schlusslichter: Alnatura schlechtestes Bio-Produkt
Schlecht schneiden die Fischstäbchen von Alnatura, Jeden Tag und Iglo (Packung mit 15 Fischstäbchen) ab. Sie erhalten lediglich eine mangelhafte Bewertung, was an einer nachweisbaren Menge des Fettschadschoffes 3-MCPD liegt. Auf den Kauf verzichten sollte man auch bei den Fischstäbchen von Eismann. Diese enthalten stark erhöhte Werte von 3-MCPD und außerdem Spuren von Chlorat. Von Mineralölbestandteilen und Keimbelastungen waren alle getesteten Produkte frei.
Was die Öko-Tester bei den Bio-Fischstäbchen von Alnatura besonders bemängeln, ist die sehr schädliche Fangmethode. Der für die Fischstäbchen verwendete Seelachs wird mithilfe von Grundschleppnetzen aus der Nordsee gefischt. Dabei wird der Meeresboden mit all seinen Bewohnern heftig durcheinander gewirbelt und in eine "Schlammwüste" verwandelt, so der Wissenschaftler Rainer Froese, der am Helmholtz-Zentrum für Ozeanforschung auf dem Gebiet der Marinen Ökologie forscht. Das ist fatal für das Ökosystem im Meer, da sich Futterorganismen und sehr kleine Fische gar nicht erst entwickeln können. Alnatura verteidigt sich damit, dass sehr viel kleinere Grundschleppnetze als üblich verwendet werden, wodurch diese leichter werden und weniger zerstörerisch wirken. Gerade von einem Bio-Produkt sollte man aber wesentlich mehr erwarten können.
Übrigens: Öko-Test hat kürzlich auch Pestos unter die Lupe genommen. Auch hier schneidet Alnatura mit seinem Bio-Pesto aufgrund der enthaltenen Schadstoffe sehr schlecht ab. Wir haben die wichtigsten Ergebnisse für Sie.