- Jedes Land hat seine eigenen kulinarischen Spezialitäten
- Manche davon sind für uns sehr kurios, manche sogar richtig eklig
- wir zeigen Ihnen zehn eklige Lebensmittel, die anderswo Delikatessen sind
Am besten lernt man ein Land über seine Küche kennen, vor allem über seine Delikatessen. Doch manche Lebensmittel, die in anderen Ländern als Delikatessen gelten, lassen uns mindestens die Nase rümpfen. Ob Maden im Käse, halb angebrütete Eier oder mit Innereien gefüllte Innereien. Besser also, die Delikatessen erstmal nur in der Theorie kennenzulernen. Wir zeigen Ihnen 10 Lebensmittel, die in anderen Ländern Spezialität sind.
Diese Delikatessen drehen uns den Magen um
1. Haggis
Apropos Magen: Unsere Liste beginnt mit einer relativ bekannten schottischen Spezialität. Haggis ist ein mit Schafsinnereien gefüllter Schafsmagen, der in fast jedem schottischen Pub zu kriegen ist. Klingt erst einmal eklig, ist aber den Zutaten unserer Wurst nicht besonders unähnlich. Ansehnlich ist Haggis zwar definitiv nicht, dafür soll es wunderbar schmecken. Übrigens: Die Einfuhr von Haggis in die USA ist verboten. Das liegt daran, dass Haggis Schafslunge enthält, die nicht eingeführt werden darf.
2. Frittierte Insekten
Insekten gelten nicht nur als Nahrung der Zukunft, sondern in vielen Ländern jetzt schon als Delikatesse. Frittierte Insekten wie Heuschrecken oder Mehlwürmer werden zum Beispiel in Kambodscha, Thailand, China und auch Mexiko verspeist. Sie sind eine sehr günstige Proteinquelle und gelten als relativ nachhaltiges Lebensmittel. Meist werden die Insekten frittiert und teilweise mit Schokolade überzogen angeboten. Wenn Sie mehr über das "Fleisch der Zukunft" erfahren wollen, lesen Sie hier unseren Artikel darüber.
3. Gebratene Spinne
In Deutschland verbreiten sie Angst und Schrecken, anderswo werden sie gegessen. Spinnen sind für viele Leute auch schon eklig, ohne auf dem Teller zu landen. In Kambodscha ist das anders. Dort gibt es in vielen Orten Straßenstände, in denen die Verkäufer mit gebratenen und zubereiteten Spinnen aufwarten. Kambodscha ist eines der ärmsten Länder der Welt und die Spinnen helfen dabei, den Hunger zu bekämpfen. Für die meisten in Deutschland wahrscheinlich dennoch unvorstellbar. Würden Sie gebratene Spinne probieren?
Appetit bekommen? Lesen Sie "Insekten essen: Gebrauchsanweisung für ein Nahrungsmittel der Zukunft" von Florian J. Schweigert*. Ein Taschenbuch für Experimentierfreudige.
4. Surströmming
Kommen wir zurück nach Europa, denn auch hier gibt es einige eklige Spezialitäten. Zum Beispiel den schwedischen Surströmming. Dabei handelt es sich um vergorenen Hering, der im Frühjahr gefangen und in Salzlake eingelegt wird. Danach "gammelt" der Fisch bis zum Sommer vor sich hin, bis er verzehrfähig ist. Wegen seines intensiven Geruchs hat er auch den Namen "Stinkefisch". Surströmming* wird meist in Konservendosen gelagert, die sich wegen der Gärungsgase stark wölben kann. Wegen der Explosionsgefahr ist das Mitführen des Herings bei manchen Fluggesellschaften daher verboten.
5. Hühnerfüße
Hühnerfüße zu essen klingt für Mitteleuropäer eher merkwürdig. Dabei werden auch sie, genau wie Entenfüße, in vielen Ländern der Welt gegessen. Nicht nur in Kambodscha oder China sind die Vogelfüße eine beliebte Zutat für Suppen oder als Beilage, auch in manchen Ländern Südamerikas landen sie auf dem Teller. Dabei seien die Vogelfüße vor allem etwas für die, die gerne die Geflügelhaut essen. Denn viel mehr sei an ihnen nicht dran, heißt es.
6. Angebrütete Vogeleier
Bei dem Gedanken dreht sich bestimmt einigen der Magen um: Ei-Spezialitäten sind auch in Deutschland sehr beliebt, diese hier aber wohl eher nicht. Auf den Philippinen und in Vietnam gelten angebrütete Eier als Delikatesse. Dabei handelt es sich zum Beispiel um Hühnereier, in denen der Fötus deutlich entwickelt ist. Verkauft werden die Eier ab dem 14. Bruttag, in Vietnam werden aber noch fünf Tage ältere Eier bevorzugt, da hier das Küken fast ausgewachsen ist.
7. Schafsaugen
Auch Schafsaugen sind weltweit beliebt. Vor allem im arabischen Raum als Delikatesse bekannt, sind sie aber auch in Europa und Asien beliebt. In Island beispielsweise gilt das Auge eines Schafs zu essen kaum als kurios. Auch in Griechenland ist Schafsauge eine Spezialität. Hier gilt es als Ehre, das Auge des Schafs zu verspeisen, und demjenigen, der es tut, soll große Weisheit zuteilwerden. In der Mongolei gilt Schafsauge sogar als beliebtes Anti-Kater-Mittel. Am Morgen nach dem Gelage wird ein Becher Tomatensaft geleert, in dem ein Schafsauge schwimmt. Da würden hier viele wohl lieber den Kater in Kauf nehmen.
8. Casu Marzu
Den Beweis, dass auch europäische Spezialitäten eklig sein können, liefert Italien. Dort, genauer auf Sardinien, wird ein Käse hergestellt, der sein besonderes Aroma durch eine ganz spezielle Zutat erhält: Maden. Durch den Verdauungsprozess der Maden bekommt der Schafskäse Casu Marzu einen sehr speziellen Geschmack. Besonders eklig: Beim Verzehr befinden sich die Maden immer noch im Käse, sie werden allerdings nicht von jedem mitgegessen. Zeitweise war der Verkauf des Käses aus Hygienegründen verboten, seit einigen Jahren ist die Herstellung unter strengen Auflagen aber wieder erlaubt.
9. Urin-Eier
Eier mit Urin? Klingt unfassbar, gibt es aber wirklich. In der ostchinesischen Provinz Dongyang gibt es die Urin-Eier im Frühjahr. Die geheime Zutat ist Kinder-Urin. Darin werden die Eier gekocht und eine Nacht lang eingelegt. Dadurch sollen sie einen ganz besonderen Geschmack bekommen. Es wird noch kurioser: Der beste Urin soll von Jungen im vorpubertären Alter stammen. Er wird an den Schulen der Region eingesammelt.
10. Affenhirn
Hirn stand auch in Deutschland lange auf dem Speiseplan. Seit der BSE-Krise wird es aber kaum noch verzehrt, da herausgefunden wurde, dass die Krankheit durch den Verzehr von Nervengewebe verursacht werden kann. In einigen Ländern wird Rinder-, Schweine- oder Hühnerhirn aber immer noch gegessen. In manchen Teilen Chinas wird aber auch Affenhirn verspeist - allerdings ist es auch dort verboten. Die Geschichte mit dem noch lebenden Affen und dem Loch im Tisch (einige kennen vermutlich das berüchtigte Foto) ist allerdings ein Mythos: Hierfür lässt sich in der Geschichte kein einziger Beweis finden. Diese Legende gilt als fernes Echo einer anti-chinesischen Propaganda aus dem 19. Jahrhundert.
Haben Sie im Urlaub oder auf Reisen auch schon einmal eklige oder kuriose Speisen kennengelernt? Teilen Sie uns das gerne im Kommentarbereich mit.
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