Wintervögel: Drastischer Rückgang vieler Vogelarten

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Besonders häufig sind Amseln in unseren Gärten anzutreffen. Sie sind ganz wild auf angefaulte Äpfel, die sogar verzehrt werden, wenn sie gefroren sind. Foto: Jupp Schröder
Besonders häufig sind Amseln in unseren Gärten anzutreffen. Sie sind ganz wild auf angefaulte Äpfel, die sogar verzehrt werden, wenn sie gefroren sind. Foto: Jupp Schröder

Moderne Gärten und intensive Landwirtschaft raubt Vögeln ihren natürlichen Lebensraum. Bei vielen Arten ist ein deutlicher Rückgang zu verzeichnen.

Die Mitmachaktion "Stunde der Wintervögel", die von den Naturschutzverbänden NABU und LBV am Wochenende ausgeschrieben war, nahmen heuer besonders viele Vogelfreunde teil. Das Ergebnis der Zählung viel aber ziemlich ernüchternd aus.

So ist ein Rückgang vieler Arten oft bis zu 50% zu verzeichnen. Manche Vogelarten sind gebietsweise momentan verschwunden. Jeder Gartenbesitzer kann dazu beitragen, diesen Rückgang entgegen zu treten. Am wichtigsten ist es, den Vögeln einen ansprechenden Lebensraum zu bieten. Sie müssen im Winter die Möglichkeit haben, Büsche und Bäume nach verbliebenen Beeren sowie Larven durchsuchen zu können.

Singvögel schätzen Hecken mit vielen Verstecken. Totholz und liegen gelassenes Laub bringen während der Vegetationsruhe zusätzliche Insektennahrung. Besonders wichtig für die Vielfalt im Garten sind Reisighaufen. Eine kleine Wasserfläche zum Baden und Trinken und rundet das Bild von einem vogelfreundlichen Garten ab.

Das Füttern kann zwar in Notzeiten eine Hilfe sein, wichtiger aber für die Vögel ist ein reich strukturiertes Umfeld. Dies fehlt zunehmend durch die Intensivierung der Landwirtschaft. Das allgemeine Streben nach "sauberen" Gärten und Landschaften ist absolut lebensfeindlich.

Es wird viel zu wenig bedacht, dass die Vogelwanderungen im Winter nicht nur aus Nahrungsmangel vollzogen werden, sondern auch wegen des Lichtes. Die Tage sind in Norwegen oder Finnland im Winter sehr viel kürzer, als bei uns.

Somit verbleibt den tagaktiven Vögeln dort viel weniger Zeit zum Futtersuchen. Im Sommer ist es umgekehrt. Da wird der hohe Norden von vielen Vögeln bevorzugt, da hier fast rund um die Uhr der Nachwuchs mit Futter versorgt werden kann.