Igel stehen unter strengem Artenschutz. Die Winterschläfer können allein durch das Umsetzen eines Laubhaufens getötet werden. Worauf sollte noch geachtet werden? Die Antworten finden Sie im nachfolgenden Artikel.
Im Spätherbst ist keine Zeit mehr den Kompost-, Reisig- oder Laubhaufen umzusetzen. Dadurch werden viele Winterschläfer wie Igel, Blindschleichen und Amphibien Jahr für Jahr getötet. Es sollte gewartet werden, bis die Tiere im Frühjahr ihre Winterquartiere verlassen. Gerade Komposthaufen üben durch ihre Wärmeentwicklung eine magische Anziehungskraft auf viele Winterschläfer aus. Diese sind für das ökologische Gleichgewicht im Garten und Flur äußerst wichtig.
Igel sind zähe und wehrhafte Tiere und zählen zu den ältesten Säugetieren. Es gibt sie schon seit 65 Millionen Jahren. Der Igel kommt als Wildtier durchaus ohne uns zurecht. Was wir aber tun können, ist den eigenen Garten igelgerecht zu gestalten.
Garten durch Laub und Reisig igelgerecht gestalten
Dazu gehören besonders Versteckmöglichkeiten unter Laub und Reisig. Gärten, die nach dem reinen Sauberkeitsprinzip angelegt werden, sind für den Igel total lebensfeindlich. Außerdem brauchen die Tiere einen sehr großen Radius, um genügend Nahrung zu finden. Deshalb müssen Durchgänge geschaffen werden, damit sie von Garten zu Garten wandern können.
Igel sind keine Schmusetiere und am besten in der freien Natur aufgehoben. Die Fürsorge vieler Menschen, die den Igel gern mit nach Hause nehmen, um ihn durch den Winter zu bringen, bekommt ihnen meist gar nicht gut. Es ist wichtig zu wissen, wie Igel sich verhalten, wenn das Umfeld natürlich gestaltet ist. Einen Igel in einen Karton einsperren und wie ein Haustier halten, ist keine gute Fürsorge.
Igel stehen unter strengem Artenschutz
Kleine Kinder sehen solche Tiere dann als Spielzeug an. Somit kommt es bei dem Nachwuchs zu einer völlig falsch verstandenen Tierliebe, die gar nicht im Sinne des Artenschutzes ist. Erwachsene sollten so vernünftig sein und den Kindern ein gutes Vorbild geben und diese entsprechend aufklären. Igel sind Wildtiere und stehen unter strengem Artenschutz. Es ist verboten, sie einfach mitzunehmen und zuhause zu halten. Igel möchten auch nicht gestreichelt werden.
Es sollten Gefahrenstellen minimiert werden. Dazu gehören Lücken auf Lichtschächten, steile Ufer beim Gartenteich und Kellertreppen, die vor allem für junge Tiere nicht mehr zu erklimmen sind. Hier können zusätzliche Steine an den Seiten die Höhen überwindbar machen. Oft verheddern sich die Tiere auch in zusammengerollten Maschendrahtzäunen oder Netzen. Auch Straßengullys können, besonders für kleine Igel, zu Todesfallen werden. Autofahrer sollten jetzt im Herbst besonders in der Dämmerung und nachts defensiv fahren, um den Igeln, die zurzeit besonders oft unterwegs sind, ausweichen zu können.