Sie ist wasserreich und kalorienarm. Sie schmeckt frisch und stammt auch noch aus der Heimat: Die Gurke bietet sehr viel, was Gourmets, Ernährungsbewusste und auch Hobbygärtner schätzen. Aber ihr Anbau ist anspruchsvoll.
Die Gurke ist zum Gemüse der Jahre 2019/20 gewählt worden. So einen Titel erhalten in der Regel Pflanzen, die irgendwie in Notsind oder erst bekannt gemacht werden sollen. Beides scheint auf die Gurke nicht zuzutreffen. Doch: Die Gurke ist sehr vielfältig - und ein Großteil der einstigen Vielfalt ist verschwunden, erläutert der Verein zur Erhaltung der Nutzpflanzenvielfalt, der den Titel vergeben hat.
Die Gurke zählt zu den Kürbisgewächsen, erklärt Kim Sharon Leary, Fachberaterin für Kleingärten aus Mühlheim an der Ruhr. Ursprünglich stammt die Wildform aus Indien, wo das Gemüse nachweislich bereits seit 3000 Jahren als Kulturpflanze angebaut wird. Mit der Zeit sind viele Varianten entstanden - bei uns beliebt sind vor allem Freilandgurken für das Einkochen oder für Schmorgerichte und Schlangengurken für den Salat.
Ich habe nicht viel Platz im Garten - welche Gurke wähle ich?
Wer nur Platz für eine Variante hat, dem empfiehlt Gärtnermeister Theo Reintges aus Rheinberg die leicht stacheligen und knapp 300 Gramm schweren Landgurken. "Für den Hausgarten sind diese kleineren Gurken besser geeignet, weil sie weniger krankheitsanfällig sind und auch noch bei niedrigen Temperaturen zufriedenstellend wachsen." Gut für erste Erfahrungen eignet sich die robuste Sorte 'Delicatess'.
Wo baue ich Gurken am besten an?
Leary rät, je nach Sorte zu entscheiden, ob man das Beet im Freien oder im Gewächshaus vorzieht. Vor allem bei Schlangengurken gibt es mittlerweile Sorten, die eher für das Gewächshaus geeignet sind - etwa die F1-Hybride 'Dominica'. Auch für den Kübel auf dem Balkon gibt es Züchtungen, etwa die Salatgurken 'Silor F1' und 'Iznik'.
Foliengewächshaus
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Sollte man die Gurken an eine Rankhilfe geben?
Gurken entwickeln lange Triebe. "Wenn die Ranken Halt finden, zieht sich Pflanze kletternd nach oben", erklärt Leary. Die Expertin rät in der Tat auch dazu, eine Kletterhilfe anzubieten, denn daran wird die Pflanze besser mit Licht versorgt.
Komplett-Rankgerüst