Nährstoffe: auf die Pflanze kommt es an: Auch Zimmerpflanzen brauchen viele Nährstoffe, weil sie isoliert in Töpfen wachsen und dort so gut wie keine Mikroorganismen vorkommen. Zimmerpflanzenerde gibt es für verschiedene Pflanzenarten und ist in verschiedenen Sorten verfügbar: lockere Erde mit hohem Rindenmulchanteil für Orchideen, Erde mit starkem Sandanteil für Kakteen und lockere Erde mit vielen Nährstoffen für Grünpflanzen. Hochwertige Blumenerde besitzt eine feine, lockere Struktur und ist ausreichend für die meisten Pflanzen. Sie enthält nur wenige Nährstoffe, ist aber in hochwertiger Qualität mit Dünger angereichert. Wenn dieser aber nach sechs bis acht Wochen aufgebraucht ist, musst du nachdüngen. Spezialerde wird für Pflanzen mit einem hohen Nährstoffbedarf verwendet. Es gibt viele Arten von Spezialerden, z.B. Hortensienerde, Graberde für den Friedhof oder Rosenerde.
Wichtige Eigenschaften von Erde, auf die du achten solltest
Chemische, physikalische und biologische Unterschiede: Neben Inhaltsstoffen, pH-Wert und Pufferung, also den chemischen Eigenschaften, weist Blumenerde noch physikalische und biologische Unterschiedsmerkmale auf. Zu den physikalischen Eigenschaften zählen z.B. Struktur, Stabilität, Porenvolumen sowie Wasser- und Luftkapazität. Biologische Merkmale sind beispielsweise die Freiheit bzw. Abwesenheit von Schädlingen, Unkrautsamen und Krankheitserregern.
Fachbegriffe für die Beratung im Gartencenter: Wenn du dich im Gartencenter fachlich beraten lassen möchtest, dann solltest du mit Blick auf Blumenerde auf folgende Punkte achten: das Verhältnis von Torf (niedrig) und Humus (hoch). Beim Nährstoffgehalt ist auf die Beimischung von Kompost, Kalk (bei sauren Böden) und Dünger zu achten. Anstatt Torf, eignen sich Zusatzstoffen wie Algen, Holz- und Kokosfasern. Bei der Struktur von Erde kannst du je nach Bedarf zwischen locker, durchlässig oder fest unterscheiden. Sand, Ton oder Schluff sind mineralische Komponenten, die für eine bessere Struktur sorgen und u.a. Einfluss auf die Wasserspeicherkapazität haben.
Die Mischung macht den Unterschied: Durch das Grundsubstrat werden die physikalischen und biologischen Eigenschaften der Blumenerde festgelegt. Das kann z.B. Kompost, Humus oder (nicht empfehlenswert) Torf sein. Mineralische Stoffe wie Ton, Quarzsand oder Perlite verfeinern die Charakteristik des Bodens. Durch ihre Beimischung erfolgt die Anpassung auf die Bedürfnisse unterschiedlicher Pflanzen.
Welche Pflanzen braucht welche Erde?
Besondere Erde für besondere Pflanzen: Neben den bereits erwähnten Verwendungsarten für Blumenerde gibt es natürlich noch weitere Pflanzenarten, die gesonderte Erde benötigen. Moorbeet- oder Rhododendronerde (Spezialerde) eignet sich für Pflanzen, die einen sauren Boden bevorzugen. Die Erde hat einen niedrigen pH-Wert und Kalkgehalt. Diese Erde kannst du verwenden für Hortensien, Rhododendren, Azaleen, Kamelien, Heidepflanzen und Heidelbeeren. Mit Bodentestern kannst du übrigens ganz einfach feststellen, welche Qualität deine Erde hat.
Unterschiedliche Erde für Teich und Rasen: Teicherde besitzt im Vergleich zu vielen anderen Erdenarten eine feste Substanz. Sie löst sich in Wasser nicht auf und besteht größtenteils aus Quarzsand sowie Tonmineralien. Ihr Nährstoffgehalt ist gering. Hier eignet sich keinesfalls normale Blumenerde. Rasen benötigt dagegen lockere Erde, damit er gut wächst. Rasenerde ist speziell darauf ausgelegt und ist in der Regel bereits mit entsprechendem Dünger angereichert. Zudem gibt es Rasenerde, die bereits Samen enthält. Mit Rasenerde kannst du auch Unebenheiten im Boden ausgleichen.
Geeignete Erde für Kräuter: Bist du ein Liebhaber von Kräuterbeeten, dann solltest du wissen, dass es Kräuter eher nährstoffarm mögen. In der Regel ist fertig gemischte Kräutererde für Topfkräuter universell geeignet. Für mediterrane Kräuterpflanzen (Basilikum, Oregano, Salbei, Thymian, Lavendel) im Garten, mischst du die Erde am besten zur Hälfte mit Gartenende (Universalerde) und die andere Hälfte aus ein bisschen Kompost und Sand. Während Brunnenkresse optimal in feuchtem und humusreichem Erdreich gedeiht, mag Eisenkraut ein Erdreich, welches mager, trocken und durchlässig ist. Hier kannst du also noch ein bisschen Eigenrecherche betreiben, um für deine einzelnen Kräuter, die jeweils optimalen Bedingungen zu erfahren.
Blumenerde selber herstellen ist nicht schwer
Beste Zeit: spätes Frühjahr bis Spätsommer
Wenn du einen Garten oder anderweitig geeigneten Platz hast, kannst du, statt im Gartencenter Blumenerde zu kaufen, sie natürlich auch (torffrei) selber herstellen. Die beste Zeit dafür ist das späte Frühjahr bis in den Spätsommer hinein. Mit eigens hergestellter Erde hast du den größtmöglichen Einfluss auf die Mischung und kannst sie individuell auf den jeweiligen Zweck abstimmen. Für die Herstellung nährstoffreicher Erde verwendest du in erster Linie bereits verrotteten Kompost. Wichtig hierbei: schichte nur Pflanzenreste im Kompost auf, die frei von Schädlingsbefall und Krankheiten sind.
So schichtest du richtig
Befülle dann einen luftdicht verschließbaren Behälter Schicht für Schicht zu etwa zwei Drittel mit Komposterde und streue dazwischen immer stets etwas Steinmehl (Mineralstoff). Darüber hinaus kannst du zur Mischung einen Anteil von ca. 10 Prozent schadstofffreier Holzkohle dazugeben. Hast du einen Kamin, eignet sich auch diese Holzkohle. Gib dafür einfach die über den Winter anfallende Holzkohle regelmäßig dem Kompost hinzu.
Richtiger Standort und Winterruhe
Zum Schluss musst du die Mischung natürlich noch vererden. Wähle dazu im Garten einen Standort, der über natürliche Erde verfügt. Auf dieser vorher etwas aufgelockerten Erdfläche breitest du dann die frische Mischung gleichmäßig aus und deckst diese dann mit herkömmlicher Gartenerde (z.B. Universalerde) ab. Spanne über die Fläche ein Folie (frage dazu im Gartencenter deines Vertrauens nach) und lasse die neue Nährstofferde über den Winter etwa ein halbes Jahr ruhen.
Fazit
Beim Thema Wahl der Erde für deine Pflanzen gibt es viel zu beachten. Im Wesentlichen hängt es von deinem persönlichen Anspruch und der Vielfalt deines Gartens ab, wie tief du dich mit dem Thema beschäftigst. Für Zimmerpflanzen oder Balkonblumen hält sich der Aufwand verhältnismäßig im Rahmen. Erst bei größeren Gartenarrangements mit Gemüse- und Kräuterbeeten, verschiedenen Hecken, Sträuchern, Blumen und (Obst-)Bäumen oder gar einem Teich wird es anspruchsvoller.#
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