Die Gärtner hoffen auf ein Ausbleiben der Eisheiligen

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Es hat sich weiterhin bewährt, vor diesem Termin empfindliche Pflanzen nicht ins Freie zu setzen. Foto: Daniel Reinhardt/dpa
Es hat sich weiterhin bewährt, vor diesem Termin empfindliche Pflanzen nicht ins Freie zu setzen. Foto: Daniel Reinhardt/dpa

Die Eisheiligen, vom 12. bis 15. Mai, sind nicht beliebt bei Gärtnern. Zu dieser Zeit treten nämlich Nachtfröste auf, die großen Schaden anrichten können.

Der Regen war jetzt in unserer Region dringend notwendig. Es fehlt nämlich die Grundfeuchte nach einem relativ trockenen Winter und Vorfrühling weitgehend. "Mairegen auf die Saaten- und es regnet Dukaten" lautet ein alter Bauernspruch. Es heißt auch: "Ist der Mai kühl und nass, füllt er den Bauern Kornspeicher und Fass".

Die im Kirchenkalender hochgeschätzten Heiligen Pankratius, Servatius, Bonifatius und Sophia, die vom 12. bis 15. Mai gefeiert werden, kommen bei den alten Wetterregeln nicht gut weg. Zu dieser Zeit treten nämlich gern Nachtfröste auf, die großen Schaden anrichten können. Besonders früher, wo das Klima noch kälter war, kamen die "Eisheiligen" mit größerer Regelmäßigkeit.


Empfindliche Pflanzen nicht ins Freie

Es hat sich aber weiterhin bewährt, vor diesem Termin empfindliche Pflanzen nicht ins Freie zu setzen. So heißt es bei den Wetterregeln: "Vor Nachtfrost du nicht sicher bist, bevor Sophie (15. Mai.) vorüber ist. Die Großwetterlage scheint sich nach den Wetterberichtern so zu entwickeln, dass wir wahrscheinlich keinen Frost mehr bekommen. Besonders gefährlich sind in der Mitte des Monats die Strahlungsnächte. Mit großer Wahrscheinlichkeit wird dann noch polare Luft zu uns.

Jetzt, bei zunehmendem Mond, wachsen Edelreiser besonders gut an. Diese müssen sich aber noch in der absoluten Winterruhe befinden. Wenn die Edelreiser nicht mehr in Ordnung sind, ist die Arbeit sinnlos. Da, der größte Saftfluss schon bald vorbei ist, löst sich die Rinde zum Pfropfen immer schlechter. Durch vorhergehendes Wässern des Baumes, wird die Rindenlöslichkeit verbessert.


Triebe von Bäumen entfernen

Mit dem Ausbrechen von überflüssigen Trieben an Obstgehölzen, sollte nicht zu lange gewartet werden. Im krautigen Zustand ist das Entfernen eine einfache und dazu noch sehr nachhaltige Sache. Es kommt jetzt an der Bruchstelle kein neues Holz mehr heraus. Das ist anders, als beim Schneiden von überflüssigen holzigen Trieben im zeitigen Frühjahr mit der Rosenschere. Hier verbleiben sogenannte schlafende Augen, welche dann umso mehr wieder austreiben. Diese werden dagegen beim Ausreißen der jungen Triebe gleich mit vernichtet.

Die Methode ist gerade bei jungen Bäumen sehr wirkungsvoll. Die kleinen Wunden heilen jetzt gleich wieder. Es kann so die volle Kraft des Baumes in die verbleibenden waagerechten Fruchttriebe, Leitäste und Stammverlängerung gehen. Auch die am Stamm heraus wachsenden Triebe können zum jetzigen Zeitpunkt einfach von oben nach unten abgestreift werden. Diese Methode ist nicht nur zur Stammpflege bei Obstgehölzen wirkungsvoll, sondern auch bei Alleebäumen und Kopfweiden.