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Spiele-Test "Zank am Zaun": Hitziger Karten-Kampf der Laubenpieper


Autor: Stefan Lutter

Deutschland, Samstag, 13. Januar 2024

Ein originelles Thema, witzige Comicfiguren und gegenseitige Sabotage, das ist das Kartenspiel „Zank am Zaun“, der Fight in der Gartenkolonie um den Titel „Garten des Jahres“. Wir haben es getestet.
Schon das Cover der Schachtel zeigt, dass es bei Zank am Zaun turbulent zugeht.


  • Zank am Zaun“: Rezension des witzigen Kartenspiels mit Ärgerfaktor
  • So spielt sich das Gerangel um die schönsten Gartenbeete
  • Infos, Bewertung und Fazit

Gartenzwerge und adrette Blumenbeete auf der einen Seite, Ordnungsfanatiker, unerlaubte Grenzüberschreitungen und sonstige Zwistigkeiten auf der anderen: Alle Klischees, die über Kleingartenkolonien in Umlauf sind, werden in dem Kartenspiel „Zank am Zaun“ aus dem kleinen Berliner Verlag BomBasta Games bedient. Wir haben unsere Gießkannen gepackt, zum Spaten gegriffen und mit allen Mitteln versucht, den Titel für den schönsten Garten zu ergattern.

Wie spielt sich Zank am Zaun?

Bei „Zank am Zaun“ sind wir Gärtner in einer Kleingartenkolonie und versuchen mit teils unlauteren Mitteln, die Prüfungskommission davon zu überzeugen, dass unser Garten den Titel „Garten des Jahres“ verdient. Der Name des Spiels ist Programm, denn es wird zwischen den Spielern gezankt, was das Zeug hält.

Video:




Je nach Spieleranzahl werden zwei, drei oder vier Zäune (Pappaufsteller) so auf den Tisch gestellt, dass entsprechend viele „Gartenabteile“ entstehen. Jeder Spieler erhält dann vier Gartenkarten (Beete), die er in zufälliger Reihenfolge entlang des Gartenzauns seines Abteils nebeneinander auslegt.
Zuletzt werden noch vier Karten des restlichen Kartenstapels als offene Auslage platziert.

Gespielt wird reihum. Es gibt keine Handkarten, sondern der aktive Spieler sucht sich eine Karte aus der Auslage aus und tauscht sie mit einer seiner ausliegenden Karten, um sein Beet zu verbessern. Sobald ein Spieler eine Karte aus der Auslage nimmt, wird diese gleich wieder auf vier aufgefüllt
Die Gartenkarten haben verschiedene Farben (gelb, grün, blau und lila) und Wertigkeiten, die entweder als Punkte direkt angegeben oder an Bedingungen geknüpft sind. Es gibt beispielsweise Punkte, falls ein benachbartes Beet eine bestimmte Farbe hat, das Beet an einer bestimmten Stelle im Garten platziert wurde oder das hinter dem Gartenzaun liegende Beet eines Gegners zerstört wurde.

Zusatzeffekte und Zankkarten

Manche Gartenkarten haben auch Zusatzeffekte, etwa dass man die Reihenfolge der Karten eines Gegners vertauschen oder ihm einen Gartenzwerg wegnehmen darf. Diese Gartenzwerge werden auf eine eigene Karte gelegt und können entweder diese Karte einmalig vor Zerstörung bewahren oder die Punktzahl erhöhen.

Letztendlich geht es jedoch nicht darum, dass die Beete möglichst viele Punkte haben, sondern die Anforderung der Jury zu erfüllen.
In dem Nachziehstapel befinden sich nämlich auch „Juroren-Karten“. Diese kommen nicht in die Auslage, sondern werden offen beiseite gelegt. Die Jurymitglieder wollen beispielsweise, dass die Beete verschiedene Farben besitzen oder die beiden äußersten Beete zusammen mehr als fünf Punkte haben und vieles mehr.

Sobald der eigene Garten die Bedingung erfüllt, darf man, anstatt eine Karte aus der Auslage die Jury-Karte nehmen. Um den Gegner auszubremsen, gibt es zusätzlich rote Zankkarten im Kartenstapel. Man kann sie sich alternativ zu den Gartenkarten aus der Auslage nehmen. Diese haben negative Effekte auf einen oder mehrere Gegner, beispielsweise „zerstöre alle grünen Karten des Gegners“ oder „tausche die Karte eines Gegners mit einer eigenen“. Es herrscht Zugzwang, auch wenn die Karten in der Auslage den aktuellen Garten verschlechtern würden oder nur noch Zankkarten ausliegen, die Ärger auslösen. Wer im Spiel zu zweit zuerst fünf Jurykarten gesammelt hat, hat gewonnen.

Bewertung: Konfrontatives Kartenduell der Kleingärtner

Das Kartenspiel „Zank am Zaun“ widmet sich einem originellen Thema auf witzige Weise. Über die herrlich gezeichneten Motive mit ihren lustigen Namen haben unsere Testspieler Tränen gelacht. Wenn Herr P. Niebel aufgedeckt wird oder Frau Klara Fall auftaucht, sind Vergleiche zu lebenden Personen nicht weit. Das Spiel mit den abgrenzenden Gartenzäunchen und den farbenfrohen Karten ist schön anzusehen, doch der Schein trügt: Es geht richtig hart zur Sache, wenn gezofft wird um die passenden Gartenbeete. Da werden Nachbargärten zerstört, Zwerge gestohlen und Blumen vertauscht. Doch wer austeilt, muss auch einstecken können. So geht es immer hin und her.

Den empfindlichen Naturen unter unseren Testspielern ging das Hauen und Stechen manchmal zu weit, die meisten amüsierten sich jedoch köstlich in der Gartenkolonie, die alle Klischees erfüllt. Die Anleitung ist äußerst gelungen und mit Beispielen hinterlegt, sodass der Spielablauf schnell verinnerlicht wird. Das Artwork mit den einfallsreichen Comicfiguren ist sehenswert und passt zum frischen Thema.

„Zank am Zaun“ ist keine Herausforderung für richtige Spielefreaks, die tiefgehende Strategien planen wollen, sondern ein unterhaltsamer kurzer Zeitvertreib, an dem auch Wenigspieler ihren Spaß haben können. Zartbesaitete müssen sich bewusst sein, dass eine gewisse Angriffslust in diesem Spiel unverzichtbar ist.

Infos zu Zank am Zaun im Überblick:

  • Infos zu „Zank am Zaun“ im Überblick:
  • Spieleranzahl: 2 bis 4
  • Altersempfehlung: ab 10
  • Dauer:  25 Minuten
  • Verlag: BomBasta Games (Facebook)
  • Autoren:  Reinhard Staupe, Sebastian Marwecki
  • Pro:
    • Total witzige Aufmachung
    • Viel Interaktion
    • Neuartiges Spielprinzip
    • Tolle Anleitung
  • Contra:
    • Hoher Ärgerfaktor
  • Redaktionswertung: 8 von 10 Punkten

Fazit: Das Spiel „Zank am Zaun“ ist, wie der Name schon sagt, ziemlich auf Konflikt und Sabotage ausgelegt. Die absolut lustigen Illustrationen zeigen aber, dass es vor allem Spaß in geselliger Runde bereiten soll. Es ist abwechslungsreich, interaktiv und ein gelungenes Kartenspiel für zwischendurch. Spieler, die nicht mit unerwarteten Verlusten und Schadenfreude umgehen können, sollten jedoch, vor allem in einer Partie zu zweit, die Finger davon lassen, damit der Spieleabend nicht in Familienstreit oder Ehekrise endet.

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Transparenzhinweis: Für das Testen des Spiels hat uns der Verlag ein Rezensionsexemplar ohne weitere Auflagen zur Verfügung gestellt.

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