Spiele-Test "Wilde Serengeti": Opulente Wildtier-Safari für versierte Kameraleute
Autor: Stefan Lutter
Deutschland, Dienstag, 03. Januar 2023
Zur Tierbeobachtung in die Serengeti reisen und Dokumentarfilme über Elefanten und Giraffen drehen, welcher abenteuerlustige Regisseur träumt nicht insgeheim davon? Wir haben unsere Kamera zwischen Zebra und Nashorn platziert und getestet, ob der Inhalt der eindrucksvollen Box des Engine-Building-Spiels „Wilde Serengeti“ soviel individuellen und herausfordernden Spielspaß liefert, wie der erste Blick vermuten lässt.
- Wilde Serengeti: Rezension des gehobenen Familienspiels
- So spielt sich die Tierfilmerei im Nationalpark
- Infos, Bewertung und Fazit
Tolle Aufnahmen von den Big Five im Sonnenuntergang prägen unser Bild von Wildtier-Safaris in Afrika. Mit Filmkameras in der Wildnis unterwegs sind die Spielenden bei „Wilde Serengeti“, einem gewaltigen Brettspiel, das der Kobold Spieleverlag auf den Markt gebracht hat. Die Story: Eine Umweltschutzorganisation veranstaltet einen Wettbewerb, wer den besten Tierdokumentationsfilm aller Zeiten in der Serengeti produziert.
Wie spielt sich „Wilde Serengeti“?
Schon das Unboxing macht Freude. Allein die drei bis fünf Zentimeter großen, farbig bedruckten 36 Holztiere sind eindrucksvoll. Uns so wandern im Laufe des Spiels Schakale und Krokodile, Gnus und Geier auf den Landschaftsplan und bilden eine tolle Kulisse auf dem Tisch. Ein schnell zusammengesteckter Berg dient als dreidimensionaler Rundenzähler.
Es gibt 168 schön illustrierte Szenekarten, sechs davon liegen offen in der Auslage. Weiter erhält jeder Mitspielende anfangs acht Karten, von denen er vier auswählen und als Startkapital kostenlos behalten darf. Die anderen legt er ab. Dann nimmt er/sie seine zwei Spielfiguren in Form einer Filmkamera. Eine dient zum Zählen der Punkte auf dem Spielfeld. Die andere zeigt die jeweilige Aktion an, die gerade ausgeführt wird.
Um die Tiere so wie auf der Szene-Karte abgebildet zu positionieren und diese Augenblicke dann mit der Kamera einzufangen, wird mit einer Aktion und für den Einsatz einer Münze ein Tier vom Tableau auf das Spielbrett geholt. Weitere Aktionen können sein: das Bewegen eines Tieres um ein bis drei Gebiete, der Tausch der Position zweier Tiere oder die Wahl einer weiteren Szene-Karte aus der Auslage.
Beim Platzieren ist zu beachten ist, welches Tier auf welchem Untergrund steht. So muss beispielsweise in einer Szene das Nashorn auf dem Grasland und der Löwe auf dem Felsen platziert werden, was ein kleines Symbol auf der Karte anzeigt. Auch, ob Löwe und Nashorn direkt aneinandergrenzen, oder ob sie als Panorama hintereinander marschieren sollen, unabhängig davon, wie viel Abstand sie haben, ist dargestellt.
Sechs Drehtage für Tierfilmer
Für erfolgreich in Szene gesetzte Anordnungen gibt es Belohnungen, von denen einige in den weiteren Runden immer wieder Gewinne abwerfen. Beispielsweise können mit den Futtermarkern Tiere bewegt werden. Oder es gibt Effekte, mit denen sich Anforderungen der Szene-Karten einfacher erfüllen lassen. Die gesammelten Ressourcenabzeichen werden vor jedem Drehbeginn gezählt und entsprechend viel Futter bzw. Effekte ausbezahlt.
Für das Engine-Building-Spiel braucht es einiges an Taktik, aber es müssen auch die richtigen Szenen ins Spiel kommen. Dieser Glücksfaktor ist nicht zu unterschätzen. Nach sechs Drehtagen (Runden) ist der Film im Kasten und der beste Tierfilmer steht fest. Ab der vierten Runde sorgen jeweils vor Drehbeginn die Tierwanderungen für Unruhe. Eine Karte wird aufgedeckt, die zeigt, welche Tiere zurück in die Auslage wandern müssen.